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Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihnen.
    »Ach ja«, sagte ich. »Das würde mich auch interessieren, wer hier den Ton angibt.«
    Der Gorilla fuhr herum. Phil legte Layton gerade die Hand auf die Schulter. Von hinten schob sich Captain Hywood in überraschender Behendigkeit heran. Neben der Tür tauchte Steve Dillaggio auf und tippte dem Kaffeebraunen auf die Brust. Ich hatte keine Zeit mehr, auf die anderen zu achten.
    »Cotton!« grunzte der Gorilla dumpf.
    »Angenehm«, sagte ich.
    Er holte aus, und ich zog im allerletzten Augenblick den Kopf ein. Vom eigenen Gewicht getrieben, flog der Bulle auf mich zu. Ich ging in die Hocke, er stolperte und fiel mit dem Oberkörper über meine Schulter.
    Mit einer Drehung wandte ich mich weg. Der Gorilla hatte Halt an einem Tisch gefunden und kam erneut auf mich zu.
    »Dich mach’ ich zu Hackfleisch«, grunzte er.
    In diesem Augenblick griff unerwartet der Farmer mit der Kordjacke ein. Er hämmerte dem Gorilla die Faust ins Genick, daß es einen trockenen, klatschenden Laut gab. Dann landete seine andere Faust auf dem rechten Ohr des Bullen. Ein grunzender Schrei wurde laut. Der Farmer schlug noch zweimal zu, und schon sackten dem Gorilla die Knie weg. Der Farmer sah verdutzt auf das rasche Resultat seiner Hiebe.
    »Na, ich weiß nicht«, murmelte er. »Richtige Großstadtgangster hatte ich mir widerstandsfähiger vorgestellt.« Er wandte sich mir zu. »Nett von Ihnen, mein Junge«, sagte er, »daß Sie mir helfen wollten. Aber bei uns in Wyoming werden wir mit solchen Typen schon allein fertig. Wollen wir einen zusammen trinken?«
    Ich sah ihn sprachlos an. Und wir hatten alles so exakt vorbereitet. Außer Hywood, Phil und mir waren noch vier G-men und sechs Detektive der Stadtpolizei im Lokal verteilt. Und dann kam einer aus Wyoming in einer dicken Kordjacke und regelte mit vier kurzen Hieben den ganzen Auftritt. Uns blieb nur noch übrig, die Handschellen zu nehmen und unsere Sprüchlein aufzusagen.
    ***
    »Woher wußten Sie, wo wir auftauchen würden?« fragte Layton niedergeschlagen, als wir mit ihm in unserem Office saßen.
    »Von Marengo«, sagte ich ganz gegen die Gewohnheit bei der Kriminalpolizei. Aber manchmal muß man ja auch gegen eine liebe Gewohnheit handeln, wenn man etwas erreichen will.
    Layton verzog ungläubig das Gesicht.
    »Von Marengo?« wiederholte er.
    Ich nickte.
    »Ja. Wie er sagte, wußte er nicht, mit welchen Methoden Harribert und Sie ihm die Lokale besorgten. Ihm sei erst vor kurzem ein Verdacht aufgegangen, und da hat er uns natürlich schnell informiert, Als ehrenwerter Staatsbürger, der er ist!«
    Layton lief rot an.
    »Der wußte nichts?« schrie er. »Dann holt euch doch das Tonband von der Pennsylvania Station ab! Da werdet ihr ja sehen, wer nichts wußte!«
    Natürlich ließen wir es uns nicht dreimal sagen. Wir holten Laytons Päckchen unter Nennung seines Kennworts ab und fanden beim Abspielen des Tonbandes bestätigt, daß Flobby Marengo durchaus nicht der ehrenwerte Staatsbürger gewesen war, als der er sich uns gegenüber aufgespielt hatte. Marengo hatte uns gegenüber eine Show abgezogen, auf die wir beinahe hereingefallen wären. Aber eben doch nur beinahe.
    Nachdem wir Mia Ferling aus der Obhut der beiden Muskelmänner, die im Flaschenlager mit ihr warteten, befreit hatten, begann das, was jedesmal am Ende solcher Fälle steht: endlose Vernehmungen und das Tippen und Tippen von Protokollen. Bis wir den abgeschlossenen Papierkrieg an das Büro des Bundesanwalts abgeben konnten, wo die Anklage vorbereitet wurde.
    Von Marengo hört man übrigens im Radio nichts mehr. Ebensowenig aus den Musikboxen. Und im Fernsehen tritt er auch nicht mehr auf. Wie sollte er auch: Aus einer Zelle kommt man nicht so leicht heraus.
    ENDE

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