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Jenseits des Meeres

Titel: Jenseits des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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Augen zu Kieran auf.
    Der nahm ihren Umhang vom Haken und legte ihn um Megan. „Kommt. Wir müssen aufs Kastell O’Mara zurückkehren. Unsere Arbeit hier ist getan.“
    „Ich danke Euch, Mylord, dass Ihr uns diese Lady gebracht habt“, sagte der Bauer.
    „Ja.“ Kieran betrachtete Megan mit einem seltsamen Ausdruck in den dunklen Augen. „Wir alle sind selig, die Lady hier zu haben. “ Er nahm sie bei der Hand, schenkte dem glücklichen Elternpaar sowie deren lächelndem Kind noch einen freundlichen Blick und geleitete Megan dann aus der Kate hinaus.
    Auf dem Ritt in der Dunkelheit zu dem beleuchteten Kastell flüsterte Hugh: „Ihr mögt zwar sagen, es sei nur die richtige Anwendung einiger Kräuter und Wurzeln gewesen, Mylady, doch was ich heute sah, war ein wahrhaftiges Wunder. Eure Heilkenntnisse gehen über alles hinaus, das uns bekannt ist. Selten haben unsere Leute eine solche Zuneigung zu einer Fremden gefasst.“
    Er drehte sich zu Kieran um, der die junge Frau neben sich praktisch mit Blicken verschlang. „Stimmt das nicht, Kieran?“
    „Gewiss.“ Kieran lächelte, und Megans Herz schlug heftig. „Megan, Ihr habt Euch für alle Zeiten einen Platz unter meinen Leuten erobert.“
    Als sie in den Hof ritten, kam der alte Padraig aus den Stallungen auf sie zu. Seinen gebeugten Rücken bedeckte ein warmer Umhang.
    „Schläft der Mann eigentlich nie?“ raunte Megan.
    „Gelegentlich döst er ein, doch sobald er Hufschläge hört, wacht er auf und ist auf der Stelle bereit, seine Arbeit zu tun. So hielt er es auch bei meinem Vater und dessen Vater davor. Padraig liebt Tiere, und sie lieben ihn. Die Pferde beurteilen ihn nicht nach seinem Erscheinungsbild, wie es Menschen tun.“
    Kieran glitt aus dem Sattel und warf dem wartenden Alten die Zügel zu. Danach half er Megan beim Absitzen.
    Hugh schlug Kieran auf die Schulter und führte dann Megans Hand an die Lippen. „Ich bin dankbar, Euch kennen gelernt zu haben, Mylady.“
    „Ich habe zu danken, Hugh, für die Gelegenheit, Menschen die Freundlichkeit zu vergelten, die sie mir stets erwiesen haben.“
    „Ich wünsche Euch beiden eine gute Nacht.“ Daraufhin entfernte sich Hugh.
    Auf dem Weg zu ihren Gemächern wies Kieran einen Bediensteten an, Speisen und Getränke heraufzubringen. Mit einem Seitenblick auf Megan fragte er: „Oder seid Ihr vielleicht zu müde zum Essen?“
    „Nein. Ich bin viel zu aufgeregt, um jetzt schon zu schlafen.“ Sie trat in ihr Gemach und ging vor dem Kamin auf und ab. „Und nachdem meine Arbeit jetzt getan ist, merke ich, dass ich hungrig bin.“
    Aileen, die kleine Zofe, kam in den Raum und wollte ihre Herrin rasch zum Schlafen fertig machen, um dann selbst zu Bett gehen zu können.
    „O Mylady, ich bin extra für Euch wach geblieben.“ Als sie Kieran erblickte, senkte sie den Kopf und wollte sich rasch zurückziehen. „Vergebung, Mylord. Ich dachte, die Lady wäre allein.“
    Megan wusste, dass das Mädchen erst dann schlafen gehen durfte, wenn es seine Arbeit beendet hatte. Da sie Aileens Notlage erkannte, wandte sie sich an Kieran. „Entschuldigt mich, Mylord. Ich werde nur kurze Zeit fort sein.“
    Auf dem Weg zur Tür sah sie Kieran zum Kamin gehen. Davor blieb er stehen und guckte in die Flammen.
    Megan folgte Aileen ins Schlafgemach und ließ sich von ihr die schmutzigen Kleider ausziehen. Während sie sich dann in einem kleinen Becken wusch, brachte ihr das Dienstmädchen ein sauberes Gewand.
    „Nein, Aileen. Ich will mich fürs Bett anziehen.“
    „Mylord O’Mara ist doch ..."
    „Es wird ihn nicht stören, wenn ich für das Abendessen mit ihm nicht angemessen gekleidet bin.“ Ihr Lachen hallte in dem stillen Raum wider. „Ich weiß, dass Mistress Peake dir die Leviten lesen würde, wenn sie annehmen müsste, zu hättest mich nicht bettfertig gemacht, bevor du dich selbst schlafen legtest.“ Verschwörerisch fuhr Megan fort: „Also wirst du mich bettfertig machen, und dann kannst du dich zurückziehen.“
    „Ach Mylady, Ihr seid ja so freundlich und rücksichtsvoll.“ Aileen legte ein Nachtgewand aus Seide zurecht.
    . „Nein. Ich denke nur praktisch. Du brauchst deinen Schlaf, und ich musste meine schmutzigen Sachen loswerden.“ Megan streifte sich das Nachtgewand über und fühlte die Seide um ihre Haut rascheln. Aileen half ihr in einen fließenden Hausmantel aus demselben Material.
    Das Mädchen bürstete Megans Haar, bis es glänzte, und steckte es dann mit zwei Elfenbeinkämmen

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