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Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Titel: Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird Kostenlos Bücher Online Lesen
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etwas Schwerwiegendes gewesen sein, wenn Sie es uns nicht sagen wollen.«
    »Ich kann nicht.«
    »Steht die Booney-Forschungsgesellschaft finanziell schlecht? Gab es in letzter Zeit nicht Verluste?«
    »Das stimmt. Die Aufträge sind seit dem Tod des Seniorchefs laufend zurückgegangen.«
    »Also, Mr. Petrone, was wollte Mr. Winslaw von Ihnen? Er hat Sie nicht zum Vergnügen in den Midnight-Club bestellt. Sie sollten ihm helfen, nicht wahr?«
    »Ja«, gab er zu.
    »Und worin sollte diese Hilfe bestehen, die Sie abgelehnt haben, Mr. Petrone?«
    Er blickte mich aus schreckgeweiteten Augen an. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich will Ihre Darstellung hören, Mr. Petrone. Meine kenn ich.«
    Seine Schultern begannen zu zucken. Einen Augenblick fürchtete ich, daß er einen Nervenzusammenbruch bekäme. Ich goß ihm schnell etwas Whisky in ein Glas und verdünnte mit Wasser. »Trinken Sie!«
    Er nahm das Glas gehorsam in seine Hände, konnte es jedoch nicht festhalten. Es rutschte ihm aus den Fingern und zerschellte am Boden. Er entschuldigte sich verlegen.
    Ich gab ihm ein zweites Glas. Er trank zwei kleine Schlucke. Ich hätte ihm gern mehr geholfen, denn der alte Mann, der sein ganzes Leben nur gearbeitet, nur seine Pflicht getan hatte, tat mir wirklich leid. Nein, dieser Mann konnte kein Mörder sein.
    Stockend, dann immer schneller werdend, erzählte er mir von dem Abend im Midnight-Club. Als er seine Geschichte beendet hatte, war es einen Augenblick still. Dann sagte er: »Ich konnte nicht anders handeln, Mr. Cotton. Der alte Mr. Winslaw hätte niemals ein derartiges Ansinnen an mich gestellt. Ich weiß nicht, was Mr. Winslaw mit dem Gerät anfangen wollte. Ich weiß nur, daß ich nicht gegen die Interessen meines Landes und gegen meine Ehre handeln kann.«
    Mein Lächeln war etwas schmerzlich. »Warum, Mr. Petrone, warum haben Sie nicht gleich gesprochen? Sie hätten sich und uns viel erspart.«
    »War es denn so wichtig? Was hat diese Geschichte mit dem Mann zu tun, den ich angeblich ermordet haben soll?«
    »Sehr viel. Ich kann jetzt nicht darüber sprechen. Nur eines kann ich Ihnen fest Zusagen: Sie werden bald in Ihr Heim zurückkehren. Ich werde noch heute mit dem zuständigen Staatsanwalt über Ihren Fall sprechen.«
    »Wirklich, Mr. Cotton?«
    ***
    Chegg blickte Phil und Phil sah Chegg an. Samuel Fleming merkte nichts von der stummen Zwiesprache der beiden ungleichen Männer.
    Phil rechnete fest damit, daß ihn Chegg bloßstellen würde. Für ihn war nichts leichter als das. Schließlich hatte sich Phil als Beauftragter des Mannes ausgegeben, der jetzt vor ihnen lag.
    »Das ist ein Freund von mir, Mr. Fleming. Ein sehr guter Freund. Sie können sich auf ihn verlassen.«
    Phil glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu können. Wie kam Chegg dazu, in dieser Form für ihn einzutreten?
    »Dann ist es gut«, sagte Fleming und sank zurück.
    Phil und Chegg legten ihm einen Notverband an.
    »Er muß zu einem Arzt«, sagte Phil.
    »Ja, das muß er wohl«, entgegnete Chegg. »Darum brauchen Sie sich aber nicht zu kümmern«, sagte er leise, so daß es der andere nicht hören konnte.
    Bisher hatte ihn Chegg geduzt, nun wurde er förmlich.
    Phil half, den Verletzten zum Wagen des Wirts zu bringen, der mit ihm abfuhr. Chegg und Phil gingen in das Lokal zurück.
    Als sie im Nebenzimmer allein waren, stellte sich Chegg vor ihn hin. »Wer sind Sie?«
    Phil schwankte nur einen Augenblick. Dann sagte er ihm die Wahrheit.
    »Ach, so ist das! Sie sind einer von den ganz großen Schnüfflern! Sie haben mich sauber ’reingelegt.«
    »Wir suchen einen Mörder«, sagte Phil hart. »Den Mörder eines Kollegen von mir, eines Agenten des FBI.«
    Chegg senkte den Kopf. Er wurde auf einmal merkwürdig still.
    Phil hielt ihm sein Zigarettenpäckchen hin. »Nimm eine, Chegg!«
    Der Kugelkopf zögerte. Dann griff er zu. »Wenn du auch ein Schnüffler bist — trotzdem bist du ein feiner Kerl.« Er lächelte verlegen. »Und was geschieht jetzt mit mir? Bin ich verhaftet?«
    »Warum? Wegen der Kanalgeschichte? Das ist nicht der Rede wert. Nein, Chegg, von mir hast du nichts zu befürchten.«
    »Ich habe von der Sache gehört«, sagte er nach einer Weile. »Etwas Genaues weiß ich nicht. Ich erfuhr nur, daß ein Mann namens Barness für den Mord verantwortlich gemacht werden sollte. Doch der kann es nicht gewesen sein, den kenne ich nämlich. Barness macht jeden Einbruch, aber immer ohne Kanone.«
    »Mike Barness ist tot. Er wurde ermordet.«
    Chegg

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