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Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Titel: Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird Kostenlos Bücher Online Lesen
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läuft. In seinem Haus wird er bestimmt nicht sein. Auch dann nicht, wenn er noch leben sollte, was ich für sehr wahrscheinlich halte.«
    Phil stand bereits an der Tür. »Du rechnest also nicht damit, daß es Winslaws Leiche war, die im Blockhaus lag?«
    »Du etwa?«
    Phil schüttelte den Kopf und verließ das Büro.
    Ich gab noch ein paar Anweisungen für die Fahndung durch und verließ dann ebenfalls das Distrikgebäude. Ich brauchte knapp zwanzig Minuten bis zu Mrs. Kourdres. Sie erwartete mich bereits an der Haustür. Sie war groß und breit. Genau der Typ, wie man sich eine Pensionsinhaberin vorstellt.
    »Sie kenne ich!« begrüßte sie mich. »Sie waren doch damals hier, als…«
    »Richtig. Erzählen Sie bitte, was Sie beobachtet haben.«
    Während wir nach oben gingen, berichtete sie. Mrs. Kourdres hatte sehr genau aufgepaßt. Besonders von Mr. Petrones Begleitern konnte sie mir eine gute Beschreibung geben.
    »Der eine sah aus wie eine Rothaut«, erzählte sie.
    Ich unterbrach sie sofort und gab ihr meinerseits eine Beschreibung Pits, die sie nicht nur bestätigte, sondern auch ergänzte.
    »Vielen Dank, Mrs. Kourdres«, sagte ich. »Sie sind eine ideale Zeugin. Sie wissen gar nicht, wie sehr Sie mir geholfen haben. Und damit natürlich auch Mr. Petrone.«
    »Es stimmt also, daß er verschleppt worden ist?«
    »Ja, Mrs. Kourdres. Aber aufgrund Ihres schnellen Handelns werden wir Mr. Petrone hoffentlich bald befreien können.«
    Sie strahlte über mein Lob, wurde aber gleich wieder ernst. »Ist er in Gefahr?«
    »Im Augenblick vielleicht nicht. Das kann sich aber ändern. Es kommt darauf an, weshalb man Mr. Petrone verschleppt hat.« Darauf gab es für mich eigentlich nur eine Antwort: Petrone war der maßgebende Konstrukteur des Funkgeräts. Die Aufzeichnungen in Paul Alders Notizbuch bekamen mehr und mehr Gewicht. Wahrscheinlich hatte er die Sache auf eigene Faust weiterbeobachtet und war der Gegenseite dadurch gefährlich geworden. Als Mike Barness entlassen wurde, schlug man zwei Fliegen mit einer Klappe. Alders und Barness wurden ermordet, wobei man versuchte, Barness den Mord an unserem Kollegen anzuhängen. Eine Zeitlang wäre das auch gelungen, wenn wir Barness’ Leiche nicht gefunden hätten.
    Hier lag ein Zwiespalt. Möglicherweise waren zwei verschiedene Gruppen am Werk, die sich gegenseitig ins Handwerk pfuschten.
    Ich verabschiedete mich schnell von Mrs. Kourdres.
    Ich stieg in meinen Wagen und überlegte, wie ich Vorgehen sollte.
    Ich fuhr nach Bronx hinüber. Dorthin, wo ich Pit, den Indianer, zuerst gesehen hatte. Den Tabakladen fand ich auf Anhieb, obwohl in dieser Gegend eine Straße der anderen glich.
    Nachdem ich einmal rund um den Häuserblock gefahren war, stellte ich den Wagen in einer Seitenstraße ab. Dann ging ich die Straße hinunter.
    Plötzlich zupfte mich jemand am Ärmel.
    Ich drehte mich um. Vor mir stand der Knirps, der mir damals die Auskunft über Pit gegeben hatte. Er sah mich aus großen dunklen Augen bittend an.
    »Du kennst mich also wieder!« sagte ich.
    »Ja, Sir.«
    »Hast du vielleicht wieder etwas beobachtet?«
    Er nickte ernsthaft. »Ja, Sir. Ich habe sonst nichts zu tun.«
    Ich legte ihm die Hand unters Kinn uncl'hob sein Gesicht hoch, so daß er mir in die Augen blicken mußte. Er konnte es, ohne verlegen zu werden. Er würde mir also keine Geschichte erzählen, nur um einen Dollar zu bekommen.
    »Und was hast du also gesehen?« fragte ich ihn so ernsthaft wie einen Erwachsenen.
    »Pit! Ich habe Pit, den Indianer, gesehen. Es waren noch drei Männer bei ihm.«
    »Wann und wo?«
    »Das ist noch nicht lange her.« Er zeigte die Straße hinunter. »Von dort sind sie gekommen und da ’reingefahren. Einen tollen Schlitten hatten die.«
    »Hast du die Nummer erkannt?«
    »Nee, aber Pit war es bestimmt.«
    Ich glaubte ihm, langte in die Tasche und gab ihm eine Dollarnote. Sein ernstes Gesicht, das schon frühzeitig von Kummer, Sorgen und Hunger gezeichnet war, verzog sich zu einem zaghaften Lächeln. »Danke, Sir«, sagte er leise.
    »Laufe nach Hause!« ermunterte ich ihn.
    Er ging langsam davon, drehte sich aber noch ein paarmal um und winkte mir zu.
    Ich beschloß, mich um den aufgeweckten kleinen Kerl zu kümmern, wenn der Fall beendet war.
    Ich hatte Glück. In meinem Beruf konnte man sogar von einem Wünder sprechen. Erst eine Zeugin, die auch Einzelheiten nicht außer acht ließ. Und dann dieser Junge. Ich zweifelte keine Sekunde, daß Petrone hier

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