Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen
Schmugglerorganisation zerschlagen, von deren Existenz wir wohl wußten, die wir aber bisher nicht überführen konnten.«
»Und Madam Li Kan Tu?« fragte Phil. Lieutenant Dortana öffnete die Tür zum Nebenzimmer. Li Kan Tu saß auf einer hölzernen Bank. Ihre reizenden kleinen Hände waren durch weniger reizende Stahlbänder geziert. Links und rechts von ihr saßen zwei weibliche Kriminalbeamte, die sie keinen Augenblick aus den Augen ließen.
»Ich habe bereits mit dem Außenministerium gesprochen. Einer Auslieferung steht nichts im Wege. Die entsprechenden Papiere werden bereits fertiggemacht. Sie können morgen früh fliegen.«
Ich machte einen Schritt in das Zimmer. »Madam«, sagte ich, »es wird mir eine Ehre sein, Sie dem Staatsanwalt in New York präsentieren zu dürfen. Perlen bringen nur selten Glück.«
Li Kan Tu blitzte mich haßerfüllt an.
Dann füllten sich ihre Augen mit Tränen. In verzweifelter Wut blickte sie uns nach, als ich die Tür schloß.
Auf Lieutenant Dortanas Schreibtisch stand ein Säckchen aus Leder.
»Die Perlen?« fragte ich.
Dortana nickte. »Ihnen haben sie Glück gebracht, Mr. Cotton. Und Ihnen ebenfalls, Mr. Decker«, sagte er zu Phil gewandt.
Phil blickte an die Decke. »Ich träume von einer kühlen Blonden«, sagte er und leckte sich die Lippen. »Gibt es das in Mexiko?«
»Darf es auch eine Schwarze sein?« fragte Dortana.
»Eiskalt?«
Nun verstand der Lieutenant und lachte. »Oh, Sie meinen Bier? Helles Bier? Sie sollen es bekommen, direkt aus dem Kühlwagen!«
Aber in dieser Beziehung hatte unser mexikanischer Kollege mehr versprochen, als er zu halten in der Lage war. Das Bier war lauwarm und schmeckte wie eingeschlafene Füße.
ENDE
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