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Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Titel: Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an Kostenlos Bücher Online Lesen
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vor wenigen Minuten überholt hatte, raste mit großer Geschwindigkeit auf mich zu. Erstaunt stellte ich fest, daß niemand am Steuer des Wagens saß.
    Ich riß das Lenkrad des Buick zur Seite. Der Weg war eng und holprig. Rechts wartete eine Felswand und links der Abgrund und ein tiefes Baggerloch auf mich.
    Es gab jedoch eine kleine Lücke, durch die ich mich mit dem Buick hindurchquetschen wollte. Wenn ich stark genug beschleunigte, konnte ich es schaffen.
    Mein Fuß stemmte sich gegen das Gaspedal, der schwere Motor röhrte auf. Sein Lärm wurde von zwei peitschenden Schüssen übertönt. Gleichzeitig merkte ich, daß die Luft aus dem linken Vorderreifen des Buicks wich. Der Wagen zog wie irrsinnig nach links.
    Ich konnte nicht mehr beschleunigen. Meine Finger klammerten sich wie Stahlhaken um die Speichen des Lenkrades.
    Aus den Augenwinkeln sah ich die große Kühlerhaube des Packard von rechts heranschießen. Ein Zusammenstoß war nicht mehr zu vermeiden.
    Ich ließ den Lenker los und wollte die linke Tür öffnen. Sich aus dem Wagen fallen zu lassen, war jetzt die einzige Rettung.
    In diesem Augenblick war der Packard schon heran. In meinen Ohren dröhnte das laute Scheppern zerknitternden Blechs. Der Buick wurde zur Seite gestoßen. Die Schnauze des Packard deformierte sich.
    Der Buick schleuderte um die eigene Achse. Für einen Augenblick sah ich nichts anderes als den blauen Himmel. Dann flog ich! Der Wagen allerdings auch.
    Ich begriff, was passiert war. Der Buick war über den Abgrund geraten und stürzte in die Tiefe. Noch ehe ich irgend etwas unternehmen konnte oder einen klaren Gedanken faßte, schlug der Wagen in eine lehmige Brühe auf.
    Ich war in eines der tiefen Baggerlöcher gefallen.
    Das Wasser drang sofort zwischen den Türritzen und den Fugen aus der Motorhaube in den Wagen.
    Ich drückte die Türklinke herunter und stemmte mich verzweifelt gegen den Wagenschlag. Aber so sehr ich mich auch bemühte, das Ding mußte sich verklemmt haben. Ich konnte die Tür nicht öffnen.
    Das Wasser drang weiter in den Wagen ein. Wenig später stand es mir schon bis zu den Schultern. Ich konnte mir ausrechnen, wann es meinen Kopf erreichte…
    ***
    »Klasse!« heulte Cliff Royford begeistert. »Dem haben wir es besorgt. Der kann uns nicht mehr gefährlich werden.«
    »Idiot«, schimpfte der Satan. »Warum hast du Trottel den Wagen so eingestellt? Ich hab’ dir doch ausdrücklich gesagt, daß der Zusammenstoß nur frontal passieren darf.«
    Cliff Royford war fast beleidigt.
    »Meine Idee war viel besser als deine. Überlege doch mal, bei so einem Zusammenstoß wäre er doch mit seinem Wagen bestimmt ohne Verletzungen davongekommen. Vielleicht hätte er dann doch noch einen von uns erwischt. Jetzt säuft er ganz einfach ab wie eine Ratte. Wir brauchen nicht einmal mehr den Finger krumm zu machen. Ist doch eine praktische Sache!«
    »Sehr praktisch«, grollte der Satan, der für den Erfindergeist seines Mitarbeiters nicht das geringste Verständnis zeigte. »Kannst du mir jetzt auch sagen, wie wir ganz sichergehen können, daß wir ihn auch wirklich erledigt haben?«
    Cliff Royford schwieg verstört. Sein Mund öffnete sich wie das Maul einer Kaulquappe, die in Atemnot geraten ist. In seinen dümmlichen wäßrigen Augen stand der Ausdruck herber Enttäuschung.
    »Und uns bleibt gar nichts anderes übrig, als die Böschung ’runterzusteigen und ebenfalls in die Brühe zu springen«, fügte der Satan noch hinzu.
    »Klar«, sagte Cliff.
    Er begann sofort mit dem Abstieg und wollte sich gleich ins Wasser stürzen.
    »Halt«, befahl der Satan mit sadistischem Lächeln. »Wir wollen erst warten, bis wir ganz sicher sein können, daß er genug Wasser geschluckt hat.«
    ***
    Das Wasser reichte mir jetzt bis an die Lippen. Ich hatte mich auf die halb umgefallene Sitzbank gerettet. Mein Kopf stieß gegen das Wagendach.
    Irgendwann einmal hatte ich etwas über Druckausgleich unter Wasser gehört. Wahrscheinlich war alles nur Theorie. Aber dieser Druckausgleich war jetzt meine einzige Hoffnung. Deswegen versuchte ich die Luftblase zu erhaschen, die noch im Wagen war. Dann war es endlich soweit. Meine Lungen schmerzten vor angehaltenem Atem, in meinem Mund spürte ich einen warmen bitteren Blutgeschmack. Im gleichen Augenblick gab jedoch das Wagenfenster dem Druck meiner Füße nach. Ich mußte dreimal nachtreten, bis ich sicher war, ein entsprechend großes Loch gestoßen zu haben, durch das ich mich retten konnte.
    Mit

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