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Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Titel: Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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aber ich täuschte mich nicht: Leise schlurfende Schritte kamen auf mich zu.
    ***
    Unhörbar bewegte sich die Türklinke nach unten. Der Mann im Sessel schaute wie hypnotisiert hin. Die Türe knarrte in den Angeln.
    Im gleichen Moment verlöschte das Licht.
    Der Mann im Sessel stöhnte leise.
    In diesem Augenblick meldete sich unüberhörbar das Telefon hinter Roger Slimpstake.
    »Laß läuten«, sagte Evelyn Slimpstake. Sie hatte keine Lust, den entscheidenden Augenblick in der letzten Folge des Fernseh-Krimis »Schritte in der Dunkelheit« zu versäumen.
    Das Telefon schnarrte wieder.
    Slimpstake drehte sich mühsam herum, wobei er sich bemühte, das Fernsehbild mit der sich immer weiter öffnenden Tür auch nicht für Sekunden aus den Augen zu lassen. Er nahm den Hörer ab, legte ihn sofort wieder auf die Gabel.
    Durch die Tür auf dem Bildschirm kam eine unheimliche schwarze Gestalt.
    Mrs. Slimpstake schrie leise auf.
    Plötzlich wurde die Sendung unterbrochen. Das lächelnde Gesicht eines Mannes erschien auf der Mattscheibe.
    »Ladies and Gentlemen«, begann er seine Werbedurchsage. »Sie wissen, daß…«
    Hinter Slimpstake rasselte erneut das Telefon.
    »Schnell«, sagte Evelyn.
    »… die East-Coast-Versicherungs-Gesellschaft in allen Fällen…«, lächelte der Mann auf dem Bildschirm.
    »Slimpstake spricht!« knurrte der gestörte Fernsehzuschauer unwillig. Danach sagte er viele Sekunden lang keinen Ton mehr.
    »… immer daran denken: Die East-Coast-Versicherungs-Gesellschaft hilft Ihnen auch in der verzweifeisten Lage!« behauptete der lächelnde Mann.
    Dann wurde der Bildschirm dunkel.
    »Leg auf, Roger!« forderte Mrs. Slimpstake.
    »Ja, Sir, ich komme«, sagte Roger Slimpstake fast unterwürfig. Er legte den Hörer so auf die Gabel zurück, als bestünde der ganze Telefonapparat aus dünnstem Glas. Einen Moment blieb er reglos stehen. Dann drehte er sich um und ging auf den Fernsehapparat zu.
    »Es ist aus!« zischte dort gerade die unheimliche schwarze Gestalt und der Mann im Sessel duckte sich noch mehr zusammen.
    Damit war es wirklich aus. Slimpstake betätigte die Drucktaste, mit der das Gerät ausgeschaltet wurde.
    »Bist du verrückt, Roger?« fuhr seine Frau hoch.
    »Meinen Anzug, schnell! Und fahre den Wagen auf die Straße!«
    »Roger!« Mrs. Slimpstakes Stimme ließ keinen Zweifel daran, daß sie das Verhalten ihres Mannes als höchsten Grad seelischer Grausamkeit betrachtete.
    »Was soll das bedeuten?«
    Roger winkte müde ab.
    »Ich muß weg«, sagte er.
    »Wohin?«
    »Evelyn… Ich werde dir später alles erklären«, flüsterte er. Er machte den Eindruck, als spräche er in Trance. Sie sah jetzt, daß er kreidebleich war.
    »Roger, was ist?« Ihre Stimme klang plötzlich verzweifelt.
    Aber Roger Slimpstake schüttelte den Kopf. »Jetzt bitte nicht… Ich darf nicht zu spät kommen, sonst…«
    »Sonst?«
    »Er ist gnadenlos!«
    Der unsichtbare Fremde mußte gerade vor mir stehen. Auch er konnte mich bemerkt haben. Damit mußte ich rechnen.
    Wer zuerst schießt, bleibt Sieger, dachte ich für eine Sekunde.
    Dann verwarf ich den Gedanken. Ich wußte nicht, wer mir gegenüberstand. Ich konnte nicht einfach schießen.
    Das Geräusch hörte plötzlich auf. In meiner unmittelbaren Nähe stand jemand in diesem finsteren Keller. Genau wie ich hielt dieser jemand den Atem an, um seinen Standort nicht zu verraten.
    Ich mußte die Initiative ergreifen.
    Deshalb drehte ich den Kopf zur Seite und legte die Hand so vor den Mund, daß der Schall abgeleitet wurde. Ich wollte meinem Gegenüber nicht zu genau verraten, wo ich mich befand.
    »Hallo!« sagte ich. Mir schien es in diesem Moment, als hätte ich trompetet wie ein wütender Elefantenbulle. Unmittelbar nach diesem einen Wort ging ich blitzschnell in die Hocke. Ich machte mich sprungbereit, um sofort meinen St andort wechseln zu können.
    Es verging eine Zeit, die mir unendlich vorkam. Dabei waren es nur Sekunden.
    »Laßt mich doch«, sagte leise eine Stimme. Sie klang klagend und verzweifelt. Instinktiv spürte ich, daß mir von dem Eigentümer dieser Stimme keine Gefahr drohte.
    »Wer sind Sie?« fragte ich.
    Schwere Atemzüge schnauften zu mir herüber. »Miller«, sagte die Stimme. »Ich bin ein alter Mann. Ich habe euch doch nichts getan. Verdammt, ich habe nichts gesehen. Laßt mich doch…«
    Jetzt ließ ich es darauf ankommen.
    »Ich bin Cotton vom FBI«, sagte ich halblaut. In diesen Satz hinein ließ ich den Sicherungsflügel meiner

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