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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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untersuchen. Als Badayas Nachricht schließlich Geary erreichte, machte der Mann einen unerklärlich gut gelaunten Eindruck, obwohl es seinen Schiffen nicht gelungen war, das fliehende Schiff unversehrt zu stellen. Aber nach den ersten Worten wurde der Grund für diese gute Laune deutlich: »Admiral, diesmal ist es den Enigmas nicht gelungen, restlos alles zu vernichten. Die Dragon hat eine nicht ganz vollständige Leiche gefunden. Wenigstens wissen wir jetzt, wie sie aussehen. Es ist ganz allein Commander Bradamonts Verdienst, weil sie auf die Idee kam, die Aliens könnten sich in Tarnmaterial kleiden und damit für uns unsichtbar sein. Sie ist mit der Dragon um das Trümmerfeld geflogen und hat in den Überresten nach kühlen Flecken gesucht, dabei hat sie eine halb erhaltene Leiche entdeckt. Aus irgendeinem Grund war dieser Alien teilweise vor der Explosion geschützt, die den Frachter zerstört hat.«
    Neben Badaya tauchte ein Bild auf, das Geary zusammenzucken ließ – aber nicht vor Abscheu vor dem Alien, sondern wegen des Zustands der Leiche. Das Wesen war nicht nur von der Explosion des Schiffs in Mitleidenschaft gezogen worden, sondern auch noch durch das Vakuum zusätzlich zerrissen worden, sodass eine größtenteils blutige Masse zurückgeblieben war. Dennoch konnte er stellenweise etwas von der Haut ausmachen, die recht zäh zu sein schien und zumindest an einigen Stellen mit dünnen Schuppen überzogen war. An dem zerschmetterten Schädel war noch eine schmale Mundöffnung zu erkennen. In lebendigem Zustand war dieser Enigma offenbar so lang und so dürr gewesen, dass er auf einen Menschen so wirkten musste, als hätte man ihn am Kopf und an den Füßen gepackt und ihn dann immer weiter in die Länge gezogen. »Sorgen Sie dafür, dass unsere Mediziner und die zivilen Experten das da zu sehen bekommen«, sagte er an den Komm-Wachhabenden gerichtet, dann rief er den Chefmediziner der Flotte.
    »Ich nehme an, Sie wollen sich das persönlich ansehen«, begann Geary. »Wohin soll das Shuttle der Dragon die Überreste bringen?«
    »Auf die Tsunami bitte, Admiral. Dort befindet sich ein exzellenter Chirurg, der auch einige Erfahrungen mit Autopsien hat. Das ist auch das Schiff, auf dem sich die … ähm … die Experten für intelligente nichtmenschliche Spezies befinden. Wie lange, bis wir den Leichnam zu sehen bekommen?«
    »Sie schicken uns vorab schon ein paar Scans, aber es wird fast einen Tag dauern, bis die Eingreiftruppe zurück bei der Flotte ist und bis Sie den Alien persönlich begutachten können, Doctor.« Danach wurde es nötig, sich an die viel weiter entfernte Illustrious zu wenden. »Captain Badaya, mein Kompliment gilt Ihnen und Commander Bradamont für eine hervorragend gelöste Aufgabe. Sobald die Eingreiftruppe die Flotte erreicht hat, möchte ich, dass die Dragon diese sterblichen Überreste per Shuttle zur Tsunami bringen lässt.«
    Endlich hatten sie etwas gefunden. Vielleicht waren seine Gebete ja erhört und zum Teil beantwortet worden.
    Geary hielt sich in seinem Quartier auf, als Badaya sich wieder bei ihm meldete, da seine Eingreiftruppe zur Flotte zurückgekehrt war und die Schiffe nun wieder ihren Platz in der größeren Formation einnahmen. »Tut mir leid, dass ich Ihnen diesen Frachter nicht mitbringen konnte, Admiral. Aber wenigstens haben wir jetzt einen Teil einer Leiche. Hässliche Geschöpfe, nicht wahr?«
    »Schwer zu sagen«, erwiderte Geary. »So zugerichtet, wie die Leiche ist.«
    »Gutes Argument. Ernsthafte Probleme gibt es nicht zu berichten, aber ich würde es zu schätzen wissen, wenn Sie mit dem befehlshabenden Offizier der Invincible ein ernstes Wort reden könnten.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Captain Vente kommt nicht so gut damit klar, dass er meiner Division zugeteilt worden ist. Er macht immer wieder Anspielungen, dass er das höhere Dienstalter hat und er eigentlich das Kommando haben sollte. Während der Operation hat er sich über jeden meiner Befehle beklagt, um zu betonen, wie unzufrieden er damit ist, dass ich die Eingreiftruppe befehlige und nicht er.«
    Es war keine große Überraschung, das zu hören. »Hat er irgendetwas gemacht, das einen formellen Tadel rechtfertigen würde?«
    »Leider nicht«, antwortete Badaya und verzog missmutig den Mund. »Vente stehen die Admiralsabzeichen ins Gesicht geschrieben, aber er ist schlau genug, es nicht zu übertreiben. Schließlich will er ja ein großes Kommando abkriegen, damit er bei der Rückkehr zum

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