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Jene Nacht im Fruehling

Titel: Jene Nacht im Fruehling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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wütend.
    »Ich verstehe das nicht«, erwiderte er. »Wo wollen Sie denn hin?«
    Intelligente, aber stupide Leute, dachte sie bei sich. War diese Stadt denn voll von ihnen? Ihn immer noch wütend anfunkelnd, antwortete sie: »Ich werde mir ein Hotel suchen, Mr. Taggert.
    »Ein Hotel? Aber ich habe Ihre Wohnung doch für Sie vorbereitet! Sie haben sie ja noch nicht einmal gesehen, also kann sie Ihnen wohl kaum mißfallen haben. Oder bin ich es, an dem Sie Anstoß nehmen? Ich sagte Ihnen doch bereits, daß ich es bedaure, mich verspätet zu haben. Es ist nicht meine Angewohnheit, mich zu verspäten, aber meine Armbanduhr ist in der vergangenen Woche naß geworden und befindet sich zur Zeit in Reparatur. Deshalb wußte ich nicht, wie spät es war. Und diese drei Burschen, mit denen ich zusammen war, hätten mir vermutlich nicht einmal die Zeit sagen können, selbst wenn sie eine Uhr bei sich gehabt und gewußt hätten, wie man sie um das Handgelenk bindet.«
    Ihn mit einem Blick musternd, der ihn in eine Salzsäule verwandeln sollte, ging sie um ihn herum.
    Doch er war nicht so leicht abzuschütteln. Er gab ihr zwar den Weg frei, ging jedoch, rückwärts laufend, neben ihr her. »Es sind diese Burschen, nicht wahr? Ziemlich ungehobelt, wie? Ich entschuldige mich für sie. Aber ich sehe sie nur, wenn ich mal mit jemandem Ball spielen möchte, und in der Sporthalle. Ich meine, ich habe sonst keinen Kontakt mit ihnen, wenn Sie das bedrücken sollte. Sie brauchen sie nicht in unserem Haus zu empfangen, das verspreche ich Ihnen.«
    Wieder einen Moment anhaltend, mußte Samantha sich über diesen Mann nur wundem. Wie konnte er nur so gut aussehen und so wenig verstehen? Sie zwang sich dazu, ihn nicht anzusehen, es war ja schließlich seine Schönheit, die sie in diesen Schlamassel gebracht hatte.
    Als sie sich abermals in Bewegung setzte, lief er erneut neben ihr her. »Wenn es nicht meine Verspätung war und es auch nicht diese Jungs sind, wo liegt dann das Problem?« fragte er.
    An der nächsten Straßenecke hielt sie an und überlegte, was sie machen sollte. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand oder wo sie hingehen konnte, sah aber eine Menge gelber Taxis an sich vorbeirollen. In den Filmen, die sie gesehen hatte, stellten sich die Leute auf den Randstein und hoben beide Arme, um ein Taxi anzuhalten, und so hängte sie sich ihre Reisetasche über die Schulter und hob einen Arm in die Höhe. Binnen Sekunden hielt ein Taxi neben ihr an. Sich so benehmend, als hätte sie das schon Tausendemale getan, legte sie die Hand auf den Türgriff.
    »Moment mal!« sagte Mike, als sie die Tür auf der Beifahrerseite öffnen wollte, »Sie können das nicht machen. Sie sind noch nie in dieser Stadt gewesen und wissen nicht, wo sie hinfahren sollen.«
    »Ich werde so weit von Ihnen wegfahren, wie das überhaupt möglich ist«, erwiderte sie, ohne ihn dabei anzusehen.
    Auf Mikes Gesicht spiegelte sich grenzenlose Überraschung. »Aber ich dachte, Sie mögen mich!«
    Mit einem ärgerlichen Schnauben schickte sich Samantha an, in das Taxi zu steigen.
    Doch Mike hinderte sie an diesen Vorhaben, indem er erst ihren Koffer und dann ihren Arm nahm und beides festhielt. »Sie fahren nicht weg«, sagte er, und dann, in das Taxi hinein: »Troll dich!«
    Der Taxifahrer warf nur einen Blick auf Mike und dessen Muskelpakete, die ihm bei der spärlichen Bekleidung ja kaum verborgen bleiben konnten. Er stellte keine Fragen und wartete nicht einmal ab, bis Mike die Beifahrertür zugeworfen hatte, um sich nun eilends zu entfernen.
    »Schön«, sagte Mike darauf mit leiser Stimme, als spräche er zu einem nervösen Gaul. »Ich habe zwar keine Ahnung, was plötzlich in Sie gefahren ist, aber wir werden darüber reden.«
    »Wo? In Ihrem Haus? In dem Haus, wo ich angeblich mit Ihnen leben soll?« erwiderte Samantha zornig.
    »Ist es das, was Sie stört? Sie sind wütend auf mich, weil ich Sie geküßt habe?« Und dann, während sich langsam ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete, trat er näher an sie heran und meinte vielsagend: »Dabei hatte ich den Eindruck, als wäre es Ihnen gar nicht so unangenehm gewesen, daß ich Sie küßte.«
    »Bleiben Sie mir vom Leib!« Sie machte einen Schritt zurück. »Ich weiß zwar, daß dies eine Stadt sein soll, in der man sich herzlich wenig um seine Nachbarn kümmert, aber ich denke doch, daß jemand auf uns aufmerksam werden wird, wenn ich jetzt anfange zu schreien.
    Ihre Worte veranlaßten ihn, sich auf

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