Jedi Quest 10 - Der trügerische Frieden
stellen, nicht einmal für dich«, sagte sie, bevor er das Wort ergreifen konnte. »Ich bin jetzt die Frau eines Senators.«
»Warum kannst du mir nicht in die Augen sehen?«, fragte er.
»Mach dich nicht lächerlich«, sagte sie, doch ihre Augen kamen nicht zur Ruhe.
»Hast du Angst, dass wir verfolgt werden?«
»Nein. Ich habe Vorkehrungen getroffen.« Astri bemerkte sofort, dass sie sich verraten hatte. Sie biss sich auf die Lippe.
»Du hast Angst«, sagte er. »Mach dir keine Sorgen, man ist dir nicht gefolgt. Jedi beobachten jetzt jeden deiner Schritte. Und doch kannst du mir immer noch nicht in die Augen schauen.«
Alles, was er von ihrem Gesicht sehen konnte, war die Stirn. Die dunklen Locken, die einst bis auf ihren Rücken herabhingen, waren jetzt kurz geschnitten. Er musste daran denken, wie sie sich die Haare geschnitten hatte, um eine Kopfgeldjägerin zu mimen. Astri war nie besonders eitel gewesen. Sie war ein ehrlicher Mensch und er hatte sie falsch eingeschätzt.
»Ich schäme mich«, sagte sie leise. »Deshalb kann ich dir nicht in die Augen sehen.«
Er nahm sie beim Arm und führte sie unter das Vordach des Lokals. »Es gibt keinen Grund, sich zu schämen, alte Freundin«, sagte er leise. »Wir haben schon Schlimmeres zusammen durchgemacht.«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das haben wir nicht.« Sie sah auf. Tränen glitzerten in ihren tiefgrünen Augen. »Ich habe jetzt einen Sohn.«
»Und Bog bedroht ihn.«
»Er wird ihn mir wegnehmen. Er ist noch so jung, Obi-Wan. Ich darf das nicht zulassen. Unter keinen Umständen. Nicht einmal deine Freundschaft, nicht einmal der Jedi-Orden bedeutet mir etwas angesichts dieser Situation. Ich weiß, dass es falsch ist, sich für ein Leben um den Preis vieler Leben zu entscheiden, aber ich kann nicht anders.« Dieses Mal hielt sie seinem Blick stand.
»Astri, das ist kein Grund, sich zu schämen. Ich verstehe dich. Natürlich musst du das tun.«
»Du verstehst, dass ich dir nicht helfen konnte?«
Obi-Wan nickte. »Und du musst verstehen, dass ich dir helfen muss.«
»Für mich gibt es keine Hilfe. Nicht einmal von den Jedi.«
»Sieh doch«, sagte er, nahm sie bei den Schultern und drehte sie zu sich um. So konnte sie in das Lokal hineinsehen. Didi, ihr Vater, verglich Rezepte mit Dexter. Lune, ihr Sohn, saß mit baumelnden Beinen auf einem Hocker, während Darra mit ihm spielte und ihn zum Lachen brachte. Ein großer Teller mit Dex' ganz besonderem Kuchen stand vor dem Kind. Der Junge nahm ein Stück, aß es und leckte sich die Finger.
Astri legte eine Hand auf ihr Herz.
»Ich ließ sie von Soara und Darra herbringen«, sagte Obi-Wan. »Wir können dafür sorgen, dass sie zurück sind, bevor irgendjemand weiß, dass sie nicht mehr dort sind. Es ist deine Entscheidung. Aber es gibt auch noch eine andere Möglichkeit.«
Astri wartete und genoss den Anblick ihres Sohnes.
»Du kannst Bog verlassen. Die Jedi werden dich schützen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Er wird mich finden. Er wird gewinnen.« Sie drehte sich um. »Du verstehst nicht, Obi-Wan. Er ist nicht so dumm, wie es scheint. Er ist durchtrieben. Mir war nicht klar. ich wusste nicht., was er alles aufs Spiel setzen würde. Er ist auf den Geschmack von Einfluss und Macht gekommen, und das hat ihn korrupt gemacht. Er hat sich mit den übelsten Wesen der Galaxis zusammengetan. Es hat so harmlos angefangen. Ein Gefallen für die Handelsgilde. Dann noch einer. Und schon bald wurde er von einem Senator angesprochen.«
»Sano Sauro.«
»Ja. Er verkaufte seine Ehre. Na ja, die Ehre, von der ich dachte, dass er sie besitzt. Und dann ist da noch jemand. Jemand so Mächtiges, dass er den Namen nicht sagt.«
»Granta Omega. Und mit Omega ist auch Jenna Zan Arbor verbündet. Wusstest du das?«
Astri sah zur Seite. »Ja, das wusste ich. Und trotzdem habe ich nichts unternommen.«
Er nahm ihre kalte Hand, wärmte sie mit der seinen und drückte sie sanft. »Du warst allein. Das bist du jetzt nicht mehr. Du hast immer noch mich.«
»Bog war noch nie sonderlich stark«, sagte sie. »Wie seltsam es ist, ihn jetzt fürchten zu müssen«.
Sie griff in die Tasche ihrer Tunika und gab Obi-Wan mehrere Disks.
»Was ist das?«
»Aus Bogs Datenrecorder. Für seine Memoiren.« Sie verzog das Gesicht. »Ich habe sie heimlich kopiert. Er behauptet, nur seine Sitzungen aufzuzeichnen, aber das stimmt nicht. Er ist zu eitel, um Dinge zu verheimlichen, die er für seine Errungenschaften hält. Es könnten
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