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Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Titel: Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich an die Reling und stopfte sich eine Pfeife. Am Pier war es still geworden. Von Manhattan blitzten Zehntausende von Lichtern herüber und spiegelten sich in dem brackigen Wasser des Hafens.
    Um 22 Uhr war Wachwechsel.
    Bootsmann Simpson lehnte noch immer an der Reling, zog an seiner kalt gewordenen Pfeife und beobachtete das Fallreep. Kurz vor 23 Uhr sah er einen Wagen am Pier entlangfahren. Er hielt vor dem eisernen Gittertor, das den Pier 26 der US Navy von den übrigen Hafenanlagen trennte.
    Ein Mann in Uniform stieg aus, zeigte dem Wachposten seinen Ausweis und ging dann die Mole entlang, an deren Südseite die »Arizona« festgemacht hatte.
    Dieser Mann war ich!
    Als Simpson mich erkannte, zog er sich in den Schatten der Davits zurück.
    Ich kletterte das Fallreep empor, gab dem Posten meinen Urlaubsschein, der auf Lt. Harrison lautete, und ging zum Achterdeck. Nach ein paar Schritten blieb ich stehen und zündete mir eine Zigarette an.
    Plötzlich hörte ich leise und tappende Schritte. Bevor ich mich umdrehen konnte, sauste ein schwerer Gegenstand auf mich nieder. Ich brach lautlos zusammen. Irgend jemand fing mich auf, schleifte mich hinüber nach backbord und löste ein Tau von der Reling, schlang es mir um Brust und Arme und ließ mich langsam an der äußeren Bordwand ins Wasser gleiten.
    Dann zog der Mann das Tau wieder ein und ging zum Zwischendeck. Wenige Minuten später kam er mit einem Lederbeutel zurück. Niemand sah ihn, als er am achteren Haltetau zur Mole hinüberhangelte.
    ***
    - Phil goß mir den dritten Doppelstöckigen ein. »Und was war dann?« fragte er neugierig.
    Ich kippte den Whisky in einem Zug hinunter. »Die dreckige Brühe im Hafen hat mich verdammt schnell wieder munter gemacht. Und dann bin ich eben zum Nachbarpier geschwommen und an Land gegangen. Ich mußte dem Taxifahrer, den ich endlich auftrieb, zwei Dollar im voraus zahlen, ehe er mich zu dir bringen wollte.«
    »Aber warum hast du nicht gleich Alarm geschlagen? Der Kerl muß doch noch an Bord sein.«
    Grinsend hielt ich Phil mein leeres Glas hin. »Bei Nacht sind alle Katzen grau«, erwiderte ich. »Außerdem lege ich keinen Wert darauf, die Sache an die große Glocke zu hängen. Du wirst dich mit Kapitän Nelson in Verbindung setzen und meinen Urlaubsschein zurückholen. Nach dem Wachwechsel werde ich eben ein zweites Mal auf die ›Arizona‹ zurückkommen.«
    ***
    Es war drei Uhr früh, als ich die »Arizona« zum zweitenmal in dieser Nacht betrat. Meine Uniform sah ziemlich mitgenommen aus, und der Wachhabende grinste verständnisvoll, als ich ihm meine Alkoholfahne ins Gesicht blies.
    Schwankend ging ich in meine Kabine und zog mich um. Dann meldete ich mich bei Kapitän Nelson.
    Er machte ein Gesicht, als ob ich ihm eine unglaubliche Wildwestgeschichte erzählt hätte. Aber dann wurde er aktiv.
    Ich konnte ihn nicht davon abhalten, sofort die gesamte Besatzung aus den Kojen zu jagen. Er wollte, daß ich mir jeden Mann genau ansah.
    Wir erlebten nun eine Überraschung. Bootsmann Simpson war nicht auf dem Schiff.
    Ich wartete die weitere Untersuchung nicht ab, sondern setzte mich sofort mit Phil in Verbindung. Wir verabredeten einen Treffpunkt, dann ging ich zu Berger in den Funkraum hinunter.
    Irgendwie war etwas von dem Überfall auf mich bei der Besatzung durchgesickert.
    Berger wußte auch schon Bescheid. »Na, das ist ja ein tolles Ding«, begrüßte er mich. »Ich habe mal ’rumgehört auf dem Schiff, aber keiner hat was gesehen.« Er machte ein geheimnisvolles Gesicht und verzog seinen Mund zu einem breiten Grinsen. »Aber ich habe was gehört, Lieutenant Harrison. Der Bootsmann war gestern abend bei Obermaat Denning im E-Raum. Und dort hat er wohl nichts zu suchen.«
    Der Meinung war ich auch. »Was ist das für ein Mann, dieser Denning?« fragte ich.
    Berger zog die Schultern hoch. »Ich kenne ihn nicht gut, er hat immer mit Simpson zusammengesteckt.«
    ***
    Obermaat Denning blickte mich erstaunt an, als ich den E-Raum betrat. »Der Zutritt ist außer mir nur dem Technischen Offizier und dem Kapitän gestattet«, belehrte er mich.
    Ich überhörte seinen Einwand, zog die schalldichte Tür hinter mir zu und setzte mich neben das Schaltpult für die elektrischen Aggregate.
    »Hoffentlich haben Sie Ihren Freund Simpson auch darauf aufmerksam gemacht, als er Sie gestern abend besuchte«, sagte ich und ließ ihn nicht aus den Augen.
    Denning war ein schlechter Schauspieler. Sein graues Gesicht wurde noch um

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