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Jenseits des Meeres

Titel: Jenseits des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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auf.
    „Habt Ihr sonst noch Wünsche, Mylady?“
    „Nein, Aileen. Du kannst jetzt schlafen gehen.“
    „Gute Nacht, Mylady. Und vielen Dank.“ Das Mädchen unterdrückte ein Gähnen und verließ das Schlafgemach.
    Im angrenzenden Raum lief Mistress Peake mit ungeheuer wichtiger Miene emsig umher, um sicherzustellen, dass auch jede Einzelheit des späten Mahls perfekt war. Ein Tisch wurde vor den Kamin gerückt und mit schneeweißem Leinen sowie blitzenden Kelchen gedeckt. Eine Anrichte bog sich unter eilig zubereiteten Speisen.
    Nachdem alles zu Mistress Peakes Zufriedenheit bereit war, entließ die Haushälterin die Dienstboten, verneigte sich und zog sich ebenfalls zurück.
    Megan blieb zögernd an der Tür zum Schlafgemach stehen und betrachtete den Mann, der noch immer düster in die Flammen starrte.
    Den Umhang hatte er abgelegt und nachlässig über eine Polsterbank geworfen. Er trug nur noch ein helles Hemd und die eng anliegende Kniehose.
    Woran mag er wohl im Moment denken? fragte sich Megan. Gibt es ein Geheimnis, das er niemals mit mir teilen wird?
    Sie nahm ihren Mut zusammen, raffte das Gewand und betrat den Raum.
    Kieran drehte sich zu ihr um und guckte sie an. Bei Gott, sie ist unglaublich schön, befand er. Als sie das Gemach durchquerte, hätte er sie am liebsten in die Arme genommen, doch er gestattete sich noch nicht, sie zu berühren. Täte er es, würde er sich wohl wie ein Tier auf sie stürzen.
    Er rückte ihr einen Stuhl zurecht, und sie nahm am Tisch Platz. „Wein, Megan?“ Er schenkte ein und reichte ihr den Kelch. „Danke.“ Sie nippte am Wein und merkte, wie die Anspannung von ihr abfiel.
    Obwohl er höchst aufmerksam allen ihren Wünschen nachkam, schien Kieran in Gedanken weit fort zu sein.
    Er füllte ihr und sich selbst einen Teller, und sie begannen zu speisen.
    „Ich darf nicht vergessen, Mistress Peake zu sagen, dass sie sich mit jedem Mahl selbst übertrifft.“ Megan lächelte flüchtig.
    Kieran lehnte sich zurück, trank von seinem Wein und beobachtete sie über den Rand seines Kelches hinweg.
    Megan nahm ebenfalls einen Schluck Wein. „Ihr seid ein Mann mit vielen Überraschungen, Kieran.“
    „Inwiefern?“
    „Als ich damals im Wald erwachte, hielt ich Euch zuerst für einen Schurken. Und als Ihr später einräumtet, Ihr wärt aus dem Fleet-Gefängnis geflohen, war ich mir dessen sicher.“
    „Und jetzt?“
    Sie lächelte. „Es gibt sehr viele Kieran O’Maras: den wilden Krieger, den liebevollen Bruder, den loyalen Freund, den edlen Führer seiner Leute ..." Sie zog die Augenbrauen hoch. „Welcher von denen seid Ihr heute Abend?“
    Er griff über den Tisch und nahm ihre Hand in seine. Ihr Puls beschleunigte sich.
    Kieran bedachte sie mit einem gefährlichen Lächeln. „Welcher gefällt Euch denn am besten?“
    „Seid, was immer Ihr wollt.“ Ihr wurde auf einmal unbehaglich zu Mute. Kieran war so still. Still und nachdenklich. Und ihr war klar, dass sie nur schwatzte. „Ich sollte mich jetzt zurückziehen, Kieran.“
    Sie stellte ihren Kelch ab und erhob sich, doch sofort stand er neben ihr. Ihre Hand hielt er noch immer fest. Er sah ihr die Verwirrung an, wirkte jedoch selbst gelassen und entschlossen. „Was habt Ihr, Kieran?“
    „Heute Abend ist etwas geschehen, Megan.“
    „Ja. Ein Kind stand an der Schwelle des Todes und kehrte ins Leben zurück.“
    „Nein. Etwas wesentlich Wichtigeres.“
    Sie wartete und beobachtete ihn.
    „Ich habe erkannt, dass ich Euch liebe.“
    Sekundenlang schien Megans Herz auszusetzen. „Ihr seid verwirrt, Kieran.“
    „Nein.“ Seine Stimme klang leise und hart. „Die Verwirrung ist vorbei. Ich erkenne jetzt klar, was ich so lange zu leugnen versuchte. Ich liebe Euch, Megan. Noch mehr - ich habe mir geschworen, Euch dies noch vor Tagesanbruch zu beweisen.“ Er schaute zum Fenster. „Bis zur Morgendämmerung bleiben uns noch mehrere Stunden.“
    Ein Beben durchlief sie. Aus Angst oder Vorfreude, fragte sie sich. Sie sollte eigentlich schockiert sein, doch sie wusste, dass sie genau das wollte. Viel zu lange hatte sie schon die Gefühle für diesen Mann geleugnet.
    Liebe. Ja. Sie liebte ihn, und das bereits seit geraumer Zeit. Doch allein der Gedanke daran, ihm ihre Liebe zu zeigen, erschreckte sie schon.
    „Ihr kennt mich nicht, Kieran. Ich bin mir ja selbst eine Fremde.“
    „Ich weiß alles, was ich über Euch wissen muss, Megan. Ihr seid eine außergewöhnliche Frau, und Euch gehört mein ganzes Herz.“
    Sie

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