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Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mann hatte das Seitenfenster geöffnet.
    Goofy fühlte seine unbequeme Lage nicht besonders. Er hatte schon viel schlechter gelegen, wenn er auf den Dächern der Güterwagen durchs Land gereist war. Überdies beschäftigte ihn das Köfferchen, das der Mann immer so emsig mit sich getragen hatte, selbst auf kürzesten Strecken wie zwischen diesem Wagen und dem anderen. Sicher wfiren darin Werte versteckt. Goofy fühlte sich hinten auf der Ladepritsche des Kombis ziemlich sicher, und in ihm begann ein Plan zu reifen, wie er dieses wertvollen Köfferchens habhaft werden könnte… Um einen Abnehmer sorgte er sich nicht. Abe Mulson in New York nahm bekanntlich alles, von der gestohlenen Haarklammer bis zu einsatzbereiten Centurionpanzern. Goofy grinste, während sie unter einem Viadukt hindurchwischten und dann durch einen kleinen Felstunnel donnerten. Er fühlte sich auf einmal sehr glücklich und hielt Goofy Swine für ein aufstrebendes und erfolgreiches Talent.
    Bedrich hatte sich in dem fremden Wagen schnell zurechtgefunden, denn er glich seinem alten Kombi aufs Haar. Von dem Passagier auf der Ladefläche ahnte er nichts.
    Er ließ die Landstraße unter dem Wagen hinwegziehen. Ein paarmal war er versucht, das Radio einzuschalten, um die polizeilichen Suchmeldungen abzuhören, aber dieser Wagen hatte im Unterschied zu seinem kein Radio.
    Langsam wurde er müde. Was der Tag gebracht hatte, war mehr als genug gewesen. Er suchte eine Abfahrt. Ein paar Reklamen huschten vorüber, dann trat er heftig auf die Bremse und bog nach rechts in einen Forstweg ein. Wenn der etwas tiefer in den Wald führte, war er gerade das, was Bedrich suchte.
    Die ausgefahrenen Spuren in dem lehmigen Weg ließen das Lenkrad ausschlagen. Rechts und links säumte dichtes Gebüsch den Weg. Bedrich trieb den Wagen voran, bis die Spur plötzlich aufhörte und nur noch ein Pfad weiter in den Wald vordrang. Bedrich drehte den Zündschlüssel herum und zog die Handbremse an. Die Müdigkeit war inzwischen bei ihm so stark geworden, daß sie ihm die Augen zudrückte. Er hätte jetzt gern noch eine Zigarette geraucht, fühlte sich aber nicht mehr imstande, sie anzuzünden und sie zwischen seinen Fingern zu halten. So suchte seine linke Hand den Einstellknopf der Rücklehne, fand ihn und ließ sie, schon halb im Schlaf, nach hinten sinken. Er zog das rechte Knie an und legte den Fuß über das linke Bein, und dann zeigten seine regelmäßigen Atemzüge auch schon an, daß er eingeschlafen war. Ringsum rauschten die Bäume, ein Käuzchen schrie hohl und ein bißchen unheimlich für den Städter Goofy, der zusammengeduckt und atemlos hinten auf der Pritsche lag.
    Goofy wartete lange, bis er sich zu irgendeiner Aktion entschloß. Der Mann da vorn war eingeschlafen, aber er hatte vorher nichts mehr mit dem kleinen Köfferchen anfangen können, das da auf dem Nebensitz lag.
    Er löste langsam die verkrampften Glieder. Das Blech unter ihm knackte leise. Lange verhielt er, bis er sich weiterzubewegen traute. Die Rücklehne klappte geräuschlos nach vorn. Goofy langte darüber hinweg. Er mußte mit den Beinen nachziehen, bis er den Griff des Köfferchens zu fassen bekam. Ganz, ganz langsam zog er den Schatz an sich heran. Als der Koffer auf seinen Knien lag, knipste er mit den Daumen den Deckel auf. Nur ein paar gläserne Ampullen glänzten ihm entgegen. Maßlos enttäuscht, aber trotzdem neugierig, nahm er eine davon in die Hand. Drinnen war eine farblose Flüssigkeit. Seine Gedanken jagten sich. Also doch wohl nur ein Arzt? Aber warum wechselte der den Wagen? Warum schlief er nachts mitten im Wald? Goofy hob seine Nase, als wenn er etwas witterte. Aber er kam nicht mehr dazu weiterzudenken. Seine Hände, vom Trampleben hart geworden und gerade heute bei verschiedenen Zugwechseln aufgeschürft, zerdrückten in einer unkontrollierten Muskelreaktion das dünne Glas. Etwas Flüssigkeit lief aus und sickerte in eine seiner zahlreichen Wunden. Goofy spürte es und versuchte, diese merkwürdige Flüssigkeit aufzulecken. Aber seine Zunge suchte die Wunde und fand sie nicht mehr. Der fahle Schein des Mondes, der durch die Wagenfenster fiel, gaukelte ihm seltsame Bilder vor, etwas kroch wie ein wundersames Traumerlebnis von den Armen, von den Händen her in ihm empor, und mit einem tiefen Seufzer fiel er auf die Rücklehne des vorderen Sitzes. Sein Mund stand offen, die rechte Faust hielt noch die Splitter der Ampulle umklammert. Die verfilzten Haare fielen ihm ins

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