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Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie führten sich auf wie jene Bestien in Menschengestalt, die in den dreißiger Jahren die berüchtigtsten Banden gebildet hatten. Mit Brutalität und Terror versuchten sie, die Zeiten Jack Dillingers oder Al Capones wieder aufleben zu lassen. Wir, die G-men des FBI New York, mußten das verhindern.
    Die Kette der blutigen Terrorakte, die das Künstlerviertel New Yorks, Greenwich Village, in Angst und Schrecken versetzte, begann an einem Montagabend um vier Minuten nach elf. Es war jener Augenblick, da Bob Layton »Pantern’s Corner« betrat, ein ungarisches Speiserestaurant, das keine fünf Minuten Fußweg vom Washington Square entfernt lag.
    Auf den ersten Blick konnte man Layton für einen jener gehobenen Angestellten halten, die im Jahr dreißigtausend Dollar »machen« und dazu ausersehen sind, eines Tages an den Schalthebeln wirtschaftlicher, finanzieller oder politischer Macht zu sitzen. Dazu paßte sein dunkelblauer einreihiger Anzug mit den dezenten weißen Streifen, dazu paßten seine knapp fünfunddreißig Jahre, und dazu paßte das schmale intelligente Gesicht auf seinem hageren, kaum mittelgroßen Körper.
    Nur seine Absichten paßten nicht zu dem bürgerlich-eleganten, friedlichen Bild seiner äußeren Erscheinung. Denn Layton betrat das Restaurant nicht, weil er etwas essen wollte. Er hatte auch nicht die Absicht, ein Getränk zu sich zu nehmen. Selbst die hinten in die Wand eingelassene Telefonzelle interessierte ihn nicht. Er verfolgte andere Pläne.
    In der Nähe der Tür blieb er zunächst einmal stehen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Von den vierzehn Tischen des Lokals waren trotz der späten Stunde noch elf besetzt. An den meisten saßen Ehepaare mit Freunden und Bekannten. Wahrscheinlich waren sie aus den Theatern gekommen, so daß sie sich nun ihrem etwas späten Abendessen widmen konnten. Layton ließ seinen Blick über die Leute dahingleiten, die ihn nicht beachteten.
    Ganz links beschäftigte sich ein junges Pärchen mit knusperigen Bratspießen. Aber die beiden Verliebten saßen nicht allein am Tisch. Ein kräftiger finsterer Bursche in einem kaffeebraunen Anzug stocherte gelangweilt in einem brühheißen ungarischen Gulasch herum. Für den Bruchteil einer Sekunde traf ihn Laytons Blick. Der finstere Kerl nickte unmerklich.
    An der rechten Wand hockten zwei feiste schwergewichtige Männer vor einer Rotweinflasche. Sie waren wie Zwillinge mit gleichen grauen Anzügen gekleidet und trugen sogar übereinstimmende Krawatten. Als Laytons Blick auf sie fiel, drehte sich einer von ihnen halb zum Nebentisch und sagte laut: »Das soll Rotwein sein?«
    Er hob sein Glas und kippte es dem älteren Gentleman, der ihm den Rücken zuwandte, ins Genick. Der erschrockene Mann wollte aufspringen, aber mit einem lauten Klatschen traf ihn die flache Hand des Schwergewichtlers am Kopf und warf ihn in den Stuhl zurück.
    Layton schob sich schnell zwischen zwei Tischen hindurch. Er hatte den Augenblick genau abgepaßt. Von links kam Dorothy Ambers, vierundzwanzig Jahre alt und in ihrer ersten Stellung in New York, mit einem Berg von benutztem Geschirr, das sie gerade von einem Tisch abgeräumt und geschickt aufeinandergetürmt hatte. Layton trat ihr von der Seite her in den Weg.
    Der Zusam'menprall war unvermeidlich für das Mädchen. Sie stieß einen leisen Schreckensruf aus, während der Porzellanberg aus ihren Händen rutschte und krachend auf dem Boden landete.
    Augenblicklich verstummten alle Gespräche. Dem Mädchen schoß hektische Röte ins Gesicht. Bob Layton sagte in die allgemeine Stille hinein: »Ein Sauladen!«
    Dann beugte er sich schnell vor und nahm einer etwa dreißigjährigen brünetten Frau das Sherryglas aus der Hand. Die Frau blickte verblüfft zu ihm empor. Layton lächelte dünn und drehte das Glas um. Der Sherry ergoß sich über das cremegelbe Kostüm der Frau.
    Neben ihr saß ein dicklicher, bieder aussehender Mann mit schütterem braunem Haar, der offensichtlich ihr Ehemann war. Er klappte den Unterkiefer herab, holte schnaufend Luft und wollte sich am Tisch hochstemmen.
    Layton setzte ihm das umgekehrte Glas mitten auf das dünne gewellte Haar und schlug mit der flachen Hand auf den Boden des Glases. Die Frau stieß einen dünnen schrillen Schrei aus. Glasscherben gruben sich in die Kopfhaut des Mannes. Augenblicklich schoß Blut aus den Wunden und sickerte über Schläfen und Stirn abwärts.
    Noch bevor sich irgend jemand vom Schreck erholt hatte, tat Layton einen raschen

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