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Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Titel: Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Beschreibung paßt scheußlich genau auf Carmie Gill.«
    »Ich verstehe, aber ich bin sicher, daß Carmie Gill trotzdem den Boß nicht gekannt hat. Sie wurde zum Empfang der Telefonmonteure geschickt, wie sie zu mir geschickt wurde, um den Koffer zu holen.«
    »Durchaus möglich. Die Telefonrechnungen werden durch Bareinzahlungen beglichen. Natürlich kann sich niemand daran erinnern, von wem die Einzahlungen geleistet wurden. An einem Schalter zahlen täglich Hunderte Geld ein.«
    »Welche Telefongespräche wurden geführt?«
    »Nur wenige. Der Gebührenzähler registrierte ein knappes Dutzend Gespräche mit Anschlüssen in Washington zur Einheitsgebühr. Das letzte Gespräch wurde in der Nacht geführt, in der Carmie Gill ermordet wurde. Selbstverständlich läßt sich nicht feststellen, welche Anschlüsse angewählt wurden. Dafür besitzt die Automatik keine Registriereinrichtung. Wir überwachen Potomac 6-4242 seit vier Stunden.«
    Ich kehrte in meine Wohnung zurück und wartete bis neun Uhr. Wenige Minuten nach neun schickte ich mich an, das Apartment zu verlassen.
    In dieser Sekunde schrillte das Telefon. Ich zögerte einen Moment, bevor ich den Hörer abnahm. Damals, als das Telefon in Ether ns Wohnung anschlug, hatte ich mit einem Anruf des Auftraggebers des Berufskillers gerechnet. War dieser Mann jetzt am Apparat?
    »Hallo«, knurrte ich.
    »Ich muß Sie sprechen! Hören Sie! Ich muß Sie sofort sprechen«, rief eine Frau.
    »Wer sind Sie?«
    »Anita Berger. Sie wissen doch: die rothaarige Anita aus Govins Kosmetikladen.«
    »Wo sind Sie, Miß Berger?«
    »In einer Telefonzelle ganz in Ihrer Nähe! Kann ich hinauf kommen?«
    »Selbstverständlich!« Ein Knacken verriet mir, daß sie aufgelegt hatte. Ich ließ den Hörer in die Gabel gleiten, zog Etherns 40er Cower-Kanone, die ich noch trug, aus der Halfter und überprüfte das Magazin. Noch während ich das Schießeisen in der Hand hielt, schlug die Türklingel an. Ich riß sie mit einem Ruck auf. Anita Berger taumelte mir in die Arme. Sie sah erschöpft und zerrauft aus, aber sie war allein gekommen. Ich schob die Cower in die Halfter zurück und führte das Mädchen in den Wohnraum. Sie ließ sich in einen Sessel fallen.
    »Ich glaube, daß Harold Govin Sie ermorden will«, keuchte sie.
    »Immer mit der Ruhe! Wollen Sie einen Drink?«
    »Danke! Eine Zigarette genügt.«
    Ich hielt ihr die Packung hin und gab ihr Feuer. »Schießen Sie los!«
    »Ich besitze den Schlüssel zum Laden!« Sie kramte in ihrer Handtasche, zog einen flachen Schlüssel hervor und hielt ihn hoch. »Als ich zu Hause war, stellte ich fest, daß ich meinen Wohnungsschlüssel irgendwo im Laden liegenlassen haben mußte. Ich kehrte sofort um. Es war dunkel. Auch die Reklamebeleuchtung des Schaufensters brannte nicht. Ich dachte, daß Mr. Govin vergessen haben mußte, sie einzuschalten, und ich schloß auf, ohne mich vorher irgendwie bemerkbar zu machen. Ich nahm an, Govin befände sich nicht im Laden und nicht in seinem Zimmer. Dann hörte ich seine Stimme.«
    Sie holte tief Luft. Die Zigarette in ihrer Hand zitterte.
    »Aber er war doch da, und er telefonierte. Er sprach nicht einmal leise. Ich glaube, ich habe jedes Wort behalten, denn er sagte Dinge, die fürchterlich und eindeutig waren.«
    »Wiederholen Sie!«
    »Besorgt es ihm genauso gründlich wie dem Girl, aber von ihm dürfen keine Spuren bleiben. Der Potomac ist nicht tief genug. Fahrt ihn zur Bay. Das Boot liegt an der üblichen Stelle. Werft ihn auf der Höhe von Crisfield über Bord, aber vergeßt nicht, genug Eisen an seine Füße zu hängen.«
    »Aus diesen Worten können Sie nicht entnommen haben, daß von mir die Rede war.«
    »Noch nicht, obwohl ich schon an Sie dachte, aber dann nannte Govin eine Adresse. Er sagte: Hast du dir auf geschrieben? Florida Avenue 31 — G 19.« Sie drückte die Zigarette aus. »Noch eine, bitte!« Wieder sog sie den Rauch tief ein. »Ich begriff, daß Govin einen Mordauftrag erteilt hatte«, flüsterte sie. »Ich begriff, daß er wußte, wer Carmie ermordet hatte, daß es auf seinen Befehl geschehen war. Ich flüchtete aus dem Laden. Ich rannte sofort zur Florida Avenue, und ich war so verstört, daß ich nicht einmal auf den Gedanken kam, ein Taxi zu benutzen. Erst als ich vor dem Block stand, fiel mir ein, daß es besser wäre, Sie anzurufen. Eine Telefonzelle befindet sich an der Ecke. Die Telefone in den Apartmenthäusern werden unter den Kennzeichen registriert, weil die Besitzer der

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