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Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Titel: Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf schreienden Pneus um eine Straßenecke. Dann schaltete er die Scheinwerfer ein und verlangsamte das Tempo. Der Mann hob den linken Arm und blickte auf die Stoppuhr, die er in dem Moment in Gang gesetzt hatte, als er mit dem Jaguar davongejagt war.
    »46 Sekunden«, flüsterte der Mann.
    Er schaute sich im Cockpit des Wagens um und betätigte dann einen Schalter. Die stecknadelgroße rote Kontrollampe in einem schwarzen Kasten leuchtete auf. Der Mann drückte auf eine dunkelblaue Taste. Er wußte, daß er auf Empfang geschaltet hatte. Er wußte auch, wie er das Funkgerät im Bruchteil von Sekunden auf die Frequenz der New York City Police einstellen konnte. Wieder schaute er zur Stoppuhr. 60 Sekunden waren seit dem Diebstahl vergangen. Der Jaguar war fast eine halbe Meile vom Tatort entfernt.
    Dann schrak er zusammen. »Zentrale an alle!« schepperte die Stimme des Beamten in der Funkzentrale der City Police. »Achtung! Wer hat Streifenwagen 4591 gesehen? Bitte, Meldung! Ich wiederhole: Wer hat Streifenwagen 4591 gesehen?«
    Niemand antwortete. Der Mann im roten Jaguar grinste. Der haarfeine Zeiger seiner Stoppuhr lief unermüdlich weiter. Er näherte sich schon bald der zweiten Minute. Wieder meldete sich die Lautsprecher stimme: »Zentrale an alle: Fahndung nach Wagen 4591. Einsatzgebiet zuletzt High Bridge Park und Westufer des Harlem River!«
    Der Mann im roten Jaguar hörte sich die Meldung mit ernstem Gesicht an.
    ***
    Corporal Herbert Cappler, der Fahrer des Streifenwagens 4591, schlug wütend die Motorhaube des ihm anvertrauten Fahrzeugs zu.
    »Was ist?« fragte Sergeant Hugh, der Streifenwagenführer.
    »Der Teufel soll diesen verdammten Schlitten holen und unsere ganze Fahrbereitschaft dazu.«
    »Ist er kaputt!« vermutete Hugh.
    »Genau. Keinen Funken Strom im ganzen Fahrzeug. Keine Zündung, kein Scheinwerfer, kein Funk und noch nicht einmal ein Zigarettenanzünder. Hast du Feuer?«
    Hugh griff in die Tasche und hielt seinem aufgebrachten Kollegen das Gasfeuerzeug hin. »Komm!« sagte er dann.
    »Wohin?«
    »Wir müssen wohl oder übel einen Spaziergang machen. Telefonieren«, sagte Hugh, »denn wir haben uns seit über einer Stunde nicht mehr bei der Zentrale gemeldet. Wenn wir nicht anrufen, veranlassen die Kollegen eine Großfahndung nach uns.« Hugh ließ seinen Handscheinwerfer aufblitzen. Die beiden Beamten gingen mit weitausgreifenden Schritten quer durch den verlassenen Park zur 185. Straße, die am nächsten lag. Dabei ahnten sie nicht, daß die Fahrbereitschaft der City Police mit der Nachlässigkeit bei der Überprüfung des Streifenwagens eine wichtige Nebenrolle in einem großangelegten Gangstercoup übernommen hatte.
    ***
    »Nerven wie Bandnudeln!« brummte acht Minuten später der aus, Italien stammende Sergeant Brosio in der Funkleitstelle der City Police. »Die hätten sich doch telefonisch melden können…«
    Sein Captain unterbrach ihn. »Komm, wir haben genug Zeit verloren! Cotton wird uns den Hals abreißen, wenn wir noch länger trödeln!«
    »Okay«, brummte der wütende Sergeant. Dann beugte er sich über sein Mikrofon und drückte auf die Ruftaste, die in allen Fahrzeugen der City Police einen Pfeifton ertönen und eine Lampe auf flammen ließ:
    »Zentrale an alle Fahrzeuge! Fahndung nach Streifenwagen 4591 ist gegenstandslos! Achtung, neuer Auftrag an alle! Fahndung nach Kraftfahrzeug, Typ Jaguar E, Farbe rot, Lizenznummer LY 3175 New York. Das Fahrzeug wurde vor zehn Minuten in der South Street gestohlen! Fahrzeug stellen! Täter festnehmen!«
    Der Sergeant wollte gerade zur Wiederholung der Meldung ansetzen, als sich der Captain über das Mikrofon beugte. »Halter des Wagens ist der Special Agent Jerry Cotton vom FBI!« fügte er der Standardmeldung hinzu.
    Der Sergeant grinste. »Das reicht«, meinte er. »In der Haut dieses Autoknackers möchte ich nicht stecken. Ist doch klar, daß unsere Boys allen Ehrgeiz dareinsetzen, dem G-man seinen Wagen wiederzubringen!«
    ***
    Der Mann im roten Jaguar hörte die Fahndungsmeldung. Er wußte genau, was der letzte Satz der Meldung zu bedeuten hatte. Trotzdem fühlte er sich in seiner Haut sehr wohl.
    Er drehte den Zündschlüssel herum und zog ihn ab. Das Brummen des Motors verstummte. Mit einem leisen Klicken sprang die Wagentür auf. Der Mann glitt hinaus und schlug die Tür zu, ohne sie abzuschließen. Mit wenigen Schritten war der Mann an einem Telefon, das an der Wand hing. Zielbewußt wählte er eine Nummer, die er von einem

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