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Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen

Titel: Jerry Cotton - 0511 - Jenny das Karate-Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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gehe vor. Der Wirt kommt nach, und du kannst den Schluß machen, Jerry. Sonst überlegt unser neuer Freund es sich vielleicht noch anders.«
    »Nein!« bettelte der Dicke wieder. »Lassen Sie mich abführen. Ich will mich nicht zum Sieb machen lassen!«
    Mit Händen und Füßen sträubte er sich dagegen, in den Keller hinabzusteigen. Angstschweiß perlte von seiner Stirn. Er keuchte vor Aufregung.
    »Was ist denn?« fragte Phil ruhig. »Es sind doch höchstens ganz liebe Stammgäste von Ihnen, die sich dort unten aufhalten. Fragen Sie doch mal, ob die noch ein Bier haben wollen.«
    Ich schob ihn wieder auf die Luke zu. Jetzt fing er an zu flennen wie ein kleines Kind. »Nein«, wimmerte er, »ich will nicht sterben. Das sind Gangster, mein Gott, Gangster…«
    Unvermittelt brach er ab. Seine Augen irrten von Phil zu mir und wieder zurück. Er schluckte heftig. »Verdammt, ich habe nichts gesagt. Ihr habt mir das in den Mund gelegt«, schrie er.
    Zum Glück tauchte gerade in diesem Moment Captain Holden auf. »Dürfen wir mitmachen?« fragte er und betrachtete interessiert den heulenden Spelunkenwirt.
    »Sehnsucht nach einer sicheren Zelle«, erklärte ich. »Er will unbedingt abgeführt werden. Ich glaube, daß wir ihm den Gefallen tun sollten. Sicher wird er uns damit danken, daß er uns später allerlei interessante Dinge erzählt.«
    Holden winkte zwei seiner Beamten heran. Gleich darauf waren wir den Schmuddeligen los.
    Der Captain deutete fragend auf die viereckige Luke, die in den Keller führte. »Was ist dort unten?«
    »Ratten«, sagte Phil.
    »Auf jeden Fall vierbeinige«, ergänzte ich. »Vermutlich aber auch solche mit zwei Beinen. Die sind mir weit weniger sympathisch.«
    »Wieviel Mann brauchen Sie?« fragte unser uniformierter Kollege. »Ich komme natürlich mit.«
    »Nein«, wehrte ich ab. »Wir gehen allein hinunter. Ich weiß nicht, wieviel Gangster sich im Keller verborgen halten. Vor allem weiß ich nicht, wo sie stecken. Wenn wir zwei Zielscheibe spielen, reicht das völlig. Sorgen Sie bitte dafür, daß alle Vorder- und Hinterausgänge der angrenzenden Häuser besetzt sind. Ich nehme an, daß es hier unterirdische Verbindungen gibt.«
    »Ist Ihr Vorhaben nicht zu riskant?« gab Holden zu bedenken. »Es gibt andere Mittel…«
    Ich ahnte, woran er dachte. Tränengas zum Beispiel. Aber das war zu zeitraubend. Ich spürte, daß etwas im Gange war. Die Schüsse auf Phil und mich sowie der Mordanschlag auf das Karatemädchen kamen nicht von ungefähr. Gangster empfangen uns in ihren Stammkneipen zwar nie gerade freundlich, aber sie legen sich, auch nicht ohne besonderen Grund mit uns an. Meistens sind sie froh, wenn sie sich möglichst unauffällig verdrücken können.
    Hier war etwas im Gange. Wir konnten nicht warten.
    Ich sagte es Holden. Phil unterstützte meine Argumente.
    Der Captain resignierte. »Hals- und Beinbruch«, würgte er. »Meine Leute stehen bereit!«
    »Stellen Sie bitte auch hier an die Luke noch ein paar starke Männer«, bat ich ihn. »Wenn wir das Rattennest gefunden haben, brauchen wir bestimmt Hilfe.«
    Er nickte. Dann eilte er nach draußen, um die nötigen Anweisungen zu geben. Nach zwei Minuten war es soweit. Vier kleiderschrankbreite Policemen des Einsatzkommandos stellten sich neben uns auf.
    Ein Corporal nestelte seine Trillerpfeife vom Uniformrock. »Ein Talisman, Sir«, lächelte er. »Außerdem kann man darauf pfeifen. Sekunden später sind wir bei Ihnen.«
    Ich nickte ihm zu. Dann tippte ich Phil auf die Schulter. »Ich gehe zuerst. Unten trennen wir uns, du gehst nach links, ich nach rechts, okay?«
    Phil nickte nur.
    Ich ließ mich durch die Luke gleiten, und meine Füße ertasteten die Sprossen der Leiter, die in die dunkle Tiefe führte. Nach zehn Sekunden war ich unten und stand auf dem glitschigen Kellerboden. Alles war dunkel und still.
    Über mir knarrte es leise. Phil folgte mir.
    »Weg von der Luke, kein Licht«, flüsterte ich ihm fast unhörbar zu. Dann hatte ihn die Dunkelheit verschluckt.
    Ich mußte mich auf meinen Tastsinn und meinen Instinkt verlassen. Schritt für Schritt tappte ich vorwärts. Fast körperlich spürte ich, wie ich mich einer Wand näherte. Vorsichtig streckte ich die linke Hand aus.
    Die Fingerspitzen berührten eine feuchtkalte rauhe Fläche. Die Wand! Ich tastete mich an ihr entlang.
    Plötzlich hörte ich das Geräusch.
    Ein Stück entfernt. Es war leise, aber deutlich.
    Meine Augen konnten die Dunkelheit nicht durchdringen,

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