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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Eingreiftruppe würde noch zwanzig Stunden benötigen, um den Frachter einzuholen. Danach sollte es weitere fünf Stunden dauern, ehe die Flotte den Mond erreichte. Geary betätigte seine Komm-Kontrolle. »An alle Schiffe: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Besatzungen die Gelegenheit bekommen, sich auszuruhen und etwas zu essen.« In Situationen wie dieser fiel es einem ungeheuer schwer, sich zu entspannen, auch wenn es noch einen ganzen Tag dauern würde, ehe überhaupt irgendetwas geschehen konnte. Selbst wenn die Verfolger beschleunigen sollten, würden immer noch Stunden vergehen, ehe sie überhaupt in Gefechtsreichweite kommen konnten. Einer der größten Fehler, der einem unter diesen Umständen unterlaufen konnte, bestand darin dazusitzen, angespannt und einsatzbereit zu sein, nur um von Müdigkeit und Hunger heimgesucht zu werden, während man auf dem Display die Schiffe beobachtete, wie sie näher kamen, dabei in Wahrheit aber noch durch gewaltige Entfernungen voneinander getrennt waren.
    »Ich werde mir was zu essen holen und mich dann eine Weile hinlegen«, sagte Geary zu Desjani.
    Sie nickte bestätigend. »Ich lasse meine Crew über die normalen Schichten rotieren. In Kürze werde ich ebenfalls eine Pause einlegen.«
    Entgegen seiner erklärten Absicht unternahm Geary wieder einmal einen seiner langen Spaziergänge durch die Korridore des Schiffs, da er sich noch nicht müde genug fühlte, um sich schlafen zu legen. Unterwegs nahm er sich immer wieder Zeit, um mit dem einen oder anderen Besatzungsmitglied ein Gespräch zu führen. Alle machten einen entspannteren Eindruck, da nun die Aussicht näher rückte, enger an den Feind heranzukommen. Zugleich war aber auch jeder einzelne enttäuscht, weil die Dauntless nicht die Eingreiftruppe anführte, die den Frachter abzufangen hatte.
    In einem Abteil der Offiziersmesse nahm er eine Mahlzeit zu sich, und kam mit weiteren Matrosen ins Gespräch. Die meisten stammten von Kosatka, was ganz der gegenwärtigen Absicht der Flotte entsprach, eine Schiffscrew größtenteils mit Männern und Frauen von einer einzelnen Welt zu besetzen. Als er sie etwas von ihrer Welt erzählen hörte, da kam es Geary so vor, als sei dieser Planet auch sein Zuhause. Aus einem unerfindlichen Grund war er ihnen dafür dankbar. Er war auf Glenlyon aufgewachsen, aber der Gedanke an die Heldenverehrung, die ihm dort noch mehr als auf jedem anderen Planeten begegnen würde, ließ ihm diese Welt fast genauso fremd erscheinen wie das Sternensystem Limbo.
    Er nahm sich auch Zeit für einen kurzen Besuch bei den Gebetskammern, wo er dafür betete, nicht noch mehr sinnlose Tote betrauern zu müssen. Danach gelang es ihm zu seinem eigenen Erstaunen, zunächst einige Stunden ungestört zu schlafen und dann einen großen Teil der liegengebliebenen Arbeit zu erledigen, ehe er auf die Brücke zurückkehrte.
    Desjani nahm gerade auf ihrem Sitz Platz, als er die Brücke betrat. »Ich habe mir ein Bild davon gemacht, wie die Reparaturen vorankommen«, sagte sie zu ihm. »Es ist fast alles von dem repariert, was gerade erst erneuert worden war, bevor die verdammten Enigmas es uns zerschossen haben.«
    »Eine halbe Stunde, dann hat die Eingreiftruppe den Frachter eingeholt, Captain«, meldete Lieutenant Casque.
    »Sehr g …« Weiter kam Desjani nicht, da sie auf ihr Display starrte.
    Geary folgte ihrem Blick und hatte Mühe, einen Fluch zu unterdrücken.
    »Sie haben ihn in die Luft gejagt«, sagte Casque in einem Tonfall, als könnte er selbst nicht glauben, was er da sah.
    Auf Gearys Display war das kleine Symbol für den Enigma-Frachter durch eine sich ausbreitende Trümmerwolke ersetzt worden. Das Ganze hatte sich vor zwei Stunden abgespielt, aber die Wucht der Explosion fühlte sich noch immer an, als sei es gerade erst geschehen. »Wie kann ein Frachter mit solcher Gewalt hochgehen?«
    »Analyse«, befahl Desjani ihrer Brückencrew. »Die Vorfahren mögen uns beistehen«, fügte sie an Geary gewandt hinzu. »Sie haben die Selbstzerstörung aktiviert, obwohl sich an Bord all die Leute befanden, die aus der Einrichtung geflohen waren. Gibt es eigentlich irgendetwas, wovor sie zurückschrecken, nur damit wir nichts über sie herausfinden?«
    »Das frage ich mich allmählich auch.« Es überraschte ihn kaum, als einen Moment später der Alarm auf seinem Display erneut aufflammte. Feste Verteidigungsanlagen in der Nähe der Einrichtung auf dem Mond hatten kinetische Projektile abgefeuert, deren Flugbahnen

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