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Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Titel: Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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klopfte gegen die Tür. Im selben Augenblick wurde sie geöffnet. Der Mann hatte im Dunkeln dahinter gewartet.
    Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen, aber ich spürte, daß er groß und kräftig war.
    »Hallo«, sagte ich. »Ich bin FBI-Agent Jerry Cotton, und das ist Phil Decker.«
    »Aktion: Gangster vergiften im Park«, grinste Phil.
    »Lawlor, Lieutenant Lawlor«, sagte der Mann. Er hatte eine tiefe Stimme und einen kräftigen Händedruck. »Am besten, wir fahren gleich los. Ich habe im Dunkeln gewartet. Das schien mir richtiger.«
    »Sie denken aber auch an alles, Lieutenant«, sagte ich.
    »Bei dieser Geschichte kann man nicht vorsichtig genug sein«, kam es aus der Dunkelheit zurück.
    Wir gingen zum Wagen zurück, und diesmal setzte sich Phil ans Steuer. Bis wir den Ort hinter uns gelassen hatten, schwiegen wir. Dann bot ich Lawlor eine Zigarette an, und beim flackernden Schein des Feuerzeuges sah ich zum erstenmal sein Gesicht: wachsam mit energischen Zügen. Lawlor trug einen Trenchcoat, -dessen Kragen hochgeklappt war.
    »Wie lange sind Sie schon in Massany, Lieutenant«, fragte ich.
    »Seit über zehn Jahren«, berichtete er »Ich kam damals von der Polizeischule in Boston, und in Massany war gerade die Lieutenantsteile frei geworden. Da griff ich zu.«
    »Und sind hier hängengeblieben?«
    »Ich habe hier geheiratet«, sagte er. »Meine Frau stammt aus der Gegend.«
    »Normalerweise ist nicht viel bei Ihnen los?«
    »Nicht viel«, bestätigte er. »Und Kapitalverbrechen hat es in den letzten Jahren überhaupt keine gegeben. Warum fragen Sie?«
    »Für einen Mann ohne Praxis in solchen Dingen haben Sie bemerkenswerte Fähigkeiten entwickelt«, sagte ich. »Ihre Behandlung des Falles hat in New York einiges Aufsehen erregt.«
    Die Glut seiner Zigarette leuchtete auf.
    »Darauf warte ich seit acht Jahren«, knurrte er. »Seit Tony Paladino hier erschien, warte- ich darauf, daß er einen Fehler macht.«
    »Und Sie glauben, daß es jetzt soweit ist?«
    »Allerdings«, nickte er. »Deshalb habe ich mich in diese Geschichte hineingekniet.«
    Der Regen war inzwischen stärker geworden. Jetzt erfaßten 'die Scheinwerfer ein großes Warnschild. Der Wagen rumpelte über Schotter. Es ging ziemlich steil bergan, und dann begannen die Haarnadelkurven.
    »Damned, ist die Straße schlecht«, sagte Phil.
    »Die Leute hier nennen sie den Bad Way«, erklärte der Lieutenant. »Sie wird kaum befahren. Die meisten benutzen den Highway über New Dorset. Das ist zwar ein Umweg, aber viel bequemer.«
    »Aber hier ist man schneller!«
    »Vor allem, wenn man schnell fährt«, meinte der Lieutenant. »Wir haben zwei Zeugen, die bestätigen, daß Marvin Steele wie ein Irrer gerast ist.«
    »Er war betrunken«, sagte Phil. »Bei der Obduktiqn wurden 2,8 Promille Alkohol im Blut festgestellt. Das erklärt manches.«
    »Aber nicht alles.«
    »Wir ' sind gespannt, Lieutenant«, warf ich ein. »Wann haben Sie das erste Mal erfahren, was mit Paladino in Wahrheit los ist?«
    »Das war vor acht Jahren«, antwortete er. »Kurz nachdem er nach Massany gekommen war. Damals passierte die Geschichte mit Jack Brown.«
    »Einem Reporter von den ,Massany News‘?«
    Lawlor nickte. »Er war dabei, Material über Paladino zusammenzutragen. Dabei haben sie ihn erwischt. Kein Mensch weiß, was sie mit ihm angestellt haben, aber es muß schlimm gewesen sein.«
    Der Weg stieg steil an, und Phil schaltete in einen niedrigeren Gang herunter. Der Regen prasselte jetzt ein gleichmäßiges Konzert auf das Wagenblech.
    »Die Psychiater haben uns keine Hoffnung gemacht, daß Jack Brown jemals sprechen wird«, sagte Phil.
    »Ich weiß«, bestätigte der Lieutenant. »Seinerzeit war ein FBI-Agent hier. Er hielt sich mehrere Tage in Massany auf. Von ihm erfuhr ich, daß Paladino ein großer Boß war.«
    »Das war Jesse Owen«, erwiderte Phil. »Er ist jetzt in der FBI-Zentrale in Washington.«
    »Seitdem behalte ich Paladino im Auge«, sagte der Lieutenant grimmig. »Und wenn er in der ganzen Zeit nur einmal falsch geparkt hätte, hätte ich ihn erwischt.«
    »Sie scheinen persönlich gegen ihn etwas zu haben?« fragte ich.
    Er schwieg ein paar Sekunden, dann sagte er: »Allerdings. Jack Brown ist der Bruder meiner Frau.«
    Für Minuten herrschte Stille im Wagen. Nur der Regen dröhnte. Dann sprach Phil, und seine Stimme hatte einen eigenartigen Klang.
    »In New York kenne ich eine Frau, deren Mann Paladino auf dem Gewissen hat. Natürlich konnte nie etwas

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