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Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete

Titel: Jerry Cotton - 0527 - Der Killer mit dem Dekollete Kostenlos Bücher Online Lesen
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das!« sagte er finster, aber ruhig. »Es hat keinen Zweck mehr.«
    Ich kam auf das Podium. »Diane Harlington, ich verhafte Sie unter dem Verdacht des Mordes, der Anstiftung zum Mord und zu anderen Verbrechen.«
    Handschellen schlossen sich um ihre Gelenke, Stephen ließ ihren Arm los. Mit einer Geste, die mechanisch wirkte, wischte er die Handfläche an seiner Jacke ab.
    »Übernimmst du den Transport, Jerry?« fragte er. Ich nickte.
    Stephen Hill stieg vom Podium herunter. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge der aufgescheuchten Pelzhändler, Polizisten und Arbeiter.
    ***
    »Danke für den Schlußbericht, Jerry«, sagte Mr. High. »Offen gestanden machte es mich fassungslos, als ich las, daß ich selbst die Drahtzieherin dieses Verbrechens zur Mitarbeit aufgefordert habe.«
    »Ohne Zweifel, Sir, war Diane Harlington auf dem besten Wege, uns alle zu überspielen. Wer kommt schon auf den Gedanken, daß der Initiator eines Überfalls kein Interesse an einem Teil der Beute hat, einfach aus dem Grund, weil er bzw. sie die gesamte Beute schon kassiert hat, bevor der Überfall abrollt. Wer kann außerdem ahnen, daß Räuber und Beraubter identisch sind?«
    »Warum unternahm Diane Harlington diese Aktion? Sie ist eine junge hübsche Frau. Sie hatte die gutgehende Firma, eine Villa, Schmuck…«
    »Sie hatte Schulden. Nach den bisherigen Feststellungen rund zwei Millionen Dollar. Die Harlington-Firma ist eine Agentur. Sie veranstaltet die Auktionen im Auftrag der Lieferanten und erhält nur einige Prozent Provision. Natürlich macht diese Provision eine ganz schöne Summe aus. Seit Diane Harlington die Firma führte, entwickelte sie kostspielige Gewohnheiten. Sie verlor rund eine Million Dollar an den Spieltischen in Las Vegas. Die zweite Million blieb bei halsbrecherischen Börsengeschäften auf der Strecke. Besonders schlimm für Miß Harlington war, daß es sich nicht um ihr Geld, sondern um Auktionserlöse handelte, die sie längst den Pelzlieferanten hätte überweisen müssen. Als ihre Lage auswegslos wurde, suchte sie einen Ausweg!«
    Ich zündete mir eine Zigarette an. »Für einen Anfänger stieg sie recht geschickt ein. Darf ich das Tonbandgerät einschalten, Sir?«
    »Selbstverständlich!«
    Ich ließ das Band laufen. Wir hörten eine tiefe Stimme. »Sind Sie das, Larsom?«
    Die Sprechweise war schleppend und ungewöhnlich monoton. Ich stoppte das Band.
    »Mit diesen Worten begann das letzte Telefongespräch zwischen Larsom und seinem Auftraggeber. Es ist Diane Harlingtons Stimme. Sie ließ das Band bei der Aufnahme übernormal schnell laufen und spielte es im normalen Tempo ab. Dabei wurde ihre Stimme zum Baß eines Mannes. Natürlich veränderte sich auch die Sprechweise. Sie glich es ein wenig dadurch aus, daß sie bei der Aufzeichnung besonders schnell sprach. Sie überlegte sich auch den Verlauf ihrer Telefongespräche vorher genau. Sie baute Fragen ein, auf die der Gesprächspartner nur bestimmte Antworten geben konnte.«
    Ich ließ das Band wieder anlaufen. »Hören Sie zu!« sagte die tiefe Stimme. »Die Auktion beginnt in vier Tagen. Der G-man soll…«
    »Schon gut«, unterbrach Mr. High. »Sie erreichte jedenfalls, daß keiner der angeheuerten Gangster auf den Gedanken kam, der Auftraggeber könnte eine Frau sein.«
    »Nur Ken Karch hörte die wirkliche Stimme Dianes. Als sie von DeFloras Ende erfuhr, blieb ihr keine Zeit, erst ein Band zu besprechen. Wir wissen von Olga Molloy, daß Karch sich über irgend etwas bei diesem Anruf, der ihn in den Tod lockte, wunderte. Jetzt wissen wir auch, was es war. Er hörte die Stimme einer Frau.«
    »Diane Harlington hat Karch eigenhändig erschossen?«
    »Mit derselben 34er Kanone, mit der sie zum Schluß auf mich losging. Selbstverständlich war es ursprünglich nicht ihre Absicht, sich selbst die Hände schmutzig zu machen.«
    »Auf jeden Fall hatte sie keine Hemmungen, Sie in den Tod zu schicken. Sie spekulierte doch darauf, daß Jerome Larsom Sie und Jane Morteen töten würde, sobald er den leeren Koffer fand.«
    »Sie hielt dieses Verfahren für die eleganteste Lösung ihrer Schwierigkeiten. Die Versicherung leistete Ersatz für nahezu zwei Millionen Dollar, die nie geraubt worden waren, und niemand konnte beweisen, daß dieser Raub nicht stattgefunden hatte, sobald Larsom Miß Morteen und mich ermordet hatte.«
    Mr. High klappte den Aktenordner mit meinem Bericht zu. »Der Fall ist erledigt. Das Problem gelöst.«
    Ich stand auf und schob die

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