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Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker

Titel: Jerry Cotton - 0536 - Todesurteil fuer Phil Decker Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist?« fragte Tom Brothers, der technische Chef des Tucker-Betriebes, ehemaliger Vormann der Chicagoer Tucker-Gang, vorbestraft mit 99 Jahren Zuchthaus und nach 20 Jahren entlassen.
    »Wo ist der G-man?« fragte Charly Tucker, der Gangster, dem es nicht reichte, den größten Autoverschrottungsbetrieb in weitem Umkreis zu besitzen. Viel einträglicher fand er den Handel mit gestohlenen Wagen, die er in seinem Betrieb unauffällig frisierte.
    Fast tausend Wagen habe ich umgesetzt, dachte er in jener Sekunde, als er vor seiner Schrottpresse stand. Und fast eine Million damit verdient. Aber dieser G-man mußte mir dazwischenkommen.
    »In dem 66er Chevy, im Laderaum«, sagte Brothers grinsend. Er deutete mit dem Daumen hinter sich auf das Ungetüm von Schrottpresse, in dem die Wracks von vier Wagen steckten.
    »Gut«, lobte Charly Tucker. »Ist alles fertig?«
    »Ja, ich brauche nur noch auf den Knopf zu drücken, dann haben wir vier Wracks weniger, vier neue Autos mehr, und dem FBI fehlt ein teurer Mitarbeiter. Soll ich?«
    Charly Tucker schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Die Bullen sind im Kakadu, und wahrscheinlich ist Polliter hochgegangen. Wer weiß, vielleicht kommen sie doch irgendwie auf uns!«
    »Gerade deshalb sollten wir den G-man gleich…«, unterbrach Brothers seinen Boß.
    »Nein. Wenn es so ist, brauchen wir ihn noch. Als Druckmittel. Ich kann mir denken, daß das FBI lieber auf uns verzichtet als auf diesen Decker. Deshalb warten wir noch.« Tucker wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Und warum hauen wir nicht ab?« fragte Brothers, der jetzt auch nervös wurde.
    »Weil…« setzte Charly Tucker an, aber er brauchte nicht weiterzusprechen.
    Die heulenden Polizeisirenen waren nicht zu über hören.
    »Geh an den Knopf und paß auf, daß dich niemand sieht!« sagte Charly Tucker hastig.
    »… Gelände ist abgeriegelt!« plärrte es aus dem Lautsprecher.
    Es war die Zentrale der Jersey-City-Police, die wir schon über Funk verständigt hatten, als wir noch in Manhattan waren.
    Abriegeln, hatte ich angeordnet, aber nicht in das Gelände eindringen.
    Wir rasten an einem langen Bretterzaun entlang. Alle 20 Yard stand in großen Lettern, daß sich hinter dem Zaun der Schrottbetrieb von Charly Tucker befinde.
    »Ich kann es nicht glauben«, sagte ich schnell, »daß der Boß eines solchen Betriebes ein Gangster sein soll!«
    »Er hat neun Jahre Zeit gehabt, sich den Betrieb aufzubauen«, gab Steve Dillaggio zu bedenken. »Vielleicht hatte er irgendwo noch Geld von früher. Und vielleicht hat er wirklich nach den 20 Jahren Zuchthaus versucht, mal ehrlich zu arbeiten. Als er groß genug war, wollte er noch größer werden. Auf die krumme Tour. Die Katze läßt das Mausen nicht…«
    Wahrscheinlich hatte Steve recht. Mit Schrott war Geld zu verdienen, natürlich. Aber an einem gestohlenen Wagen, der echte Nummern und echte Papiere hatte, konnte ein Gangster mehr verdienen als an hundert Wracks. Das war wohl der Grund. Wenn wir überhaupt auf der richtigen Spur waren.
    Vor uns lag die breite Einfahrt zum Schrotthandel. Links und rechts davon Streifenwagen der Jersey Police. Cops mit Maschinenpistolen.
    »Wenn er es nicht wäre, hätte er sich darüber schon längst beschwert«, sagte Steve trocken.
    Ich raste durch die Einfahrt, polterte mit dem Wagen durch ein paar Schlaglöcher. In der Mitte eines freien Platzes, der von Schrottbergen eingerahmt war, standen drei Männer. Ich kannte nur einen davon. Bear Kitchener.
    »Der Dicke ist Tucker. Auf dem Bild, das ich kenne, war er zwar 30 Jahre jünger, aber er ist es!« murmelte Steve Dillaggio. Gleichzeitig zog er seinen Revolver aus der Halfter.
    Ich hielt den Wagen zehn Yard vor den drei Männern an. Bevor ich ausstieg, nahm ich ebenfalls meinen 38er in die Hand.
    Dann gingen wir auf die Männer zu.
    Sie standen da, als warteten sie auf uns und wollten uns zu einer fröhlichen Plauderstunde einladen.
    Fünf Yard vor ihnen blieben wir stehen.
    »Cotton und Dillaggio vom FBI New York!« stellte ich mich vor. »Sind das Ihre Auftraggeber, Kitchener?«
    Bear Kitchener grinste schief und schaute auf Charly Tucker.
    »Konnte mir denken, daß Sie kommen, Cotton«, sagte der Schrotthändler ganz ruhig. »Wahrscheinlich wollen Sie etwas von mir?«
    »Allerdings. Ich will meinen Kollegen Decker…«
    Tucker winkte ab. »Sparen Sie sich Ihren Vortrag, G-man. Wahrscheinlich wissen Sie schon einiges über mich, so daß wir uns gegenseitig nichts vorzumachen brauchen.

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