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Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Titel: Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatten.
    »Kein Spinner«, entschied ich nach kurzem Nachdenken. »Aber warum weist er uns ausdrücklich darauf hin, daß der Rosenmörder heute abend zum drittenmal zuschlagen wird?«
    »Wahrscheinlich ist er selber der Täter«, vermutete Phil. »Es gäbe Parallelen für sein Verhalten. Er wäre nicht der erste Verbrecher, der seinen Gewissensdruck auf diese Weise zu entlasten versucht. Diese Leute entschuldigen sich später damit, der Polizei immerhin eine winzige Chance gegeben zu haben.«
    »Diese hier ist noch nicht einmal winzig«, stellte ich fest. »Der Anrufer sagte nur, daß der Mord zwischen zweiundzwanzig und dreiundzwanzig Uhr stattfinden wird, mehr nicht.«
    »Unterhalte dich .mit dem Chef darüber«, empfahl mir Phil. »Mr. High kann die Nachricht an die Agenturen weiterleiten. Wenn wir sie über Radio, Fernsehen und Presse verbreiten, wird das Opfer gewarnt.«
    »Vorausgesetzt, daß es überhaupt weiß, was mit ihm geschehen soll«, sagte ich und nahm an meinem Schreibtisch Platz. »Nein, das nimmt uns niemand ab. Schließlich gibt es keine Garantie dafür, daß die Drohung ernst zu nehmen ist.«
    »Wie war das überhaupt mit dem Rosenmörder?« fragte Phil.
    »Er tötete zum erstenmal vor dreizehn Monaten drüben in Hawthorne, New York. Sein Opfer war ein siebzehnjähriges Mädchen namens Patricia Ardworth, die Tochter eines Multimillionärs. Sie wurde erstochen. Neben der Leiche fand man eine blutgetränkte Rose.«
    »Ja, ich erinnere mich«, sagte Phil. »Die Suche nach dem Mörder blieb ergebnislos. Zwei Monate später geschah etwas Ähnliches in Ohio. Eine Achtzehnjährige wurde erstochen. Neben der Leiche lag wiederum eine blutgetränkte Rose.«
    »Das Mädchen hieß Ellis Sanford und stammte aus Zanesville, Ohio«, bestätigte ich. »Die blutige Rose ließ den Schluß zu, daß es sich um den gleichen Mann handelte, der im Staate New York gemordet hatte. Der Fall wurde deshalb auch der Bundeskriminalpolizei übertragen. Hopes bearbeitete ihn sehr gründlich, aber als er plötzlich starb, wußte er zwar alles über die beiden Opfer, aber so gut wie nichts über den Täter.«
    »Dabei ist es bis jetzt geblieben?«
    »Das ist der Stand der Ermittlungen«, nickte ich. »Es ist wenig tröstlich, daß die örtlichen Polizeibehörden zu keinem anderen Ergebnis gekommen sind.«
    »Starb unser Kollege Hopes eigentlich eines natürlichen Todes?« fragte Phil.
    »Ganz zweifelsfrei«, antwortete ich.
    Es war sechzehn Uhr zehn. Mir fiel ein, daß ich noch sechs Stunden Zeit hatte, um einen Mord zu verhindern.
    Aber wo sollte ich beginnen?
    Es lag nahe, anzunehmen, daß der Mörder mit den blutigen Rosen auch diesmal ein junges Mädchen zu töten beabsichtigte. Ich hatte also die Wahl, mich für eines von vielen Millionen zu entscheiden.
    »Gibt es noch weitere Zusammenhänge zwischen den beiden Morden?« fragte Phil. »Mehr, meine ich, als die blutigen Rosen und die Jugend der Mädchen?«
    »Beide Mädchen waren blond«, sagte ich, »aber da hören die Parallelen schon auf. Patricia Ardworth war reich, Ellis Sanford stammte aus einfachen Kreisen. Patricia Ardworth hatte angeblich nicht viel für junge Männer übrig, von Ellis weiß man jedoch, daß sie zweimal in der Woche mit einem anderen loszog.«
    »Könnte es sich bei dem Mord an Ellis Sanford nicht um einen bloßen Nachahmungstäter gehandelt haben?« wollte Phil wissen.
    »Das war auch Hopes’ Meinung«, sagte ich. »Er tippte auf einen Triebtäter mit sentimentalen Zügen, den das Beispiel mit der blutigen Rose tief beeindruckt hatte. Aber auch diese Mutmaßung brachte Hopes nicht voran.«
    »Ist das mit den blutigen Rosen wörtlich zu nehmen, oder ist es nur der Hinweis auf eine farbliche Eigenart?«
    »Die Rosen waren mit dem Blut ihrer Opfer getränkt«, erwiderte ich. »Buchstäblich vollgesogen. Die blutrote Rose, die man bei Patricia Ardworth fand, war ehemals gelb gewesen — eine ziemlich seltene Sorte übrigens, die es in kaum einem Blumengeschäft zu kaufen gibt.«
    »Das war doch ein wertvoller Hinweis!«
    »War es«, nickte ich, »bis man entdeckte, daß es allein in dem kleinen Hawthorne zwei Dutzend Gärten mit solchen Rosen gab. Es war für den Mörder kein Problem, eine davon zu stehlen.«
    »Was wirst du jetzt unternehmen?« fragte Phil.
    »Den Mord verhindern. Was sonst?«
    »Wie willst du das anstellen?« fragte Phil.
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung«, gab ich zu und schlug die Akte auf.
    ***
    ***
    Hugh Preston beobachtete

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