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Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger

Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger

Titel: Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
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er von mir verlangt. Dafür werde ich bezahlt. Hast du noch einen Wunsch? Soll ich Rocky von dir schöne Grüße bestellen?«
    »Ich möchte mit ihm reden!« stieß Brockley hervor.
    Der Besucher grinste. »Irgendwann werdet ihr euch schon mal in der Hölle treffen!«
    »Lassen Sie mich mit ihm telefonieren«, sagte Brockley. Er merkte, daß seine Stimme gepreßt und heiser klang. »Nur diese eine Minute müssen Sie mir noch geben, diese letzte Chance! Er wird erkennen, daß ich nicht der Gesuchte bin!«
    »Pech, mein Freund, Pech für Sie! Rocky hat Sie noch nie zu Gesicht bekommen, nicht wahr? Folglich kennt er auch nicht Ihre Stimme! Im übrigen hat er‘s nicht so gern, wenn man ihn um diese Zeit stört.«
    »Ich bin heute erst in dieser Stadt angekommen! Ich weiß, wer der Mann ist, den Sie suchen! Howard Slim und seine Leute haben ihn festgesetzt… er ist ein Betrüger, der vermutlich Jeffs Millionen kassieren wollte!«
    »Jetzt wird die Chose langweilig«, sagte der Eindringling fast traurig. Er schoß ganz plötzlich. Das dreimalige dumpfe »Plopp« seiner Waffe war trotz des Schalldämpfers überraschend laut.
    Arthur Brockley griff mit den Händen wie haltsuchend in die Luft. Dann brach er zusammen. Er blieb mit dem Gesicht zum Boden reglos liegen.
    Der Mörder ließ den Arm mit der Pistole sinken. Er wartete und lauschte. Draußen blieb alles still. Der Mörder sah die Whiskyflasche auf dem kleinen Tischchen neben der Tür stehen. Er steckte die Pistole ein und füllte das Glas bis zur Hälfte. Da er dünne graue Baumwollhandschuhe trug, brauchte er sich dabei nicht in acht zu nehmen. Er trank den Whisky langsam, genußvoll und beinahe verträumt, dann setzte er das Glas ab. Draußen rührte sich noch immer nichts.
    Ein Ausdruck von Zufriedenheit machte sich auf den Zügen des Mörders breit. Er trat an sein Opfer heran und untersuchte Brockleys Taschen. Er nahm ihm den Paß ab, um zu sehen, was darin stand, und schob ihn dann mit einem zufriedenen Kopfnicken in die Brieftasche zurück. Brockley hatte insgesamt zweihundertsiebzig Dollar in Noten bei sich. Der Mörder stopfte die Scheine in seine Manteltasche. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß Brockley nicht mehr atmete, richtete er sich auf und ging ins Bad.
    Einige Sekunden lang betrachtete er sich beinahe neugierig im Spiegel, als müßte er prüfen, daß er noch immer der alte Herb Griffith war, und daß der Mord ihn unverändert gelassen hatte.
    Ehe er das Badezimmer verließ, drehte er die Dusche weit auf. Er ließ die Badezimmertür offen stehen, durchquerte das Hotelzimmer, schüttelte dann aber ablehnend den Kopf und verließ endlich den Raum.
    Er verzichtete diesmal darauf, den Lift zu benutzen, und ging die Treppe zu Fuß hinab. Er merkte, daß der Nachtportier neugierig hochschaute und ihn aufmerksam musterte.
    Griffith zwang sich dazu, die Halle ohne Eile zu durchqueren. Er gab der Drehtür einen Stoß und stand im nächsten Moment auf der Straße.
    »Komischer Kerl!« sagte in diesem Moment der Nachtportier. »Gefiel mir gar nicht! Kennst du ihn?«
    Der angesprochene Liftboy zuckte aus seinen Träumereien hoch und stammelte: »Nein, Sir! Er war heute zum ersten Mal hier. Er fragte nach Mr. Blockley oder Brockley oder so ähnlich. Er hat etwa eine Stunde lang in der Halle auf ihn gewartet!«
    »Stimmt«, sagte der Nachtportier. »Aber warum hat er ihn nicht hier unten begrüßt? Warum ist er ihm erst zwei Minuten später aufs Zimmer gefolgt? Das gefällt mir nicht! Geh mal hoch und sieh nach, ob alles okay ist. Wenn du hörst, daß Mr. Brockley in seinem Zimmer ist, kannst du wieder ’runter kommen.«
    Der Boy nickte und fuhr nach oben. Zwei Minuten später war er wieder da. »Er ist im Bad«, berichtete er. »Ich habe gehört, wie er sich duscht!«
    »Dann ist wohl alles in Ordnung!« sagte der Nachtportier beruhigt.
    ***
    Phil schreckte aus dem Schlaf in die Höhe, als das Telefon klingelte. Er war Störungen dieser Art gewöhnt und sofort hellwach, als er nach dem Hörer griff und die Stimme seines Chefs erkannte.
    »Ich habe gerade einen Anruf aus Philadelphia bekommen«, sagte Mr. High. Der FBI-Chef war ein Mann von absoluter Selbstbeherrschung, aber in diesem Moment war seiner Stimme anzuhören, daß er sich Sorgen machte. »Jerry ist verschwunden. Mr. Farlund hat Alarm geschlagen. Irgend etwas ist schiefgegangen. Ich habe mich entschlossen, sofort mit dem Hubschrauber hinüber nach Philadelphia zu fliegen. Sie kommen mit,

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