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Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Titel: Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ich habe eine Bedingung.«
    »Ich höre«, sagte ich.
    »Ich fordere für mich und meine Leute freien Abzug. Geld nehme ich mit. Sie brauchen sich um unsere Zukunft keine. Sorgen zu machen!«
    »Sehr freundlich von Ihnen, Tucker«, sagte Steve Dillaggio sarkastisch.
    »Mit Ihnen rede ich nicht«, fauchte Tucker zurück.
    »Was bieten Sie dagegen?« fragte ich. »Das Leben Ihres Freundes Decker, Mr. Cotton. Ist das ein Angebot?« Er grinste spöttisch und war sich seiner Sache völlig sicher.
    Doch ich schüttelte den Kopf. »Das ist zwar ein Angebot, Tucker, aber keines, das ich annehme. Wir werden meinen Kollegen auf jeden Fall finden. Charly Tucker — Sie sind verhaftet! Heben Sie Ihre Hände und…«
    Ich wunderte mich, daß er tatsächlich sofort gehorchte.
    Bear Kitchener und der dritte Mann, es war Tim Casey, machten es ihm nach. Es war mir unheimlich.
    Eine Sekunde später wußte ich augh, warum.
    Ein starker Elektromotor heulte auf, und ich hörte ein gräßliches Knirschen. Ich fuhr herum. 80 Yard hinter mir sah ich die gigantische Schrottpresse. Ich sah, wie sich die gewaltigen Backen unaufhörlich gegeneinander schoben, ich sah, wie sich das dünne Blech der Autowracks in der Presse unter dem irrsinnigen Druck gewissermaßen aufbäumte. Und ich hörte das schmutzige Lachen des Gangsters.
    Ich fuhr herum und rannte los. Sah den Mann, der plötzlich hinter der Presse davonlief.
    Hinter mir hörte ich eine Bewegung und dann einen Schuß.
    »Stehenbleiben!« brüllte Steve Dillaggio.
    Ringsumher wurde es lebendig. Über den Holzzaun kamen von allen Seiten Cops herangelaufen. Schüsse krachten.
    Alles das interessierte mich jetzt nicht. Ich sah nur das sich bäumende Metall in der Schrottpresse, deren Backen sich langsam, aber unaufhaltsam zusammenschoben.
    Und ich wußte, daß Phil darin steckte.
    Ich wußte, daß ich ihn herausholen mußte, selbst dann, wenn er schon tot sein sollte.
    »Nein!« brüllte ich und rannte weiter.
    Und dann sah ich die Schalttafel vor mir. Eine große schwarze Schalttafel mit zwei schwarzen Knöpfen. Und einem roten.
    Ein schwarzer Knopf war heruntergedrückt.
    Ich stolperte über ein dickes Kabel und krachte mit der Stirn gegen die Kante der Schalttafel. Ein irrsinniger Schmerz zerschnitt mir das Gesicht und es wurde mir schwarz vor Augen. Ich riß alle Kraft zusammen. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, ehe ich wieder klar sehen konnte.
    Wie wahnsinnig und mit aller Gewalt drückte ich auf den roten Knopf.
    Plötzlich erstarb das monotone Heulen des Elektromotors.
    Die Presse stand still.
    Dreimal atmete ich tief durch. Danach merkte ich, daß ich mir an der Schalttafel die Stirn aufgeschlagen hatte. Das Blut rann mir über das Gesicht. Ich wischte es mit dem Handrücken weg.
    Dann drückte ich auf den zweiten schwarzen Knopf.
    Wieder heulte der Elektromotor auf. Ich blickte hoch. Die Presse öffnete sich.
    Irgendwo schepperte es. Ich sah, wie eines der Wagenwracks aus der sich öffnenden Presse herausfiel. Ein zweites rutschte ganz gemütlich darüber und blieb quer hängen.
    Ich lief und , schaute in das erste Wrack hinein. Es war ein 67er Chevy, offensichtlich durch einen Unfall totalbeschädigt. Leer. Auch der Kofferraum, dessen Deckel weit klaffte.
    Der zweite war ein ausgebrannter 66er. Da, wo früher die hintere Sitzbank gewesen war, lag Phil. Zusammengeschnürt wie ein Rollbraten.
    Meine Zweifel hinsichtlich seines Gesundheitszustandes beseitigte er sofort. »Hör mal, Jerry, hast du eben den Wagen so unsanft hingeworfen? Das kann ich nicht vertragen, merk dir das!«
    Ich zerrte ihn aus dem Wagen, zerschnitt seine Fesseln und massierte ihn, um seinen Blutkreislauf wieder in einen geregelten Gang zu bringen. Nach ein paar Minuten kam Steve hinzu.
    »Hallo, Phil«, sagte er einfach, als ob nichts gewesen wäre.
    »Hallo, Steve!« antwortete Phil. »Hast du zufällig Tucker und die anderen Gangster gesehen?«
    »Ja«, sagte Steve. »Sie sitzen im Transportwagen bei der Jersey City Police.«
    »Mensch«, murmelte Phil, »das gibt wieder einen Riesenpapierkrieg, bis es feststeht, welches Geschworenengericht zuständig ist — New York oder New Jersey.«
    Als Phil wieder auf den Beinen stand, schaute er sich um. Er sah unseren Dienstwagen und grinste.
    »Wo hast du deinen Jaguar?« fragte er.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Er ist mir gestohlen worden!«
    ENDE

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