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Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Titel: Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
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Flowing unwirsch. Offy schaute sich vorsichtig um. »Ich«, sagte er dann.
    »Ich auch!« gab Roberto Nosso bekannt.
    Ralph Butcher kam sich wie ein Diplomat vor, als er zwar nichts sagte, aber dafür zögernd seine rechte Hand hob.
    Flowing nickte. »Und du, Greenhorn?«
    Der jugendliche Gangster zuckte zusammen. »Ist natürlich Quatsch, was Hat da redet. Ich…«
    »Du bist ein Rindvieh!« schnauzte Arnie Flowing ihn an. »Hat redet genau richtig, denn ich bin seiner Meinung. Und alle anderen auch. Nur du nicht, weil du zu feige bist. Wir haben bis jetzt Glück gehabt, daß die Kerle alle gezahlt haben und wir nicht zu schießen brauchten. Das geht vielleicht noch einen Tag gut, oder zwei. Und dann? Dann jagen sie uns!«
    »Was machen wir also?« fragte Offy, der noch immer seinen Royal Flush in der Hand hielt.
    »Chicago ist auch ’ne schöne Stadt mit vielen Kreuzungen«, stellte Flowing gelassen fest.
    »Das liegt aber in Illinois«, meldete sich der Senior Nosso wieder.
    »Du kannst ja mal einen Antrag machen, vielleicht wird’s nach Hawaii verlegt. Gefällt dir Illinois nicht, Old Man?«
    »Doch«, sagte Nosso. »Ich denke nur weiter. Wenn wir in Chicago das weitermachen, was wir hier angefangen haben, bekommen wir das FBI auf den Hals!«
    Killer-Bob wurde wieder mutig. Er blies verächtlich durch die Lippen und rümpfte seine sommersprossige Nase. »FBI, was ist’n das?«
    ***
    Der Buick war offenbar für die Weltausstellung in Montreal bestimmt — Abteilung Historische Fahrzeuge. Es dauerte eine endlose Zeit, bis das Vehikel endlich auf Touren kam. Ich war nicht weit über die Kreuzung mit der Siebten Avenue, als vorne an der Kreuzung mit der Sechsten die Ampel auf Gelb sprang.
    Der Zweieinhalbtonner, den ich verfolgte, bog nach links ab. Sein Heck war gerade noch auf der Kreuzung zu sehen, als die Ampel auf Rot sprang. Der Fußgängerpulk setzte sich in Bewegung.
    Der alte Buick hatte weder Rotlicht noch Sirene. Ich legte die linke Hand quer über das Lenkrad und drückte dabei mit dem Unterarm auf den Hupenring. Selbst' in dieser Beziehung war Toms alter Buick nicht auf der Höhe der Zeit. Die Hupe hörte sich an wie der letzte Brunstschrei eines altersschwachen Grizzlybären. Mit der rechten Hand betätigte ich sämtliche Knöpfe am Instrumentenbrett. Die Scheinwerfer flammten auf. Die Scheibenwischer bewegten sich zuckend über die trockene Scheibe. Irgendwie mußte ich den Cop an der Kreuzung auf mich aufmerksam machen. Denn ich wollte unbedingt noch nach links in die Sechste Avenue einbiegen, bevor der Querverkehr losrollte. Ich hatte noch etwa 35 Yard bis zur Kreuzung. Auf die Gefahr hin, Toms alten Buick restlos zuschanden zu fahren, gab ich Vollgas.
    Rot! Der Querverkehr war nicht mehr aufzuhalten. Ein riesiger Tiefkühltruck rollte auf die Kreuzung. Es grenzte an Irrsinn, was ich vorhatte. Aber ich war hinter einem kaltblütigen Mörder her. Deshalb versuchte ich, noch vor dem Truck in die Sechste Avenue einzubiegen. Es reichte nicht…
    Der Truckfahrer stieg auf die Bremse und ließ gleichzeitig seine Hand auf die Hupe fallen. Es hörte sich an wie das Trompeten eines wütenden Elefanten. Der Cop wirbelte auf dem Absatz herum, lief feuerrot an, hatte wie durch einen Zaubertrick seine Trillerpfeife im Mund, musterte mit einem Blick mein Vehikel, stemmte erbost beide Hände in die Hüften und brüllte los; dabei fiel ihm die Pfeife aus dem Mund. Mit kreischenden Bremsen war mein Buick zum Stehen gekommen.
    Sofort bildete sich ein Menschenauflauf um uns. An meinem Buick wedelten die Scheibenwischer, obwohl es schon seit drei Tagen nicht mehr geregnet hatte. Sämtliche Scheinwerfer, einschließlich der Nebellampen, brannten, obwohl es noch heller Tag war. Und die Hupe grunzte noch immer wie ein Bär. Ich nahm den Unterarm vom Hupenring.
    »Come out!« brüllte der aufgebrachte Cop. Er sah vor sich einen nicht sehr vertrauenerweckend aussehenden alten Buick, der trotz Rotlichts in die Kreuzung eingefahren war. »Komm ’raus, Mann! Am hellichten Tage schon besoffen! Ich werde dir…« Ich versuchte zu retten, was noch zu retten war. Mit dem Ellbogen stieß ich die Tür auf, sprang auf die Straße, griff in die Innentasche und wollte meinen Ausweis herausziehen. Doch in diesem Moment bekam ich einen harten Stoß in der, Rücken. Er kam unerwartet, und ich taumelte einen Schritt vorwärts. Der Fahrer des Trucks, der meinetwegen hatte bremsen müssen, lächelte mich nicht gerade freundlich an. Der

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