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Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Titel: Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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mich. Ich muß parieren, wenn ich nicht am Galgen enden will. Über jeden weiß er etwas.«
    »Warum hat er Govin getötet?«
    »Govin war die Anlaufstelle, über die der Boß einige seiner Leute engagierte. Anscheinend hast du dem Haarbändiger Angst eingejagt. Als er von dir erfuhr, daß Carmie Gill nicht mehr lebte, wollte er aussteigen. Wahrscheinlich fürchtete er, daß er seinem Fingernägel-Girl nachgeschickt werden könnte. Wie die Tatsachen beweisen, war seine Furcht ja nicht unberechtigt.«
    »Wie soll’s weitergehen?«
    »Wir fahren weiter nach Süden. Unser Ziel ist ’ne Fernfahrerkneipe in der Nähe von Memphis. Dieser Schlitten ist nicht besonders schnell, aber wir sind zwei Männer und können uns abwechseln.«
    »Wer ist der andere?«
    »Du hast schon einmal Bekanntschaft mit ihm gemacht: Raf Dought. Der Junge ist wild darauf, dich in die Hölle zu schicken, G-man, weil du seinen Bruder vom Dach gefeuert hast.«
    »Das habe ich nicht. Der Mann versuchte, auf einen Balkon zu springen, und dabei…«
    Holgren machte eine wegwerfende Handbewegung. »Für uns ist es bequemer, wir lassen Raf bei seiner Meinung.« Er lachte. »Ich wage kaum, dich mit ihm allein zu lassen, aus Angst, er könnte sich nicht bezähmen.«
    »Was soll in der Fernfahrerkneipe in Memphis geschehen?«
    »Wir werden uns ausruhen, G-man, und auf einen Anruf des Bosses warten.«
    »Die Leute in der Kneipe werden die Augen aufreißen, wenn ihr mit einem Gefangenen anmarschiert.«
    »Der Besitzer ist informiert. Wie ich schon sagte, der Chef weiß etwas über die meisten Leute, offenbar auch über den Mann. Er spielt mit.«
    »Ihr gebt euch viel Mühe mit mir!«
    »Ich habe keine Ahnung, was der Boß mit dir plant.«
    Vom Fahrerhaus wurde gegen die Wand geklopft. Holgren stand auf und öffnete eine Blechklappe.
    »Ich muß tanken«, meldete Dought, der hinter dem Steuer saß.
    »Halte an der nächsten Tankstelle!« Er zog einige Dollarnoten aus der Tasche und reichte sie dem Jungen. »Kauf Sandwiches, Hamburgers, Zigaretten und ein Dutzend Dosen Bier! Wir brauchen Proviant.«
    Holgren schloß die Blechklappe, setzte sich auf den Stuhl und zog meine Cower-Kanone. »Versuche nicht, die Leute an der Tankstelle auf dich aufmerksam zu machen, G-man! Bei der leisesten falschen Bewegung blase ich dir das Gehirn aus dem Schädel.«
    Zehn Minuten später stoppte Dought den Laster. Ich hörte die Stimme des Tankwartes. Holgren behielt mich scharf im Auge. Der Lauf der Kanone in der Hand blieb auf meinen Kopf gerichtet. Erst als der Wagen wieder anrollte, schob Holgren die Cower wieder in die Tasche. »Du bist vernünftiger, als ich erwartet habe, G-man.« Er öffnete die Blechklappe. »Hast du eingekauft, Raf?«
    »Liegt alles auf dem Beifahrersitz, John!«
    »Wir legen auf dem nächsten Parkplatz eine Pause ein, falls er leer ist.«
    Das graue Licht des frühen Morgens fiel in den Wagen, als Holgren die Ladetür öffnete. Er sprang aus dem Laderaum. »Komm ’raus, G-man, wenn du frische Luft schnappen willst.«
    Ich warf einen Blick auf die Jacke, aber sie war für mich unerreichbar. Ich rollte mich dreimal um die eigene Achse und rutschte dann mit den Füßen voran aus der Ladetür.
    Zum erstenmal sah ich Raffael Dought. Er kam mit Bierdosen im Arm aus dem Fahrerhaus. Er musterte mich voller Haß. Sein mageres häßliches Gesicht verzerrte sich zur Grimasse.
    »Gib ihm ’ne Dose Bier!« befahl Holgren.
    Dought riß den Verschluß auf und hielt mir die Dose hin. Als ich mit den aneinandergeketteten Händen zufassen wollte, schüttete Dought mir einen Strahl Bier ins Gesicht.
    Holgren stand auf und stieß ihn zur Seite. »Laß das!« knurrte er. Er nahm eine andere Dose, öffnete sie und gab sie mir. »Ich bin nicht dafür, einen Mann unnötig zu schinden. Wenn du dich weiter vernünftig verhältst, werden wir gut miteinander auskommen.« Ich setzte die Dose an und leerte sie in einem Zug. »Danke«, sagte ich und warf sie weg. »Und am Ende?«
    Er grinste. »Der Boß entscheidet, G-man, nicht ich.«
    Eine Viertelstunde später verluden sie mich wieder in den Wagen. Sie fuhren während des ganzen Tages. Zweimal legten sie halbstündige Pausen ein. Holgren sorgte dafür, daß ich ein paar Hamburgers und zwei, drei Dosen Bier erhielt. »Du mußt bei Kräften bleiben, G-man!«
    Am Nachmittag löste Holgren Dought am Steuer ab, und der Junge übernahm die Wache im Laderaum. Er sprach kein Wort, sondern starrte mich unverwandt aus

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