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Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht. Ich habe seit heute mittag nichts gegessen, und dann die ganze Aufregung. Ich spüre jetzt schon, daß ich etwas getrunken habe.«
    Cranston lehnte sich neben der Tür an die Wand. Er verschränkte die Arme auf der Brust und sah den Jungen an. Hank wurde rot und versteckte die Zigarette hinter seinem Rücken.
    »Wem gehört eigentlich die Fabrik hinter der Garage?« fragte Jean.
    »John Woodsworth. Warum?«
    »Irgendwie, muß er doch etwas mit den Männern zu tun haben, die mich doch…«
    Jean brach ab. Draußen im Flur waren Schritte laut geworden. Schwere, wuchtige Schritte von mehreren Männern. Die Polizei, dachte Jean. Gott sei Dank, die Polizei. Sie sah erwartungsvoll zur Tür, während Hank rasch die Zigarette in den großen Kristallaschenbecher fallen ließ, der auf dem Rauchtisch stand.
    »Na, da haben wir ja unsere Ausreißer«, sagte der erste Mann, der hereinkam.
    Jeans Augen weiteten sich entsetzt.
    »Ihr Idioten«, sagte Cranston. »Nicht einmal ein verdammtes Weibsstück und ein Kind könnt ihr einsperren, ohne daß sie euch davonlaufen. Jetzt schafft sie mir endlich vom Halse!«
    Der Mann mit der Zigarre war in der Tür stehengeblieben. Die drei anderen gingen auf Jean und Hank zu, und zwei von ihnen kannte Jean nun gut genug, denn es waren die beiden, die sie den ganzen Nachmittag mitgeschleppt hatten. Mit einem leisen Seufzer fiel sie in Ohnmacht.
    ***
    »Das Apartmenthaus da drüben muß es sein«, sagte Phil.
    Ich brummte etwas Zustimmendes, drehte mich um und sagte zu Steve:
    »Da es vorn keinen Eingang gibt, muß er hinten sein. Verteile acht Mann an der Vorderfront, Steve, und dann komm mit den übrigen nach.«
    »Okay, Jerry.«
    Phil und ich zogen die Hüte in die Stirn und überquerten die Straße. Die Abenddämmerung hatte eingesetzt, und drüben im Westen, über den Wolkenkratzern, war der Himmel in das gelbliche Licht der Millionen Lampen getaucht, die abends in New York brennen.
    Neben dem Haus gab es eine Einfahrt. Wir schritten sie entlang und gelangten an die Rückfront, wo sich die Haustür befand. Hinter dem Hause erstreckte sich ein kleiner Garten bis an die Rückwand eines niedrigen Baues. Mitten im Garten plätscherte ein Springbrunnen.
    »Recht idyllisch für einen Burschen, der groß ins Rauschgiftgeschäft einsteigen wollte«, brummte ich. »Wollen mal sehen, wo er wohnt.«
    Wir betrachteten das Klingelbrett, für jede Etage gab es drei Namenschilder, außer im Erdgeschoß. Da hing nur eines: J. W. Cranston.
    »Wir müssen warten, bis sich unsere Kollegen auch hier hinten festgesetzt haben«, sagte ich leise zu Phil. »Wenn er im Erdgeschoß wohnt, könnte er uns durch ein Fenster zu entwischen versuchen.«
    Wir warteten, bis Steve mit den übrigen G-men, die wir aus den Bereitschaften mitgebracht hatten, zusammen mit Lieutenant Easton und Sergeant Schulz erschien. Natürlich hatten die beiden auch beim letzten Akt dabeisein wollen.
    Mit einem Wink machte ich den Kollegen klar, daß sie sich über die ganze Breite des Gartens verteilen sollten. Geduckt huschten sie über das Gras und gingen in Deckung, wo sich gerade eine bot. Easton und Schulz waren bei uns stehengeblieben.
    »Na, dann wollen wir mal«, sagte ich und streckte die Hand aus, um zu klingeln. Im selben Augenblick flammte hinter der Haustür die Flurbeleuchtung auf. Ich zog meine Hand zurück.
    »Es kommt jemand!« flüsterte ich. »Drückt euch an die Wand!«
    Phil und ich preßten uns rechts, Schulz und Easton links von der Tür mit dem Rücken gegen die Hauswand. Von drinnen hörten wir Geräusche, dann ging die Tür auf, und eine seltsame Prozession marschierte heraus. Zwei Männer trugen eine schlaffe Frauengestalt. Ein dritter brachte einen Jungen in einer Pfadfinderuniform mühsam angeschleppt. Der Junge strampelte und schlug um sich, aber der Mann hielt ihm nicht nur den Mund zu, sondern ihn auch eisern fest.
    Jedenfalls wollte er das. Aber wir waren ja auch noch da.
    Wenn wir das Mädchen und den Jungen nicht unnötig in Gefahr bringen wollten, durften wir uns ausnahmsweise einmal nicht mit einer langen Vorrede aufhalten. Ohne daß wir es abgesprochen hatten, handelten wir doch alle gleich: Wir zogen die Revolver und schlugen mit dem Lauf zu. Nein, doch nicht alle: Ed Schulz hatte auf den Revolver verzichtet. Der Riese verließ sich lieber auf die ungeheure Wucht seiner Faust. Und sie war ebenso wirksam wie unsere Revolver.
    Phil zeigte auf die drei zusammengesunkenen Gestalten.
    »Das berüchtigte

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