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Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod

Titel: Jerry Cotton - 0557 - Per Express in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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haben mußte, hatte sein Gesicht zu einer Grimasse verzerrt.
    Es gab keinen Zweifel darüber, woran er gestorben war. Der blaue Kittel war blutdurchtränkt, und eine scharfe rote Linie quer über seinen Hals zeichnete die Spur des tödlichen Messerschnittes.
    ***
    »Nimm die Hände hoch, G-man!« Die Stimme des Mannes drang von irgendwoher aus der Dunkelheit des Raumes. »Laß deine Kanone fallen!«
    Ich dachte nicht daran. Ich wich bis zum Behandlungstisch zurück, »’runter mit Ihnen!« schrie ich Anita Berger zu.
    »Pfoten hoch, G-man!« wiederholte der Mann. »Du stehst im Licht! Wenn du den Finger krumm machst, knall’ ich dich ab!«
    Ich begriff, daß der Bursche hinter einem der Wandschirme vor den Ladys-Kabinen stand, aber ich hatte die Auswahl zwischen einem runden Dutzend. Ohne mich umzudrehen, schlug ich den Lauf der Cower gegen die Lampe über dem Spiegel. Ich traf die Lampe, aber auch den Spiegel. Die Scherben prasselten herunter, und der Laden war dunkel bis auf den Widerschein der Schaufensterreklame.
    Ich bewegte mich vorsichtig nach links. »Die Partie steht wieder pari«, sagte ich leise.
    Ich stieß gegen Anita Berger. »Verdammt, legen Sie sich endlich flach auf den Boden!« zischte ich. Ich schob sie zurück, schlich weiter. Ich spürte eine Bewegung hinter mir, aber bevor ich mich umdrehen konnte, krachte irgendein massiver Gegenstand mit solcher Wucht gegen meinen Schädel, daß sämtliche Glühlampen in meinem Gehirn zersprangen! Und trotzdem erinnerte ich mich, daß im letzten Sekundenbruchteil vor der Finsternis ein Gedanke durch mein Bewußtsein zuckte. Anita Berger hatte beim Anblick von Govins Leiche nicht einmal aufgeschrien…
    ***
    Als ich die Augen öffnete, blickte ich in die trübe Beleuchtung einer Deckenlampe. Eine Minute später wurde mir klar, daß mein Körper geschüttelt wurde, und ich kapierte, daß ich im Transportraum eines kleinen Lieferwagens lag. Meine Hände waren mit Handschellen gefesselt, und aus irgendeinem Grunde hatten meine Gegner mir die Jacke ausgezogen. Sie schaukelte über mir an einem Haken. Auch die Halfter hatten sie mir abgenommen. Mit den Lederriemen hatten sie meine Füße gefesselt.
    Als ich den Kopf nach links drehte, sah ich John Holgren. Er saß auf einem Sitz, der am Boden des Lagerraums verschraubt war. Er trug einen grauen Mantel. Vor seinen Füßen stand ein Koffer. Er beschäftigte sich mit einer flachen Taschenflasche und bemühte sich, Whisky daraus in den Schraubverschluß zu gießen. Als er meinen Blick spürte, sah er auf.
    »Hallo, G-man! Wie geht’s?« Er kippte den Whisky hinunter, verschraubte die Flasche und barg sie in der Manteltasche. »Kopfschmerzen?« erkundigte er sich.
    »Klar«, antwortete ich. »Womit hat sie zugeschlagen?«
    »Mit einem lederüberzogenen Totschläger. Sie hatte ihn in der Handtasche, und seit ihr Govins Laden betreten hattet, lauerte sie auf die Chance, dir das Ding über den Schädel zu ziehen. Es war von Anfang an so geplant, daß sie dich ausschalten sollte.«
    »Und wer hat Harold Govin ausgeschaltet?«
    »Keine Ahnung! Er saß schon so zugerichtet im Stuhl, als wir in den Laden kamen. Ich nehme an, daß der Boß ihn eigenhändig rasiert hat!« Er fuhr mit der Handkante über seinen Hals.
    »Ist das Girl der Boß?«
    »Anita? Nein, aber sie scheint viel näher dran zu sein, als ich vermutet habe. Für mich gehörte sie immer nur zu den Girls, die wir für Handlangerdienste benutzten. So schickte ich Anita los, den Vermittler für das große Geschäft an Land zu ziehen, und ich dachte, sie hätte keine Ahnung, worum es sich in Wahrheit handelte.«
    Mein Schädel dröhnte. »Kann ich mich aufrichten?«
    »Meinetwegen, so lange du mir weit genug vom Leibe bleibst. Der Boß hat mir nachdrücklich eingeschärft, ich solle dich nicht auf Reichweite heranlassen. Die Mitglieder deines Vereins blieben nach seiner Meinung auch mit Ketten beladen gefährlich.«
    Ich rutschte bis zur Rückwand und schob mich daran hoch, bis ich sitzen konnte.
    »Wer ist der Boß?«
    Holgren grinste. »Glaub mir, G-man, ich möchte es genauso gern wissen wie du. Nur darum habe ich die Pappe aus dem Fenster getreten. Ich wußte, daß er sich von Zeit zu Zeit in dem Zimmer aufhielt, und ich hoffte, irgendeinen Hinweis auf seine Identität zu finden. Da du dabei warst, konnte ich ihm sagen, daß du mit Gewalt eingedrungen warst, nicht ich.«
    »Du hast also Angst vor dem Boß?« Holgren hob die Schultern. »Er weiß etwas über

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