Jedi Quest 10 - Der trügerische Frieden
Palpatine.
Der Kanzler war nicht hämisch, dachte Anakin. Das wäre unter seiner Würde. Aber er sah durchaus, zufrieden aus.
Er erinnerte sich an Romin, an den Anflug von Stärke, die er empfunden hatte, als ihm klar geworden war, dass die Macht nicht nur Objekte bewegen, sondern er mit ihrer Hilfe die Motivationen von Wesen und deren Konsequenzen sehen konnte. Viele Wesen waren allzu leicht durchschaubar, was ihre Gier und ihr Ego betraf, so wie auch Bog. Da war es nicht sonderlich schwer, mehrere Schritte im Voraus zu denken.
Palpatine begriff das. Aber sein Meister? Obi-Wan war so vorsichtig. Anakin sah Palpatine an. Er bewunderte, wie der Kanzler durch die Gänge des Senats schritt. Palpatine übersteigerte weder seine Macht noch versteckte er sie. Er hatte sie angenommen und akzeptierte es, wie er sie einzusetzen hatte.
Wie befriedigend es sein muss, Ereignisse eintreten zu sehen, die man vorausgesehen hat, dachte Anakin. Wie mächtig, wenn man ein
Ergebnis voraussehen konnte, bevor es geschah. Das war etwas, das er lernen konnte. Aber nicht von seinem Meister, sondern von Palpatine.
Kapitel 14
Obi-Wan brütete im Tempel über den Plänen der Wasserversorgung der betroffenen Gegend von Coruscant. Siri und Ferus zeigten ihm, was sie von den Experten erfahren hatten, die sie zum Thema befragt hatten.
Die Laserkarte war eine Holoprojektion, und Siri benutzte einen Laserpointer für ihre Erklärungen. »Die Zugangspunkte sind hier, hier und hier, einschließlich des Schachtes hinter Dexter's Diner. Das sind höchstwahrscheinlich Punkte, an denen die Bande zuschlägt. Aber da wir es mit Omega zu tun haben, müssen wir uns auch damit befassen, was am Unwahrscheinlichsten ist. Das wäre dann hier oder hier. Wir haben an jedem Punkt Sicherheitsleute vom Senat. Alle in Zivil und mit der höchsten Sicherheitsfreigabe. Zusätzlich patrouillieren noch Jedi-Teams.«
Obi-Wan nickte. »Sieht gut aus.«
»Was ist mit der Analyse des Fadens?«, fragte Ferus.
»Scheint eine Sackgasse zu sein«, sagte Obi-Wan. »Eher zu viele Informationen anstatt zu wenige. Der Droiden-Analysator sagt, der Stoff wäre in der Galaxis sehr verbreitet. Tausende von Herstellern und Anwendungsgebieten. Die Computer teilen sie in Wahrscheinlichkeitszonen auf, aber.«
Siri sah sich wieder die Holokarte an. »Wir haben alles im Griff, Obi-Wan.«
»Aber du fühlst dich noch nicht sicher dabei.«
Siris schob die Augenbrauen zusammen. »Nein.«
»Ich mich auch nicht.«
Ferus hakte seine Finger hinter den Gürtel. »Ich habe das Gefühl, dass keiner von uns heute Nacht schlafen wird.«
Obi-Wan und Anakin verbrachten die Nacht damit, die Straßen und Luftfahrtstraßen zu patrouillieren. Sie hielten sich immer außer Sicht, überzeugten sich aber davon, dass das Wasserversorgungssystem unberührt blieb. Meister Windu hatte ihnen den notwendigen Zugang verschafft, um das zu gewährleisten. Trotzdem beobachteten Anakin und Obi-Wan auch die Wachen. Sie konnten nicht wissen, wann Omegas Team zuschlagen würde, und sie gingen davon aus, dass sie sich nicht darauf verlassen konnten, dass alle vorbereitet waren. Sie kannten Omegas Gerissenheit.
Die ersten Sonnenstrahlen berührten gerade die Tempelspitzen, als Obi-Wan und Anakin von ihren Runden zurückkamen. Im großen Saal des Tempels erwarteten die Jedi-Meisterin Soara Antana und ihre Schülerin Darra Thel-Thanis sie.
Anakin lief los, um seine gute Freundin Darra zu begrüßen. Er hatte sie seit ihrer letzten gemeinsamen Mission auf Haariden, wo sie verwundet worden war, nicht mehr gesehen.
»Wie geht es dir?«, fragte er.
»Ich laufe wieder auf allen Triebwerken«, gab sie mit einem Lachen in den Augen zurück.
Obi-Wan zog in der Zwischenzeit Soara zur Seite.
»Danke, dass Ihr so schnell gekommen seid«, sagte er. »Ist alles.«
Soara nickte. »Sie frühstücken gerade. Meister Ali Alann ist bei ihnen.«
Anakin hörte den Satz und warf seinem Meister einen neugierigen Blick zu. Doch Obi-Wan sagte nur: »Wir treffen uns zur vereinbarten Zeit bei Dexter's Diner.«
Anakin kam zu Obi-Wan herüber. Er hob fragend die Augenbrauen.
»Die Angst, die du in Astris Gesicht gesehen hast«, sagte Obi-Wan grimmig. »Ich will, dass sie verschwindet.«
Es hatte etwas Überredungskunst gekostet, doch Astri hatte schließlich eingewilligt, sich mit Obi-Wan zu treffen. Er wartete vor Dexter's Diner. Als er sie kommen sah, ging er zu ihr, um sie zu begrüßen.
»Obi-Wan, ich kann mich nicht gegen Bog
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