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Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Titel: Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown Kostenlos Bücher Online Lesen
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reichte ihm die Zigaretten hinüber. »Glauben heißt nicht wissen. Überzeugen Sie mich, Sergej. Nur deshalb bin ich noch einmal zu Ihnen gekommen.«
    »Ich habe höchsten noch zwei Tage. Hier!« Er hielt mir ein zusammengeknülltes Stück Papier hin. »Wenn du redest, wird Pjelna sterben«, stand darauf. Sonst nichts.
    Ich blickte ihn fragend an.
    »Sie werden mich umbringen, hier im Gefängnis. Sie werden kein Risiko eingehen.«
    »Wo haben Sie den Zettel gefunden?«
    »Er lag heute morgen unter dem Brot. Als ich vom Rundgang zurückkam, lag das Brot da und der Zettel. Seitdem habe ich nichts mehr angerührt. Ich habe Angst, Mr. Cotton. Sie werden mich vergiften!«
    »Warum, Sergej? Sagen Sie mir warum?«
    Er schwieg und blickte auf den Boden. Seine Zigarette verglühte im Aschenbecher.
    Ich ließ ihm Zeit, sich zu sammeln. Nach einer Weile hob er den Kopf. »Ich weiß zu viel, Mr. Cotton. Ich habe etwas Furchtbares entdeckt…«
    »Meinen Sie das Rauschgift im Rohrzucker?«
    Er starrte mich an. In seinen Augen lag Erstaunen und Angst zugleich. »Sie, Sie wissen?«
    »Natürlich, und ich kann nicht verstehen, warum Sie mir nicht alles gesagt haben. Es hätte Ihre Situation bedeutend erleichtert, und möglicherweise wären wir schon weiter.«
    »Ich konnte nicht reden, Mr. Cotton. Sie haben gedroht, daß meine Familie in Europa… ich meine, sie haben überall ihre Verbindungen. Wenn sie wollen, können sie meine Angehörigen vernichten.«
    »Und das haben Sie geglaubt?«
    »Ja«, erwiderte er ernst. »Denn ich weiß, daß sie ihre Drohungen auch wahrmachen.«
    Ich stand auf und trat an die Barriere, die mich von Perjanoff trennte.
    »Haben Sie mit den Morden etwas zu tun?«
    »Nicht das geringste, ich schwöre es!« Ich glaubte ihm, so wie ich ihm schon einmal geglaubt hatte. Doch mit einem Glauben allein, würde ich ihn nicht aus dem Gefängnis holen. Ich mußte den oder die wahren Mörder finden, wenn ich Sergej Perjanoff vor dem Elektrischen Stuhl retten wollte.
    Es gab Anhaltspunkte, Spuren und Menschen, die todsicher tief im Dreck steckten. Aber es gab noch keine Beweise.
    »Wissen Sie, warum Ihre Landsleute umgebracht wurden, Sergej?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, — aber ich kann es mir denken. Sie wußten zu viel, so wie ich. Tag und Nacht arbeiteten sie im Schuppen, um die kleinen Rollen aus dem Zuckerrohr zu entfernen. Sie haben vielleicht entdeckt, daß… daß Rauschgift…«
    »So wie Sie?«
    »Ja, — wie ich. Arbeitskräfte waren billig. Und es kamen immer neue. Wir hatten überhaupt keine Rechte. Und wenn jemand nicht mehr wollte, wurde er mit Drohungen oder Versprechungen zur Weiterarbeit gezwungen. Wir waren Sklaven, moderne Sklaven des 20. Jahrhunderts. Und… und jeder wollte frei werden, wollte Bürger dieses Staates werden. Wollte endlich Ruhe finden. Deshalb, Mr. Gotton, schwiegen wir.«
    Ich verstand die ganze Tragweite dieser Schicksale, begriff, was diese Menschen ausgehalten hatten, nur um ein neues, freies Leben beginnen zu können.
    Und die Endstation hieß Mord!
    ***
    Colbert Diunesko ging unruhig in seinem Arbeitszimmer auf und ab. Schon längst hätte sifli Terence Starkey melden müssen. Daß er es nicht tat, gab Diunesko zu denken.
    Er ging zum Telefon und rief Robinson an.
    »Was gibt es?«
    Diunesko erzählte nicht, daß er die Dienste des Henkers in Anspruch genommen hatte. Er wollte viemehr erfahren, wie Robinson mit Kapitän Hilmore auseinandergekommen war.
    »Ist alles okay?« fragte er scheinheilig.
    »Alles okay«, antwortete Robinson mit belegter Stimme. »Ich habe die Summe aufgetrieben und werde sie morgen an Hilmore ausliefern.«
    Diunesko wußte, daß es nicht stimmte. Sie hatten sich darüber unterhalten und waren übereingekommen, die geforderte Million nicht zu bezahlen. Hilmore mußte ganz klein werden. Für ikn gab es keine Möglichkeit, die Ware an einen anderen Abnehmer loszuschlagen. Dafür war der Betrag zu groß.
    Wenn Robinson also behauptete, daß er zahlen wollte, stimmte etwas nicht. Wahrscheinlich stand Hilmore neben ihm und achtete auf jedes Wort.
    Diunesko verabschiedete sich mit ein paar allgemein gehaltenen Floskeln.
    Nachdenklich legte er den Hörer auf die Gabel.
    Er mußte etwas unternehmen. Über seine Lage gab er sich keinen Illusionen hin. Die Organisation wackelte, vieles war in letzter Zeit schief gegangen. Und nun interessierte sich auch das FBI für ihn.
    Für Diunesko war es Zeit sich abzusetzen. Der größte Teil seines Vermögens

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