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Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam

Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam

Titel: Jerry Cotton - 0502 - Der Tag an dem mein Henker kam Kostenlos Bücher Online Lesen
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Thompson kam durch die Büsche und blieb stehen, als er Gavetta, das Stativ, das Gewehr mit dem Zielfernrohr und mich sah. Thompsons Augen wurden hart und schmal.
    »Sieh mal einer an!« sagte er mit schmalen Lippen.
    »Es ist Cotton vom FBI!« stieß Gavetta warnend hervor.
    »Du Schwein wolltest mich umlegen!« preßte Thompson durch die Zähne.
    »Ich… ich…« Gavetta machte einen jämmerlichen Eindruck. Dann straffte er sich plötzlich. Offenbar war ihm eine Idee gekommen, die er zu verwerten gedachte. »Hören Sie!« sagte er zu mir. »Ich…«
    »Stop!« brüllte ich dazwischen und riß meine Smith and Wesson aus der Schulterhalfter. Die Aufforderung war an Ray Thompson gerichtet. Er hatte den Golfschläger offenbar in der festen Absicht hochgeschwungen, ihn auf Raoul Gavettas Schädel landen zu lassen.
    Thompson ignorierte meine Aufforderung. Gavetta zuckte herum. Er sah den Schläger auf sich zukommen und riß den Kopf zur Seite.
    Swwusch! Der Schläger fegte brutal durch die Luft. Sein Kopfende traf Gavettas Schulter. Es gab einen trockenen harten und ziemlich häßlichen Bruchlaut. Gavetta sank ein zweites Mal auf die Knie. Er war leichenblaß und schaute mich hilflos an.
    Ich hatte nicht vor, mir die Situation aus der Hand nehmen zu lassen, aber Thompson war wie von Sinnen. Er riß erneut den Schläger hoch. Ich spürte, daß auch eine zweite Warnung nichts nutzen würde, jumpte in den Schlag, fing seinen Arm mit dem Ellenbogen ab und rammte ihm gleichzeitig die Pistole hart in die Magengrube. Das half.
    Er ließ den Schläger fallen und hob die Hände. »Hören Sie, Mister!« krächzte er. »Wissen Sie überhaupt, wen Sie vor sich haben? Ich bin Ray Thompson. Wenn ich will, kaufe ich morgen die ganze verdammte Stadt. Sie sollten das in Rechnung stellen und mir nicht auf die Füße treten. Diese Ratte wollte mich abservieren. Ratten schlägt man tot!«
    Ich stieß Thompson zurück und drehte mich herum, um beide Syndikatsbosse im Blickfeld zu haben. Gavetta lag noch immer auf den Knien. Behutsam betastete er sein Schlüsselbein. Es hatte offenbar einen Knacks abbekommen. »Alles ist Thompsons Schuld!« stieß er hervor. »Er hat mich erpreßt!«
    »Der Kerl spinnt«, sagte Thompson verächtlich.
    »Ja!« schrie Gavetta. »Du hast Bert Garret getötet und die Attacke auf die G-men veranlaßt. Du hast…«
    »Jetzt reicht es mir aber!« brüllte Thompson dazwischen. Er ballte die Fäuste und sah so aus, als wollte er sich abermals auf Gavetta stürzen. »Du wirst deine Verbrechen gefälligst selber verantworten!«
    Sie fingen an, sich gegenseitig zu beschimpfen. Es war leicht zu merken, daß sie es nur darauf anlegten, den Gegner zu belasten.
    Ich hatte nichts anderes erwartet.
    »Stehen Sie auf!« befahl ich Gavetta. Er versuchte hochzukommen, sank jedoch mit einem Schmerzenslaut wieder in die Knie. Ich bückte mich und half ihm beim Aufstehen, ohne dabei Thompson aus den Augen zu lassen.
    »Was haben Sie vor?« fragte Thompson lauernd.
    »Wir gehen zurück zum Klubhaus. Dort warten wir das Eintreffen der Polizei ab«, sagte ich.
    »Ich wünsche sofort meinen Anwalt zu sprechen!« erklärte Thompson schroff.
    »Das läßt sich einrichten. Er wird Ihnen freilich nicht viel helfen können.«
    »Ich bin unschuldig!« behauptete Thompson. »Sie können mir nichts anhängen! Was kann ich dafür, daß dieser Verrückte versucht hat, auf mich zu schießen? Der Kerl ist gemeingefährlich!«
    »Warum wollte er Sie ermorden?«
    »Sie hören ja, was er für idiotische Dinge behauptet!« schnaufte Thompson wütend. »Alles erstunken und erlogen! Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt für sein lächerliches Pansch-Syndikat interessiert!«
    ***
    Es wurde ein sehr turbulenter Nachmittag, ein Tag der Massenverhaftungen und der Massenvernehmungen, ein Tag, an dem zwei Syndikate praktisch zu existieren aufhörten.
    Die Arbeiter der kleinen Parfümfabrik wurden nach einer ersten Vernehmung wieder entlassen. Sie erwartete allerdings ein strafrechtliches Verfahren wegen der Beteiligung an einem illegalen Projekt.
    In Haft behalten wurden Ray Thompson, seine rechte Hand Dick Hill, Raoul Gavetta, Claire Lindstroem, Chuck Shribbers, Rick Lawrence und Andrew Heftings.
    Die Beamten, die Phil und mir behilflich waren, die ersten Protokolle aufzunehmen, mußten sich mit dem üblichen Wust von Lügen und Ausreden herumschlagen.
    Trotzdem war es kein Problem, dieses schiefe Bild wieder zurechtzurücken. Wir hatten mehr als genug

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