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Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Titel: Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagte der massige Mann, der sich interessiert Slimpstakes Vortrag angehört hatte. »Sie haben es genauso wiederholt, wie ich es gesagt habe. Vergessen Sie es nicht!«
    »Ich werde es nicht vergessen, Mr. Moulinaux«, sagte Slimpstake leise.
    »Lassen Sie meinen Namen aus dem Spiel!« mahnte Moulinaux.
    Slimpstake lachte gequält.
    »Ihr Name soll aus dem Spiel bleiben. An meinen Namen denken Sie nicht! Wissen Sie, was es für mich bedeutet…«
    »Ihr Risiko, Slimpstake!« sagte Moulinaux sofort.
    »Ja, mein Risiko! Aber ich bin — wenn ich das gemacht habe — genauso weit wie damals. Was Sie von mir verlangen, ist Urkundenfälschung und…«
    »Damals war es Unterschlagung, Slimpstake. Die Sache wäre garantiert aufgeflogen, wenn ich Ihnen nicht geholfen hätte. Durch mich haben Sie Ihren Posten behalten, Sie haben die Unterschlagung vertuschen können. Sie hatten genug Geld, und bis jetzt hat Ihnen unsere Zusammenarbeit sehr gut gefallen. Was wollen Sie mehr?« Slimpstake wußte keine Antwort. Moulinaux schlug dem Mann, den er zu einem Verbrechen benötigte, ermunternd auf die Schulter. »Verdammt, was ich von Ihnen verlange, ist doch ein Kinderspiel. Sie müssen ein paar Unterschriften nachempfinden. Und Sie müssen eine kleine Transaktion vornehmen. Mit meinem Geld. Was ist schon dabei?« '
    »Nichts«, sagte Slimpstake sarkastisch.
    »Eben!« nickte Moulinaux gelassen. »So, und jetzt wird es Zeit, daß Sie wieder verschwinden. Es ist schon spät. Sie müssen ins Bett. Morgen haben Sie einen anstrengenden Tag.«
    »Ja«, nickte Slimpstake, »ich habe einen anstrengenden Tag. Nicht erst morgen. Meine Frau will auch wissen, wer mich abends zu dringenden Besprechungen bestellt.«
    »So?« fragte Moulinaux interessiert. »Ihre Frau? Vielleicht kann ich es ihr einmal sagen. Ist sie attraktiv?«
    Slimpstake beherrschte sich im letzten Moment. Grußlos sprang er aus dem Wagen und verschwand in der Dunkelheit.
    »Ich habe den Eindruck, der lebt nicht mehr lange«, meinte Joe Pantal, der hinter dem Steuer des Wagens saß.
    »Bist du Hellseher?« grunzte Moulinaux gelangweilt. »Lästige Leute leiden alle unter der gleichen Krankheit: Sie sterben alle ganz plötzlich!«
    ***
    »Sie ist weg!« rief Doc Hearn entgeistert. Irgendwo in der Ferne schrillte eine Klingel. Hearn hatte sich mit der ganzen Handfläche auf den Rufknopf gestützt.
    Erbost vor sich hin schimpfend erschien an einer Flügeltür in der Mitte des langen Ganges eine ältere Nurse. Sie hatte einen hochroten Kopf.
    »Aber Doc Hearn!« schnaufte sie vorwurfsvoll.
    »Wo ist unsere Stichwunde?« fragte der Arzt.
    »Im Bett«, versicherte die Nurse.
    »In welchem?«
    »Doktor Hearn!« schnaubte die Nachtschwester, jede Silbe betonend. Jetzt erst sab sie das leere Bett. »Sie ist weg!« flüsterte sie erregt. Ihre Gesichtsröte machte zusehends einer Blässe Platz.
    »Wann haben Sie die Patientin zum letzten Mal gesehen?« fragte ich.
    »Um neun, als ich meinen Dienst antrat. Sie war ja kein Fall für die Wachstation, und niemand hat…«
    Dr. Hearn unterbrach sie. »Niemand macht Ihnen einen Vorwurf. Mr. Cotton fragt nur, weil er sich für den Zeitpunkt interessiert.«
    Sie dachte nach. »Ja«, sagte sie dann, »es war ein paar Minuten nach neun. Vier oder fünf Minuten nach neun. Ich fragte sie, ob sie noch etwas brauche, aber sie hatte keinen Wunsch. Wie üblich schaute ich dann auch noch auf das Krankenbrett, aber dort standen keine besonderen Vorschriften. Sie bat mich nur, das Licht zu löschen, weil sie schlafen wollte. Das habe ich getan.«
    »Haben Sie irgend etwas Ungewöhnliches bemerkt?« fragte ich weiter. »Fremde Leute hier in der Station? Besucher? Irgendwelche Geräusche?«
    »Nein«, sagte sie schließlich entschieden.
    Ich schaute mich schnell im Zimmer um. Nichts deutete darauf hin, daß diese angebliche oder wirkliche Miß Kings entführt worden war. In der Ecke stand ein Kleiderschrank. Er war leer.
    »Wohin haben Sie die Kleider der Patientin gebracht?« fragte ich.
    »Sie müßten hier sein«, entgegnete der Arzt. »Wir hatten keine Anweisung, etwas anderes damit zu tun.«
    Richtig. Im Eifer des Gefechts hatten wir die Verletzte vom Tatort direkt zum Hospital transportieren lassen, ohne besondere Anordnungen zu treffen.
    In 99 von 100 Fällen erwies sich jede Routinemaßnahme als überflüssig. Dies hier war der berühmte hundertste Fall. Man verzichtet einmal auf die Routine, und schon zeigt es sich, wie wichtig alles gewesen

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