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Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schritt über den Scherbenhaufen des zerborstenen Porzellans hinweg. Ein hageres Männchen hielt eine Zwanzigdollarnote in der Hand, womit er die Rechnung für sich und seine füllige Frau bezahlen wollte. Layton zupfte ihm gewandt den Geldschein aus der Hand und ließ ihn in seiner Hosentasche verschwinden.
    »Stimmt so, Kleiner«, sagte er trocken.
    Bis zu diesem Augenblick waren nur wenige Sekunden vergangen. Endlich löste sich die Überraschung, die alle Anwesenden gelähmt hatte. Die Frau des blutenden Mannes rief nach einem Arzt.
    Mitten in ihr Gezeter hinein ertönte das Krachen eines großen Wandspiegels. Einer der beiden schwergewichtigen Zwillinge hatte ihn mit einem Aschenbecher getroffen. Dabei brüllte er laut: »Jubel, Trubel, Heiterkeit in allen Festräumen!«
    In diesem Augenblick kam der Besitzer des Restaurants aus der Küche gestürzt. Janos Pantern war vor neun Jahren aus seiner ungarischen Heimat in die Staaten gekommen. Seinen ursprünglichen Familiennamen hatte er für die amerikanische Zunge ein wenig vereinfacht, aber den Ungarn sah man ihm immer noch an.
    Ein paar Männer sprangen auf, während die Frauen laut durcheinanderriefen. Aber die Unruhe verstummte schlagartig wieder. Denn von links ertönte eine laute, aber kindlich hohe Stimme: »Schnucki! Komm, Schnucki! Dein Hundekuchen!«
    Alle wandten ihren Kopf. Der finstere Bursche in dem kaffeebraunen Anzug hatte seinen Teller mit dem brühheißen Gulasch gepackt und kippte den Inhalt in den Schoß des dünnen Seidenkleides, welches das Mädchen an seinem Tisch trug. Ein gellender Schmerzensschrei war die Antwort.
    Der Begleiter des Mädchens und der finstere Kerl sprangen im selben Augenblick hoch. »Friß, Schnucki!« piepste der finstere Kerl und warf die gefalteten Hände in den Nacken des jungen Mannes. Mit einem einzigen kräftigen Ruck riß er ihm den Kopf nach unten und preßte das Gesicht des Jungen in die heiße Gulaschbrühe im Schoß des Mädchens.
    Endlich kam einer auf den richtigen Einfall.
    »Polizei!« rief ein etwa fünfzigjähriger Mann weiter hinten. »Polizei!« Er sprang auf und hastete zu der Telefonzelle. Dort war vor knapp fünf Minuten einer der beiden schwergewichtigen Zwillinge gewesen, was niemand sonderlich beachtet hatte. Als der Mann jetzt den Hörer von der Gabel riß, starrte er verdattert auf die durchgeschnittene, lose herabbaumelnde Anschlußschnur.
    Inzwischen hatte sich Janos Pantern von seiner Überraschung erholt. Mit einem Satz war er hinter der Bar und riß den dort liegenden Gummiknüppel an sich. Er hatte neun Jahre lang Tag für Tag fünfzehn Stunden geschuftet und sich kaum die Butter aufs Brot gegönnt, um sich dieses Lokal kaufen zu- können.
    Er war nicht gesonnen, sich jetzt sein Geschäft kampflos ruinieren zu lassen’.
    »Warum ruft denn niemand die Polizei?« kreischte eine ältere Lady empört, ohne selbst das allergeringste zu unternehmen.
    »Wer will was von der Polizei?« dröhnte eine sonore Stimme von der Tür her.
    Wieder einmal drehten sich alle Köpfe. Im allgemeinen Tumult war unbemerkt ein Mann hereingekommen, der jetzt breitbeinig an der Tür stand. Über den wulstig vorspringenden Augenbrauen floh die niedrige Stirn nach hinten wie das zurückweichende Kinn unter der vorspringenden Kieferpartie. Mit seinen kurzen, nach außen gekrümmten Beinen, dem mächtigen Brustkorb und den bis zu den Knien herabhängenden Armen bot er zusammen mit seinem Gorillakopf den Anblick eines lauernden Riesenaffen, den jemand in menschliche Kleidung gesteckt hatte.
    Janos Pantern begriff, was gespielt wurde. Dies war nicht der,- zufällige Krawall von ein paar Streit suchenden Betrunkenen. Auch nicht der Krach übermütiger Heranwachsender, die ihre überschüssigen Energien austoben wollten.
    Mit dem Gummiknüppel in der Hand sprang er vor. »Lauf durch die Hintertür!« raunte er hastig seiner Serviererin zu. »Hinüber zu Mac in den Jazzkeller!«
    Dorothy Ambers nickte. Natürlich, dachte sie, dort wimmelt es von kräftigen jungen Männern. Und dort ist das nächste Telefon. Sie warf sich auf dem Absatz herum. Aber noch bevor sie einen Schritt tun konnte, spürte sie plötzlich in ihrem Nacken etwas Scharfes, Kühles. Laytojis Messer fetzte ihr das Kleid mit einem einzigen Ruck bis weit über die Hüfte hinab auf. Zugleich aber fuhr seine Linke in ihr kupferbraunes Haar und riß sie brutal zurück.
    »Wenn hier noch einer auch nur Piep sagt, drehe ich ihm die Visage aufs Kreuz, daß ihm die

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