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Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder

Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0577 - Staatsempfang fuer einen Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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von meinen Kollegen gemacht wurden. Diese Berichte sind geheim — aber Mr. Hynes gestattete mir, sie zu studieren.«
    Fulton zog ein Foto aus seiner Brieftasche. Er legte es mit der Bildseite nach unten auf seine Knie.
    »Was ich jetzt sage, fällt mir besonders schwer. Das Foto belastet einen meiner besten Freunde — einen Mann, den ich bislang für völlig loyal, patriotisch und zuverlässig hielt.«
    Er legte das Foto vor Mr. High auf den Schreibtisch. Der betrachtete es genau. Es handelte sich um eine Vergrößerung im Postkartenformat.
    »Der Mann auf dem Foto ist mein Freund John«, sagte Fulton. »John Grade! Ich entdeckte das Foto in seiner Sicherheitsakte. Die Sicherheitsleute schossen es vor einigen Wochen, das genaue Datum ist auf der Rückseite vermerkt. Sie sehen auf dem Bild John Grade neben einem Mädchen. Die beiden sitzen am Tresen eines Drugstores. Daran ist zwar nichts Außergewöhnliches — aber das Mädchen hatte, wie ich verblüfft feststellte, eine frappierende Ähnlichkeit mit der falschen Viola Lavola, mit der gleichen Person also, deren Zeichnung uns von Ihrer Dienststelle zur Verfügung gestellt wurde.«
    Mr. High schob mir schweigend das Bild zu. Ich griff danach und schaute es an.
    Der Mann am Tresen hatte ein rundes, glatt rasiertes Gesicht und eine Halbglatze. Wenn es sich bei ihm um John Grade handelte, sah er zweifellos älter aus als sein Kollege Howard Fulton. Das Girl neben Grade war blond und schön. Es trug einen sehr knappsitzenden Pulli.
    »Ja«, sagte ich und reichte das Bild an Phil weiter. »Das Mädchen auf dem Foto ist Gipsy Cullers.«
    ***
    »Sie kennen ihren Namen?« fragte Fulton überrascht.
    »Er ist falsch«, sagte ich.
    »Aber es ist das Girl, das Sie suchen?« wollte er wissen.
    »Ohne jeden Zweifel«, nickte ich. »Sie leitet, wie ich vermute, eine Spionageorganisation. James Ridge kam dem Mann auf die Spur, der dem Girl aus dem CIA-Office geheime Nachrichten verschaffte. Deshalb mußte er sterben.«
    »Ich kann noch immer nicht glauben, daß John in der Geschichte mit drinhängt«, sagte Fulton tonlos.
    »Haben Sie ihn gefragt, wer das Girl auf dem Bild ist?« erkundigte sich Mr. High.
    »Nein, dafür erhielt ich von Mr. Hynes keine Erlaubnis. Er ermächtigte mich lediglich, Ihnen das Bild zu überbringen.«
    Phil drehte das Foto herum. »Es wurde vor vier Wochen gemacht«, sagte er.
    »Ich überlasse es Ihnen, daraus die notwendigen Schlüsse zu ziehen«, sagte Howard Fulton. »Mein Chef, Mr. Hynes, wird Sie im Laufe des Spätnachmittags . aufsuchen und die neue Lage mit Ihnen erörtern.«
    Howard Fulton verabschiedete sich und ging. Phil legte das Foto auf den Schreibtisch.
    »John Grade also«, sagte er.
    »Was meinen Sie dazu, Jerry?« fragte mich Mr. High.
    »Es sieht so aus, als hätte Phil recht«, sagte ich, »aber ich warne trotzdem vor voreiligen Schlüssen.«
    »Willst du etwa behaupten, das Girl wäre rein zufällig ins Bild geraten? Du siehst doch, wie sie Grade anhimmelt!« meinte Phil.
    »Sie sitzt neben ihm, und sie lächelt ihn an«, gab ich zu. »Was beweist das schon? Vielleicht ist die Aufnahme gestellt.«
    Mr. High runzelte die Augenbrauen. »Wer sollte sie gestellt haben, Jerry?« Ich verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte mich zurück. »Nehmen wir einmal an, daß nicht Grade der Mann ist, den wir suchen, sondern Fulton. Was würden Sie an seiner Stelle wohl tun, um dem immer enger werdenden Verdachtsnetz zu entschlüpfen? Sie würden entweder versuchen, die Leute zu beseitigen, von denen Ihnen Gefahr droht — oder, falls das fehlschlägt, einen Sündenbock aufspüren, einen Mann, dem Sie alles in die Schuhe schieben können.«
    »Langsam, Jerry«, meinte Mr. High. »Das Foto wurde vor vier Wochen von der Sicherheitsabteilung der CIA gemacht. Wenn das Bild echt ist, belastet es Grade auf das Schwerste.«
    »Ohne jeden Zweifel«, nickte ich. »Aber ist es echt?«
    »Es ist keine Montage, das sehe ich«, erklärte Phil.
    Er hatte recht und ich bestätigte es.
    »Es wurde von Grade gemacht, als das Girl neben ihm saß«, fuhr ich fort. »Es fragt sich nur, ob es gestern, heute oder vor vier Wochen hergestellt wurde.«
    »Ich bin wieder einmal außerstande, den Bocksprüngen deiner Phantasie zu folgen«, sagte Phil.
    Mr. High rieb sich das Kinn. Er sah nachdenklich aus.
    »Ich weiß, worauf Jerry anspielt«, meinte er, »und ich gebe zu, daß dieser Gedanke etwas für sich hat. Die Verräter sehen ihre Felle davonschwimmen. Sie

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