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Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Titel: Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihm.
    »Geben Sie ihre Befehle«, sagte Diunesko. »Der Maschinenraum ist besetzt.«
    »Wo soll es denn hingehen?« fragte der Kapitän ruhig.
    »Flußaufwärts. Kennen Sie Dobbs Ferry?«
    »Ja.«
    »Okay, bis Hastings on Hudson benutzen Sie die vorgeschriebene Fahrrinne. Beim Leuchtfeuer Hudson 23 stoppen Sie die Rose. Wir nehmen dann einen Lotsen an Bord, der das Schiff zu einem versteckten Liegeplatz führen wird. Haben Sie verstanden?«
    »Yeah.«
    »Und keine Dummheiten, keine Kursabweichungen. Bei der geringsten Unregelmäßigkeit knallt Sie Jimmy über den Haufen. Das ist keine leere Drohung, Hilmore.«
    Das Gesicht des Kapitäns war unbewegt, als er sagte: »Und was passiert mit mir, wenn wir angelegt haben?« Diunesko lächelte hinterhältig. »Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Sie werden dann nicht erschossen.«
    Aber ertränkt wie eine räudige Katze, ergänzte Hilmore für sich.
    Die Maschinen liefen bereits. Das Schiff begann zu vibrieren, als Hilmore seine Anweisungen in den Maschinenraum schickte:
    »Halbe Kraft voraus!«
    Er wirbelte das Steuerrad nach Backbord, glitt sicher an den Markierungsbojen vorbei und erreichte nach knapp fünf Minuten das offene Wasser des Hudsons.
    Diunesko verließ die Brücke, um die Ladung noch einmal selbst zu untersuchen.
    Joe und Jimmy rauchten.
    Der Kapitän stand am Steuerrad. Seine Augen drangen durch die Dunkelheit, schienen wie ein Radargerät den Fluß abzutasten.
    Hilmore drehte sich um.
    Sofort stieß ihm Jimmy die Pistole in den Rücken. »Nimm die Nase geradeaus. Du hast nur auf den Kurs zu achten, sonst nichts.«
    Hilmore zeigte zum erstenmal ein Lächeln. Er hatte mit dem Leben abgeschlossen. Auch eine Pistole beeindruckte ihn nicht mehr. Nur seinen Plan, den wollte er ausführen. Sie sollten die Ladung nicht bekommen!
    Vor zwei Jahren, als die Rose III für die Schmuggelfahrten umgebaut wurde, hatte er in die Brücke eine Anlage einbauen lassen, die es ihm ermöglichte, das Schiff mit einem Handgriff auf Grund zu setzen. Er konnte die Bodenventile durch eine ölgesteuerte Hydraulik öffnen, so daß das Schiff binnen weniger Minuten vollief. Gleichzeitig schlossen sich die Schotten zum Oberdeck. Hilmore hatte sich die Sache selbst ausgedacht. Auf seinen gefährlichen Fahrten mußte er immer damit rechnen, von einem Zollkreuzer aufgebracht zu werden. Niemand konnte ihm etwas nachweisen, wenn die Rose III mit ihrer Ladung auf Grund ging.
    Der Kontakthebel befand sich neben der Kontrollanlage, rechts vom Steuerrad. Er konnte ihn nicht erreichen, ohne seinen Platz zu verlassen.
    Und daran hinderten ihn Joe und Jimmy.
    »Die Lenzpumpen müssen in Gang gebracht werden«, sagte er ruhig vor sich hin.
    »Was ist das schon wieder?«
    »Wir nehmen zuviel Wasser, wenn die Pumpen nicht in Tätigkeit gesetzt werden.«
    »Dann sage im Maschinenraum Bescheid.«
    Hilmore schüttelte den Kopf. So ruhig er sich äußerlich gab, so aufgeregt war er innerlich.
    »Die Lenzpumpen werden von der Brücke aus bedient.«
    »Dann tue es doch!«
    »Kann ich nicht. Wenn ich mich bewege, knallt ihr mir ein Ding in den Rücken.«
    Joe und Jimmy blickten sich an. Sie mochten sich nicht entscheiden, ehe Diunesko zurückkam.
    Aber gerade darauf baute Hilmore seinen Plan. Diunesko war schlau. Er würde sich erst vergewissern, ehe er einen Hebel umlegte.
    »Okay, — mir kann es ja gleich sein. Ich habe nichts von eurem verdammten Zuckerrohr.«
    »He! Was haben die Pumpen mit dem Zuckerrohr zu tun?« bellte Jimmy. Wenn es um Dollars ging, wachte er auf.
    »Es schimmelt, wenn es naß wird«, gab Hilmore gleichmütig zurück. »Und ob das den Päckchen bekommt, ist zweifelhaft. Aber es ist ja nicht meine Fracht!«
    Jimmy Brown trat vor. »Wo ist dieser verdammte Hebel?«
    »Dort!« Hilmore hielt den Atem an.
    Jimmy machte noch einen Schritt vorwärts und legte die rechte Hand auf den Griff, der mit einem Schlag alle Bodenventile öffnete.
    »Runterdrücken«, sagte Hilmore, »bis zum Anschlag.«
    Jimmy tat es.
    Zunächst geschah nichts. Nur ein leises Summen verriet dem geschulten Ohr des Kapitäns, daß die Elektromotoren zu arbeiten begannen.
    Plötzlich wurde das Summen von einem anderen Geräusch übertönt. Es wurde lauter und lauter.
    »Was ist das, verdammter Hund?« brüllten Jimmy und Joe fast gleichzeitig.
    Kapitän Hilmore lachte laut und schrill. Sein Lachen hatte beinahe etwas Wahnsinniges.
    »Es sind die Pumpen, Jungs, die Pumpen! Wir werden eine Höllenfahrt

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