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Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor

Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor

Titel: Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor Kostenlos Bücher Online Lesen
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wissen, daß ich Ihnen hier und in dieser Sache keine Befehle erteilen kann. Ich halte es aber für besser, wenn wir die Sache so klären, wie es unter zivilisierten Menschen üblich ist.«
    »Wir haben keine Zeit!« rief er mir zu. »Ein angesehener Bürger dieses Ortes fiel dem Mordanschlag eines verdammten Schurken zum Opfer und…«
    »Hier gab es keinen Mordanschlag, Mr. Matterns!«
    Für die Frau des Gemüsehändlers war diese sachliche Feststellung das Signal, erneut loszubrüllen. Die Menge begann zu murren.
    »Mrs. Walker sagt aber aus, daß…« begann Matterns wieder.
    »Ich weiß, was geschehen ist, Mr. Matterns«, sagte ich laut. »Ich war Augenzeuge des Geschehens, ich habe die Tatwaffe sichergestellt, und ich habe den Täter!«
    »Hängt ihn auf, diesen verdammten Nigger!« brüllte eine sich überschlagende Stimme aus dem Hintergrund.
    »Meinen Sie nicht doch, daß es besser wäre, wenn wir uns an einem geeigneten Ort unterhalten?« fragte ich Matterns.
    Der Polizeichef blickte unschlüssig um sich. Er konnte sich offenbar nicht entscheiden, was er jetzt tun sollte.
    Ich ließ ihn einen Moment in Ruhe. »Ist hier ein Arzt?« fragte ich in die Menge.
    Ein kleiner dicker Mann meldete sich. »Ich bin Doktor Pinoh«, ließ er verlauten.
    »Hallo, Doc Pinoh«, sagte ich, als träfe ich überraschend einen alten Bekannten, »schauen Sie doch bitte mal zu Mr. Walker. Er hat eine kleine Verletzung.«
    Er murmelte etwas vor sich hin und setzte sich langsam in Bewegung. Was der Polizeichef nicht geschafft hatte, schaffte nun der winzige Doktor. Die ganze Menschenmenge setzte sich in Bewegung und folgte Pinoh quer über den Platz zum Laden des Gemüsehändlers.
    Zeternd setzte sich zum Schluß auch Mrs. Walker in Bewegung und lief hinter dem Zug her.
    Lediglich Polizeichef Matterns blieb auf der Treppe vor der Schule stehen. Nachdenklich schaute er hinter seinen Schutzbefohlenen her.
    »So, Mr. Matterns. Jetzt haben Sie wohl Gelegenheit, mir einen Moment zuzuhören!«
    Er schrak zusammen und schaute mich an. »Cotton war Ihr Name, wenn ich mich nicht irre?«
    »Ja, Cotton vom FBI New York. Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Der Prozeß ist unterbrochen, weil…«
    Später erkannte ich, daß es ein Fehler war, ihn nicht aussprechen zu lassen. Doch in diesem Moment bewegte mich die Angelegenheit mit dem Gemüsehändler viel mehr. »Was hat Ihnen Mrs. Walker erzählt?«
    Er streifte mich mit einem schnellen, verlegenen Blick. »Das ist keine FBI-Sache, Mr. Cotton. Was hier passiert ist, ist allein unsere Sache. Ich lasse mir da nicht hineinpfuschen. Mit dem zuständigen FBI in Miami arbeite ich da sehr gut zusammen, und es hat noch nie Schwierigkeiten gegeben.«
    Er ließ es mich deutlich spüren, daß ich ein Fremder war, der sich nach seiner Ansicht um Sachen kümmerte, die ihn nichts angingen.
    »Ich weiß, daß ich hier nicht zuständig bin, Mr. Matterns. Aber ich bin Zeuge. Und ich möchte Sie vor Fehlern bewahren, damit nicht eines Tages meine Kollegen vom FBI Miami doch noch damit zu tun bekommen.«
    Wieder streifte mich ein schräger Blick. »Wie meinen Sie das, Mr. Cotton?«
    »Ich stand oben am Fenster«, berichtete ich und deutete hinauf.
    Er drehte sich um und betrachtete das Schulhaus, als sähe er es zum erstenmal.
    »Der Neger kam die Straße entlang. Dann tat er etwas, um das Sie sich vielleicht kümmern müssen. Er nahm sich aus der Auslage des Gemüsehändlers ein paar Früchte. Drei oder vier Pfirsiche. Der Händler muß ihn dabei beobachtet haben. Plötzlich kam er aus dem Laden. Der Farbige war inzwischen davongelaufen. Der Gemüsehändler schaute ihm nach, schimpfte hinter ihm her und dann…«
    »Dann schoß diese schwarze Bestie auf ihn!« stellte der Polizeichef mit Nachdruck fest.
    »Nein!« sagte ich hart. »Walker zog die Waffe aus der Tasche und schoß selbst auf sich!«
    Matterns schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er, »das glaube ich nicht!«
    Es ist mir zuwider, meine Stellung besonders zu betonen. Hier ging es aber in dieser Situation einfach nicht mehr anders. »Mr. Matterns! Ich bin Special Agent des Federal Bureau of Investigation! Wollen Sie behaupten, daß ich Ihnen die Unwahrheit sage?«
    Er wand sich wie ein getretener Wurm. »Sir, das habe ich nicht behauptet! Aber…«
    »Was, aber?«
    »Es könnte doch sein, daß Sie sich getäuscht haben, ich meine, daß… Wissen Sie, ‘manchmal geht doch alles so schnell, und…«
    Er hatte sich restlos festgefahren, aber ich

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