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Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Titel: Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Du siehst aus wie eine Jahrmarktsfigur. Die Lords werden sofort wissen, daß du eine Landratte bist. Überhaupt«, setzte er unwillig hinzu, »mir gefällt der ganze Job nicht. Was geht es uns an, wenn bei der Navy ein Mann über Bord geht?«
    »Für solche Admiralitätsangelegenheiten sind wir nun mal zuständig«, entgegnete ich. »Und nach dem Bericht von Fregattenkapitän Nelson sieht die Sache nach einem Verbrechen aus.«
    Phil brummte etwas Unverständliches und versuchte, seine Beine zwischen den Gepäckstücken unterzubringen. Ich merkte, daß er auf den Fall »Arizona« im Augenblick nicht mehr anzusprechen war.
    Nach unserer Landung auf dem Floyd Bennett Airport am Marinepark fuhren wir nach Manhattan hinüber und trennten uns erst an der Chambers Street, nachdem wir vorher einen Treffpunkt vereinbart hatten. Phil wollte in der Zwischenzeit Mr. High Bericht erstatten.
    Es war zehn Uhr dreißig, als ich mich beim Ersten Offizier des Schulschiffes »Arizona« meldete.
    Sub-Lieutenant Barron hatte keine Ahnung von meiner Aufgabe. Er musterte mich reichlich mißtrauisch, begrüßte mich nur mit einem kurzen »Hallo« und führte mich zu Fregattenkapitän Nelson.
    »Danke«, sagte er knapp und wandte sich seinem Ersten zu. »Sie können gehen, Barron. Ich selbst werde Lieutenant Harrison ein weisen.«
    Als der Erste Offizier gegangen war, blickten wir uns einen Augenblick stumm an. Kapitän Nelson, das merkte ich sofort, war ein Südstaatler, kurz angebunden, rauhbeinig und unverbindlich.
    »Ihren Ausweis, bitte«, sagte er knapp und streckte mir seine Hand entgegen. Während er mich von oben bis unten musterte, setzte er noch hinzu: »Ich habe diese Maskerade nicht angeregt. Schätze es nicht, wenn Zivilisten den zackigen Soldaten mimen.«
    Ich hatte eine scharfe Zurechtweisung auf der Zunge, schluckte sie aber noch schnell hinunter. Schließlich war ich auf Nelson angewiesen.
    Lange und intensiv sah sich der Kapitän meinen Spezialausweis an. »In Ordnung, Mr. Cotton. Setzen wir uns.« Er berichtete mir mit kurzen Worten, was zu dem Fall Templer zu sagen war. Es war nichts, was ich nicht auch schon wußte.
    »Was werden Sie also tun, um die mysteriöse Sache aufzuklären?« fragte Nelson und blickte mich an, als ob er eine sofortige Lösung von mir erwartete.-Wenn ich ihm jetzt nicht den Schneid abkaufte, würde er noch arroganter werden. »Das überlassen Sie bitte mir, Kapitän«, gab ich mit unbewegtem Gesicht zurück. »Wir Zivilisten vom FBI haben unsere besonderen Methoden.«
    Er schluckte die Zurechtweisung glatt hinunter. Ich hatte sogar den Eindruck, ein amüsiertes Zucken in seinen Mundwinkeln zu sehen.
    Dann ging er wortlos zu einem Eckschrank, holte eine Flasche Rum hervor und goß zwei Gläser voll. Das Zeug brannte wie Salzsäure, aber ich schluckte es wie Honig.
    Während des folgenden, knapp halbstündigen Rundgangs durch das Schulschiff mit Kapitän Nelson machte ich mich so gut wie möglich mit allem vertraut. Die Haltung der Besatzung mir gegenüber war gleichgültig und desinteressiert.
    Der Kapitän verabschiedete sich auf der Brücke, und ich ging in den Funkraum, um den Posten des verschwundenen Lieutenant Templer zu übernehmen.
    Der Funkmaat war ein gebürtiger Deutscher, der erst seit drei Jahren in den Staaten lebte und seine Dienstzeit bei der Navy ableistete. Peter Berger schien sich zu freuen, daß er endlich wieder Gesellschaft bekam. Jedenfalls redete er viel und gern, was ich in diesem Fall nicht als Nachteil betrachtete.
    »Na, Berger«, ermunterte ich ihn, »dann erzählen Sie mir mal, wie mein Vorgänger den Dienst gehandhabt hat.«
    »Tja, Lieutenant«, begann er in breitem, singendem Tonfall, »das ist ja wohl so eine Sache, nicht? Was der Lieutenant Templer war, der hat mich alles machen lassen, und er war auch immer zufrieden mit mir. Ja, so war das, er hat immer alles abgezeichnet, die Funksprüche und die Codes. Und sonst war er hauptsächlich in der Messe. Hat wohl gern einen getrunken.«
    Ich konnte bei der seltsamen Ausdrucksweise des Funkmaats ein leises Schmunzeln kaum unterdrücken.
    »Dann war Lieutenant Templer also nicht oft im Funkraum?« fragte ich.
    Berger nickte langsam. »Ja, das kann man wohl sagen. Den Funkdienst habe ich wohl ganz allein abgewickelt. Aber der Lieutenant hatte ja sonst viel zu tun«, setzte er fast entschuldigend hinzu. »Jeden Vormittag Unterricht bei den Midshipmen, ja, und am Nachmittag dann die praktische Funkausbildung. Sie

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