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Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke

Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke

Titel: Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke Kostenlos Bücher Online Lesen
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Einen Augenblick sah es aus, als wollte er sich auf Lindsay stürzen, der nur drei Schritt von ihm entfernt stand und den Polizeirevolver auf den Streifenführer gerichtet hatte. Aber da brummte es aus der Finsternis der Halle heraus: »Hier sind noch zwei Schreibmaschinen auf euch gerichtet. Eine Dummheit, und ihr habt mehr Löcher in der Figur als ein Küchensieb!«
    Die drei Cops gefroren gleichsam. Ihre Hände baumelten lose hinab, jeweils gefährlich nahe an der Gürtelhalfter, aber niemand wagte es, das Verhängnis durch eine hastige Bewegung auszulösen.
    Harris war unterdessen um die Mülltonne herumgegangen. Er gab sich Mühe, die Maschinenpistole so vor sich zu halten, daß sie nach Möglichkeit von keinem Hausbewohner gesehen werden konnte, der zufällig gerade aus einem der Fenster auf Harris blickte.
    »Ihr seid ja verrückt«, knurrte der Sergeant und sah sich jetzt Harris genau an. »Ihr könnt doch nicht die ganze Besatzung eines Streifenwagens ausschalten. Das kann euch das Genick brechen!«
    »Schnauze!« knurrte Harris mit vor Aufregung rauher Stimme. Er war jetzt dicht hinter dem ganz links stehenden Cop und setzte ihm die Mündung der Tommy Gun in die Seite.
    »Ich habe den Finger schon bis zum Druckpunkt durchgezogen«, warnte er den Cop. »Du brauchst nur zu heftig zu atmen — und ich kann eine ganze Salve nicht mehr zurückhalten.«
    Es war, als sträubten sich im Genick des jungen Polizisten die blond schimmernden Nackenhärchen. Er mußte wissen, was es heißt, wenn einer den gekrümmten Finger am Abzugshahn einer Tommy Gun schon bis zum Druckpunkt gezogen hat.
    Ein unverhoffter Windstoß konnte jenen Zehntelmillimeter mehr Druck herbeiführen, der die tödliche Salve auslösen mußte. Der junge Cop stand so regungslos, daß es schien, als atmete er nicht einmal mehr. Harris griff mit der Linken über den Lauf der Maschinenpistole hinweg nach vorn und zog den Dienstrevolver aus der Halfter. Dann trat er rasch einen Schritt zurück.
    Er warf einen Blick hinüber zu Lindsay. Der trat schnell von hinten an den dritten Cop heran und angelte auch dessen Dienstwaffe aus der Halfter.
    »Geht in die Halle!« kommandierte Harris. »Schön langsam und ohne Tricks. Ihr braucht die Hände nicht zu heben. Los, ab geht die Post!«
    Gehorsam setzten sich die Cops in Bewegung. Das sonnengebräunte, verwitterte Gesicht des Sergeants war aschfahl vor Wut. Dies war das frechste Gaunerstückchen, das je in seinem Leben mit ihm veranstaltet worden war. Aber wenn er überhaupt einen Fehler gemacht hatte, dann lag er darin, daß er nicht einen Beamten im Wagen zurückgelassen hatte. Als sie erst einmal ausgestiegen waren, konnte er nichts anderes mehr tun, als was er getan hatte. Vor schußbereiten Maschinenpistolen durfte er das Leben der beiden jungen Cops nicht aufs Spiel setzen.
    In der alten ausgedienten Fabrikhalle fiepten weit hinten, irgendwo in der Dunkelheit, ein paar Ratten. Überall lag Gerümpel umher. Auf der linken Seite gab es hoch oben staubverkrustete Fenster. Ein paar davon wiesen nur noch Scherben auf, aber durch ihre Öffnungen kam nicht genug Licht, um die Halle ausreichend zu erhellen. Der Sergeant suchte verzweifelt nach einer Chance, die Situation doch noch zu ihren Gunsten zu wenden.
    Undeutlich erkannte er zwei weitere Männer, die in der Halle schon gewartet hatten. Auch sie hielten Maschinenpistolen in den Händen. Es war sinnlos, vor einer solchen Feuerkraft noch etwas zu riskieren.
    »Komm her!« kommandierte einer der wartenden Männer in der Halle, wobei er dem Sergeant einen Wink gab. »Zieh dich aus! Aber Tempo, Bruder!«
    »Was soll ich?« knurrte der ergraute Cop verdattert.
    »Du sollst dich ausziehen, verdammt noch mal! Und du kannst es entweder freiwillig tun, oder ich schlage dir eins über den Schädel und zieh dir selbst die Haut ab. Also?«
    Die Cops hatten keine Wahl. Der Reihe nach mußten sie ihre Uniform ablegen. Danach wurden sie mit ihren eigenen Handschellen gefesselt. Sie mußten sich sternförmig auf den Fußboden 1er gen mit den Füßen zueinander, und die Beine hochrecken. In diesem Zustand band man ihnen die Füße aneinander.
    Harris fuhr den Streifenwagen in die Halle hinein. Die anderen schoben das Tor zu. Sie verteilten die Uniformen ungefähr nach ihren Körpergrößen und kleideten sich um. Ein paar Minuten später verließen sie zu Fuß die Halle. Uniformiert wie richtige Cops stiefelten sie über den Hof.
    Mark Lindsay ging in ihrer Mitte. Seine Uhr

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