Jedi Quest 07 - Die Schattenfalle
aufgetreten waren und sich für Missionen in der ganzen Galaxis angeboten hatten. Sie hatten selbst entschieden, was sie tun und lassen wollten. Sie waren niemand anderem als sich selbst Rechenschaft schuldig. Bevor alles zerbrochen war, hatte er sie bewundert - und war vielleicht sogar neidisch gewesen. Es hatte wie Freiheit ausgesehen. Es hatte ihn dazu gebracht, darüber nachzudenken, wie es wohl wäre, wenn er keinen Meister und keinen Rat der Jedi hätte, die ihm sagten, was er zu tun und zu lassen hatte. Er hatte diese Gedanken tief in seinem Innern vergraben, so wie eine schmutzige Tunika in seinem Reisebeutel.
Etwas in seinem Ausdruck musste sich verändert haben, denn Omegas Augen funkelten in einem scharfen, klaren Blau. »Du hast es erkannt.« Er beobachtete ihn weiter. »Aber du willst es dir nicht eingestehen.«
Anakin schüttelte den Kopf. »Das stimmt nicht.«
Omega lachte. »Ich dachte, Jedi dürfen nicht lügen. Du stehst schon mit einem Fuß auf dem Weg zur Dunklen Seite, Anakin. Bist du sicher, dass du dazu bestimmt bist, ein Jedi zu werden?«
»Das ist alles, was ich jemals wollte«, sagte Anakin. Die Worte drangen aus seinem Mund, ohne dass er es wollte. Sie kamen aus seinem Kopf, wo sie schon immer gewesen waren.
»Ja, du warst ein Sonderfall«, sagte Omega. »Ich habe die Geschichte gehört. Als kleiner Junge auserwählt. Du warst ein Sklave, also hast du natürlich von einem besseren Leben geträumt, einem Leben, von dem du geglaubt hattest, dass es die Freiheit bedeutete. Willkommen in der Wirklichkeit, Anakin. Bist du frei?« Omega schnaubte. »Wenn ich noch immer an den Träumen festhalten würde, die ich als kleiner Junge hatte, dann würde ich jetzt Raumschiffe reparieren, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich dachte einst, das wäre aufregend. Wie kannst du dir so sicher sein, dass dein Traum der richtige war?«
»Der Traum war richtig, weil ich ihn in diesem Augenblick lebe«, gab Anakin zurück.
»Der Traum«, sagte Omega leise, »handelte von vielen Möglichkeiten, von Freiheit und Abenteuer. Das ist nicht dasselbe. Du warst einmal ein Sklave. Und natürlich hast du von Freiheit geträumt. Aber du bist jetzt kein kleiner Junge mehr. Du musst wissen, dass das Einzige, mit dem man sich in diesem Leben Freiheit kaufen kann, Reichtum ist. Und ich besitze ihn. Ich kann dir mehr Freiheit bieten als die Jedi.«
Anakin schüttelte den Kopf. »Ich möchte Eure Art Freiheit nicht.«
»Warum nicht? Ich kann tun, was auch immer ich tun will. Lass mich dir eines sagen: Freiheit ist eine gute Sache. Sie macht sogar Spaß. Du könntest alles tun, was du willst. Mit meiner Hilfe könntest du eine Armee aufstellen. Du könntest zu deinem ärmlichen Heimatplaneten zurückkehren und deine Mutter befreien. Ist das nicht dein innigster Wunsch? Weshalb halten dich die Jedi davon ab?«
Anakin musste erstaunt an seine Vision denken. Er hatte die Handschellen an den Handgelenken seiner Mutter berührt und sie waren zu Boden gefallen. Es war keine Vision von etwas gewesen, das geschehen würde, wie ihm jetzt klar wurde. Es war eine Vision darüber gewesen, was sein könnte.
Was sein könnte...
Der Gedanke daran loderte verheißungsvoll in ihm auf. Er dachte daran, wie er sich in seinem Traum gefühlt hatte. So mächtig, so sicher. Seine Hände um Shmis vertraute Haut zu schließen, das Leuchten in ihren Augen zu sehen, als sie ihn sah.
»Ja, Anakin Skywalker«, sagte Omega leise. »Ich kann dir die Mittel geben, um das zu erreichen. Wir könnten schon morgen von hier aufbrechen, wenn du das wolltest.«
»Nein«, sagte Anakin. Ich höre ihm nicht zu. Ich höre das nicht.
Omega stieß sich von dem Tisch ab. Anakin hörte das Geräusch seiner Stiefel auf dem Boden, doch er sah ihm nicht in die Augen. »Wie auch immer, denk einfach darüber nach. Du brauchst die Jedi ja nicht für immer zu verlassen. Du könntest versuchsweise mit mir mitgehen. Sehen, wie dir richtige Freiheit gefällt. Du kannst immer zu den Jedi zurückkehren. Sie sind in letzter Zeit ziemlich verzweifelt, sie würden dich wieder zurücknehmen.«
»Ich werde Euch niemals irgendetwas geben«, sagte Anakin.
»Wie wäre es mit einem Handel? Etwas, das ich will, gegen etwas, das du willst? Ich weiß, dass die Jedi mich von diesem Planeten entfernen wollen. Ich bin nicht sicher, ob ich schon gehen will, aber wenn der Senat sich in die mawanische Politik einmischen will, wäre ich ein Narr, wenn ich hier bleiben würde. Wie auch
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