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Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger

Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger

Titel: Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
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früh!« korrigierte Phil mit sanfter Stimme und entschuldigte sich für die Störung. Er reichte seinen Ausweis durch den Türspalt und sagte, daß er einige wichtige Fragen habe, die den Vorabend und die letzte Nacht beträfen. Es dauerte einige Sekunden, bevor das Mädchen ihm den Ausweis zurückreichte. Dann nahm sie die Kette ab und ließ ihn eintreten.
    Als Phil dem Mädchen im Wohnzimmer gegenüberstand, wurde ihm sofort klar, weshalb sich so viele junge Männer um einen Platz in Miß Hendersons Tanzzirkel bemühten. Die junge Dame sah selbst jetzt, ungeschminkt und ein wenig verschlafen, in dem türkisfarbenen Morgenmantel und dem rasch durch das Blondhaar geschlungenen Stirnband jung, attraktiv und begehrenswert aus.
    Sie lächelte Phil sogar ins Gesicht, als sie ihn zum Platznehmen aufforderte. Offenbar war er ein Mann, der auf sie Eindruck machte. Phil bedauerte, daß dies weder der Ort noch der rechte Zeitpunkt für einen kleinen Flirt waren. Es ging um Wichtigeres, um das Leben und die Gesundheit seines besten Freundes.
    Er stellte die Fragen, die ihn beschäftigten, und war wie elektrisiert, als Miß Henderson antwortete: »Ja, ich habe gehört, wie der Wagen zu Bruch ging! Es war ein ziemlicher Krach, und ich stand zufällig in der Nähe des offenen Fensters. Ich blickte in den Hof hinab, weil ich dachte, es habe einen Zusammenstoß gegeben, aber sämtliche Fahrzeuge standen säuberlich nebeneinander aufgereiht auf der Parkfläche. Erst beim zweiten, genaueren Hinsehen entdeckte ich, daß auf dem Dach des grünen Plymouth eine Kiste oder etwas ähnliches gelandet war. Das Dach war eingebeult, und die Windschutzscheibe war herausgesprungen. Ich war ziemlich verblüfft, weil ich mir das merkwürdige Geschehen nicht erklären konnte. Mir blieb jedoch keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, denn ich mußte mich ja um meine Schäfchen kümmern! Außerdem hatte ein Blick genügt, um festzustellen, daß niemand verletzt worden war…«
    »Sie sprachen von einem grünen Plymouth. Wem gehört der Wagen?«
    »Keine Ahnung, aber er steht ziemlich oft im Hof. Es ist ein 66er Modell mit New Yorker Nummer.«
    »Saß jemand am Steuer?«
    »Von oben konnte ich das nicht sehen.«
    Phil bedankte und verabschiedete sich. Zehn Minuten später klingelte er zum zweiten Mal den Hausmeister heraus. Der glasäugige Mr. Brunch machte diesmal aus seinem Zorn keinen Hehl, aber Phil fuhr ihm rasch in die Parade und sagte:
    »Ich glaube, ich bin einen Schritt weitergekommen. Es sieht so aus, als sei der grüne Plymouth gestohlen worden. Möglicherweise hat der Besitzer davon noch gar keine Ahnung. Können Sie mir die Adresse geben?«
    Brunch blinzelte mit seinem gesunden Auge. Es war zu merken, daß es heftig in ihm arbeitete. Er brauchte zehn volle Sekunden, um zu einer Entscheidung zu gelangen, dann murmelte er: »Ich kenne niemand, der einen grünen Plymouth benutzt!«
    »Sie machen wohl Witze?« fragte Phil. »Der Wagen steht regelmäßig im Hof. Vermutlich gehört er einem Mann, der im Hause arbeitet…«
    »Da unten stehen viele Wagen. Die Parkfläche reicht für zwei Dutzend Autos. Glauben Sie, ich hätte Zeit oder Lust, mich um die abgestellten Schlitten zu kümmern?«
    Phil spürte genau, daß es Brunch nur darum ging, den Wagenbesitzer abzuschirmen. Vermutlich stand Brunch auf der Zahlliste des BBB-Syndikates. Phil tippte Brunch mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf die Brust.
    »Bei dem Plymouth ist einiges in die Brüche gegangen, unter anderem die Windschutzscheibe und das Dach! Spätestens morgen werden wir wissen, in welcher Werkstatt der Wagen aufkreuzt! Wenn sich dann heraussteilen sollte, daß Sie den Besitzer kennen und ihn zu decken versuchen, sieht es für Sie schlecht aus!«
    Brunch schluckte. »Warum sollte ich Pete denn decken?« murmelte er und begriff im nächsten Moment, daß er sich verplappert hatte.
    Phil zückte sein Notizbuch. »Pete… und wie noch?«
    »Pete Last«, sagte Brunch stockend. »Wo er wohnt, weiß ich wirklich nicht!«
    »Kommen Sie mit, bitte!« sagte Phil. »Warum denn?« protestierte Brunch. »Ich habe Ihnen doch gesagt, was Sie wissen wollten!«
    »Ich muß verhindern, daß Sie Last warnen«, erklärte Phil. Eine Minute später saß er mit Brunch in der Limousine, die ihm das FBI Distrikt Office mitsamt einem Fahrer zur Verfügung gestellt hatte.
    Der Wagen war mit Telefon ausgerüstet. Phil rief die FBI-Dienststelle an und erkundigte sich nach Pete .Last. Schon nach zwei Minuten

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