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Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Titel: Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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werden wir weitersehen.«
    Er setzte sich ans Steuer, startete den Motor und legte den Rückwärtsgang ein. Der Wagen hob sich, die Räder drehten leer durch, und der Kies spritzte davon.
    »Auch das noch«, knurrte Phil durch das geöffnete Fenster hindurch. »Ihre Beweismethoden sind mir etwas zu drastisch, Lieutenant«
    »Versuchen wir es mit dem Wagenheber«, seufzte ich und war schon am Kofferraum. Eine Weile mühten wir uns ab. Wir waren inzwischen völlig durchnäßt, und der Wind machte die Arbeit nicht angenehmer.
    Plötzlich hob ich den Kopf.
    »Wir bekommen Besuch«, sagte ich. Die anderen verstummten, wir lauschten. Erst war nichts als das Heulen des Windes zu hören. Dann gesellte sich ein anderer Ton dazu’— das Geräusch eines Automotors.
    »Er fährt höchstens mit Standlicht«, bemerkte der Lieutenant. »Sonst würden wir den Widerschein der Lichter sehen. Ich kenne diese Strecke genau.«
    »Verdammt komisch«, sagte Phil gedehnt. »Sagten Sie nicht, diese Strecke würde selten befahren, Lieutenant?«
    »Es ist der Bad Way! Nachts fährt hier kein Mensch. Schon gar nicht von Massany her.«
    »Well, well«, überlegte ich laut. »Jemand hält die Spielregeln nicht ein.« Näher und näher kam das Geräusch. Und plötzlich sagte der Lieutenant: »Er hat überhaupt kein Licht. Er ist vorn an der Biegung. Sehen Sie ihn?«
    »Bin ich eine Katze?« knurrte Phil zurück. Wie hingezaubert lag plötzlich eine schwere Smith and Wesson in seiner Hand.
    Das Geräusch wurde immer lauter, und jetzt zeichnete sich ein Schatten ab, in der Dunkelheit fast nicht sichtbar — der Schatten eines sich rasch nähernden Wagens.
    Ohne uns zu verständigen, setzten wir uns in Bewegung, überquerten mit wenigen Sätzen die Straße und gingen in Deckung.
    Der Wagen schoß heran. Und dann ging alles sehr schnell. Seine Scheinwerfer leuchteten plötzlich und erfaßten unseren Chevrolet. Mit einem scharfen Ruck riß der Fahrer das Steuer herum. Für den Bruchteil einer Sekunde sah ich sein Gesicht als weiße Fläche. Es gab einen harten Schlag, als er mit dem Kühler seines Wagens gegen unseren Chevrolet prallte. Der machte einen Satz vorwärts, rutschte ab und polterte in die Tiefe. Die Lichter gingen aus.
    Ich hob meine Waffe und drückte ab. Beinahe im selben Augenblick feuerten Phil und der Lieutenant. Die, Spuren unserer Geschosse zeichneten sich als rote Streifen in der Nacht ab. Wir hörten das Geräusch der Einschläge — aber es war nicht das charakteristische Geräusch von durchschossenem Autoblech. Es war das dumpfe Plopp, mit dem die Stahlmantelgeschosse an gepanzerten Einlagen abprallen.
    Der Motor heulte auf, und im nächsten Augenblick war der Wagen durch die Haarnadelkurve verschwunden.
    Wir begannen zu laufen, aber das Geräusch ebbte rasch ab. Der Bursche mußte die Strecke ganz genau kennen, sonst hätte er eine solche Fahrweise nicht riskiert.
    Dann standen wir am Rand und blickten in die Tiefe. Weit unter uns loderte ein heller Schein herauf — die Reste unseres Chevrolet, der da unten verbrannte.
    »So ein Pech«, meinte Phil sarkastisch, »meine Zahnbürste ist da drin.«
    »Es war bestimmt einer von Paladinos Killern«, brummte der Lieutenant grimmig. »Er hat das Licht gesehen und sich sein Teil gedacht. Wahrscheinlich hat er geglaubt, daß wir bei dem Regen alle im Wagen säßen.«
    »Ja, und erschwerend kommt hinzu, daß er offensichtlich etwas gegen uns hatte«, brummte ich und schlug den Kragen hoch. »Gehen wir, Gentlemen. Ein langer Fußmarsch liegt vor uns!«
    ***
    Das Wasser in dem geheizten Schwimmbecken spritzte auf, als der massige Mann vom federnden Sprungbrett hineinschoß. Fast eine volle Minute blieb Tony Paladino unter Wasser, und in dieser Zeit durchschwamm er zweimal die volle Länge des Beckens. Prustend tauchte er schließlich auf.'
    »So etwas täte Ihnen auch mal gut, Holden«, rief er und schwang sich an der Einstiegleiter empor.
    »Ohne mich«, gab der Angeredete grinsend zurück. Er war ein kleiner Mann mit kugelrundem Kopf und hervorquellenden Augen. Sein Körper steckte in einem schwarzen Anzug mit Nadelstreifen. Holden beobachtete Paladino mit dem Blick eines Mannes, der es gewohnt ist, in Vorzimmern zu warten. Unter den Arm hatte er eine dicke Mappe geklemmt.
    Paladino frottierte sich ab. Der Gangster hatte trotz seines Körpergewichts eine erstaunlich durchtrainierte Figur. Mit dem kurzgeschorenen eisgrauen Haar erinnerte er im Aussehen an einen römischen Konsul.
    »Sie

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