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Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
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entleert. Es stank infernalisch, und Sanderson mußte trotz der Maske husten. Sie schien nicht ganz dicht zu sein.
    Der Tote lag in der Tat seltsam verkrümmt auf den Fliesen. Neben ihm qualmte eine schwärzliche Masse, die Blasen warf und im Inneren leicht glühte. Sanderson tat ein paar Schritte, um von dem glühenden Metall des Laboratoriums fortzukommen. Dabei glitt er aus. Zwar konnte er sich mit der rechten Hand auf dem glatten Boden abfangen, aber in der Pfütze, in die er dabei geriet, schwamm ein winziges Stückchen Glas, und das durchschnitt die Haut seines Handballens für den Bruchteil eines Millimeters.
    Sanderson fluchte und stand mühsam auf. Hatte sich der Tote nicht eben bewegt?
    »Quatsch«, sagte Sanderson laut. Er zwinkerte mit den Augen. Jetzt bewegte sich auch die Wand vor ihm. Hatten sich die Verbindungen in der Hitze gelöst? Wollte die ganze Baracke Zusammenstürzen? Sanderson kannte sich in diesen Dingen aus. Nicht umsonst war er seit fünfzehn Jahren Chef einer Feuerwehr, die für ihre unerschrockenen Einsätze im ganzen Staat berühmt war. Er wollte das linke Bein heben, um zum rettenden Fenster zu gelangen. Sein Fuß schien tief in irgendeinem Schlamm zu stecken. Zäh haftete er am Boden. Sanderson schüttelte den Kopf. Der ganze Raum schwankte um ihn, schien auf dem Kopf zu stehen. Das letzte, was Commander Sanderson wahrnahm, war das Strahlrohr des Kohlensäurelöschers, das immer noch durch das offene Fenster in den Raum starrte. Die weite aufgebogene Öffnung schien ihn in sich hineinzusaugen. Dunkle, konzentrische Ringe liefen vor seinen Augen zusammen. Dann wurde es Nacht um ihn, und er hatte das Empfinden unendlich wohliger Müdigkeit, ehe er zusammenbrach und unter dem Gewicht seines Atemgerätes quer über den angekohlten Labortisch schlug.
    Eine Weile hielten dessen ausgeglühte Stahlrohrbeine dem Gewicht stand. Dann knickten sie langsam, wobei die überhitzte Chromschicht langsam abblätterte, ein, und der Tisch mit dem toten Commander senkte sich auf die gelblich angelaufenen Fliesen.
    ***
    »Macht verdammt lange, der Chef«, sagte einer der Feuerwehrleute. Der andere nickte.
    »Wollen wir mal nachsehen?«
    Sie setzten das Löschgerät ab und näherten sich der heißen Außenwand des Schuppens. Jack, der dem Commander seine Schutzmaske überlassen hatte, blickte neugierig durch die Fensterhöhlung. Er stieß seinen Kollegen aufgeregt in die Rippen.
    »Mensch, der Chef liegt da drinnen! Wir müssen ihn ’rausholen!«
    Der andere hielt ihn zurück.
    »Aber nicht ohne Maske! Wir haben den ganzen Laden voll CO 2 gepumpt! Da kann keiner mehr atmen! Warte — ich gehe!«
    Er zerrte sich die Maske über das Gesicht und schloß die Schläuche an. Dann ließ er sich von seinem Kollegen auf die Fensterbrüstung helfen, tat einen unbeholfenen Satz nach drinnen.
    Der andere versuchte in den dünnen Rauchschwaden etwas zu erkennen, aber erst, als sein Kollege wieder am Fenster erschien, den Körper des Commanders in den Armen, konnte er zugreifen und helfen. Sie brachten Sanderson heraus, trugen ihn ein paar Meter von der Brandstätte weg und legten ihn auf den Rasen. Die anderen Feuerwehrleute hatten sich um sie versammelt, und einer fing mit künstlicher Beatmung an.
    »Besser, wir holen den Doc über Funk herbei«, meinte einer und lief zum nächsten Wagen, dessen Antenne im leichten Abendwind wippte und schwang.
    Barney hatte inzwischen seinen dicken Schutzanzug abgelegt und beugte sich über Sandersons Körper. Kopfschüttelnd sah er auf.
    »Hört mal«, krächzte er mit seiner vom Rauch verdorbenen Stimme, »der Chef liegt genauso da wie der Bursche da drinnen. Möchte wetten, da drinnen ist irgendeine Teufelei los.«
    »Wie meinst du das, Barney?« fragte einer.
    Barney stand auf. »Der Chef hat eine ‘Atemmaske aufgehabt«, sagte er. »Und er ist nicht zum erstenmal damit unterwegs gewesen. Wieso ist er einfach umgefallen? Und wieso hat er nicht einmal mehr Puls?«
    Die anderen standen verlegen umher. Einer ging zu dem Tanklöschwagen und stellte das kreisende Rotlicht ab, das noch immer seinen zuckenden Schein über die Gruppe warf. Aus der Ferne jaulten die Sirenen des Rettungswagens, den sie über Funk angefordert hatten.
    »Bin dafür«, sagte Barney nachdenklich, »daß keiner von uns die Baracke betritt, ehe der Doc nicht festgestellt hat, was den Chef umgeworfen hat.«
    »Verdammter Giftmischer!« brummte einer der Feuerwehrleute und schob seinen Helm in den Nacken. »Habe

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