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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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waren. Es war ein weiteres Zeichen für die Belastung, die der Krieg für die Allianz bedeutet hatte, von der verlangt worden war, jede verfügbare finanzielle Ressource für die Kriegführung zu nutzen. »Über Varandal ist nicht ausdrücklich das Kriegsrecht verhängt worden, aber in der Praxis sieht es sehr wohl danach aus. Die Regierung glaubt, dass Varandal den Anfang bilden wird, wenn es zum großen Knall kommt. Ich glaube, ich muss Ihnen nicht erklären, wen man für den Zünder hält, der diesen Knall auslösen könnte.«
    »Und trotzdem ist die Flotte immer noch hier konzentriert?«, wunderte sich Desjani.
    »Ja, Captain«, bestätigte Timbale. »Sie haben Angst davor, die Flotte an einem Punkt zu konzentrieren, aber sie haben auch Angst davor, die Flotte zu verteilen, weil sie sie dann nicht mehr so leicht im Auge behalten können. Also haben sie bis jetzt gar nichts getan.« Er lächelte sie schief an. »Verzeihen Sie bitte meine Manieren, ich habe ganz vergessen, Ihnen beiden zu gratulieren. Sie müssen sehr schnell gehandelt haben, wenn es Ihnen gelungen ist, in der kurzen Zeitspanne zu heiraten, als Sie beide Captain waren und keiner von Ihnen der Befehlskette des anderen unterstanden hat. Ihnen ist hoffentlich klar, dass man beim Flottenhauptquartier stinksauer über diese Aktion ist.«
    »Vielen Dank«, antwortete Geary, während Desjani nur zufrieden dreinschaute. »Schön zu wissen, dass wir wenigstens das geschafft haben. Wohin gehen wir eigentlich?«
    »Konferenzraum 1A963D5. Mit Gewissheit kenne ich nur die Identität einer Person, die dort anwesend ist.« Timbale warf Geary einen Seitenblick zu. »Senator Navarro, Vorsitzender des Großen Rats.«
    »Er ist nicht allein?«
    »Es sind Leute bei ihm, aber ich weiß nicht, wie viele es sind und um wen es sich handelt. Die Sicherheitsperimeter sind sieben Lagen dick, und jede Einzelne davon ist undurchdringlich.« Nach kurzem Zögern fuhr er leiser fort: »Viele Leute gehen davon aus, dass Navarro hier ist, um von Ihnen Befehle zu erhalten. Ich glaube nicht daran, weil ich Sie bereits kenne und mit Ihnen gesprochen habe. Aber von etlichen Seiten wird beteuert, dass Sie derjenige sind, der in Wahrheit die Fäden in der Hand hält.«
    Geary überlegte noch, was er darauf erwidern sollte, da meldete sich bereits Desjani zu Wort: »Der strategische Erfolg kann manchmal taktische Täuschungsmanöver erforderlich machen, Admiral Timbale. Viele Offiziere glauben nur zu gern, dass die Regierung tut, was Admiral Geary sagt.«
    Admiral Timbale nickte bedächtig. »Und diese Offiziere wären unglücklich, wenn sie wüssten, dass genau das gar nicht der Fall ist. Verstehe. Allerdings balancieren wir damit auf Messers Schneide. Das Flottenhauptquartier gibt am laufenden Band drakonische Befehle aus, die wohl nur belegen sollen, wer hier das Sagen hat. Die Flotte befolgt diese Befehle, aber die Leute sind zunehmend unzufrieden, zumal manche Forderungen schlichtweg sinnlos sind.«
    »Einige Kommandanten der Kriegsschiffe haben bereits mit mir gesprochen«, erklärte Geary. »Keiner weiß, was los ist und was als Nächstes passieren soll. Sie bleiben einfach alle im Orbit und warten.«
    »Mehr kann ich dazu auch nicht sagen, aber die Tatsache, dass der Ratsvorsitzende hergekommen ist, erweckt in mir den Eindruck, als hätten sie nur auf Ihre Rückkehr gewartet, damit sie Ihnen sagen können, dass Sie was tun sollen.« Timbale legte die Stirn in Falten, sodass ihm seine Unschlüssigkeit deutlich anzusehen war. »Und sie haben vor, der Flotte irgendeine Mission aufzutragen. Auch wenn die Budgets rigoros gekürzt werden, hat man mich angewiesen sicherzustellen, dass an allen beschädigten Kriegsschiffen die notwendigen Reparaturen durchgeführt werden. Wenn man bedenkt, was diese Arbeiten kosten, müssen die entsprechenden Befehle von der Regierung und vom Flottenhauptquartier gemeinsam gekommen sein. ›Behalten Sie die Schiffe bei sich, bringen Sie sie wieder in Schuss.‹ So lautet mein Befehl.«
    »Hatten Sie eine Gelegenheit, mit irgendeinem Flottenoffizier über die Situation zu reden?«, wollte Geary wissen.
    »Ja, aber die meisten sagen, dass Sie aus unbekannten Gründen die Reparaturen angeordnet haben. Niemand sonst scheint auch nur irgendeine Ahnung zu haben, was sehr ungewöhnlich ist. Sie wissen ja, wie schwierig es sonst ist, irgendetwas geheim zu halten.«
    Desjani schüttelte den Kopf. »Wie wollen Sie die Flotte ordentlich auf eine Mission vorbereiten,

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