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Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Titel: Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
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anrollen.
    In diesem Moment spürte ich einen verteufelt unangenehmen Druck zwischen den Schulterblättern.
    »Ruhig weiterfahren, Cotton!« sagte die Stimme, die ich bereits kannte.
    »Was soll das?« fragte ich ungehalten.
    Der Druck zwischen meinen Schulterblättern ließ nach und verschwand schließlich ganz. »Nichts weiter«, sagte mein Fahrgast. »Ich lege Wert auf Diskretion, das ist alles. Wenn du weißt, daß ich schieße, sobald du dich nach mir umdrehst, wirst du darauf verzichten, mich kennenlernen zu wollen. Stimmt’s?«
    »Hast du ein schlechtes Gewissen?« fragte ich.
    »Warum sollte ich, Cotton? Ach so, wegen heute nacht in der Lagerhalle? Du kannst es mir glauben, das war keine Absicht. Ich rechnete nicht damit, daß du mir nachkommen würdest. Da du es aber doch getan hast, mußte ich dafür sorgen, daß ich ungesehen zu meinem Boot zurückkam. Sorry, Cotton!«
    Boot, hörte ich nur, Boot. Die ganze Aktion, die ich für diesen Abend bei Captain Hywood veranlaßt hatte, war vergeblich. Alles umsonst. Sicher war er wieder mit einem Boot gekommen. Den East River aber hatte ich nicht beobachten lassen.
    »Beleidigt?« fragte er, als ich ihn so lange ohne Antwort ließ.
    »Nein, nein. Darum ging es nicht. Ich meinte die Sache mit dem 20-Dollar-Schein.«
    »Weil er falsch war? War ein Versehen, Cotton. Ich habe es auch erst später gemerkt, daß ich dir einen falschen 20er gegeben hatte. Aber du bist ja clever und wirst nicht gerade die Geldstrafe wegen falschen Parkens damit bezahlt haben.«
    »Nein, aber…«
    »Hast du ihn noch? Ich tausche ihn natürlich um!«
    Wir näherten uns jetzt dem Gebiet, in dem Hywoods Leute wohl noch immer ihre Kontrollen machten. Vorhin war es mir recht, daß sie so gut aufpaßten. In diesem Moment aber konnte mir nichts unangenehmer sein als eine Kontrolle. Ich hatte zwar den Mann im Wagen, aber ich hatte nichts gegen ihn in der Hand. Er würde tausend Ausreden haben gegen jede Beschuldigung, die ich gegen ihn Vorbringen könnte. Mordplan? Er würde darüber lachen und beschwören, nie etwas Derartiges gesagt zu haben. Falschgeld? Vielleicht hatte er wirklich nur einen Schein in der Tasche gehabt und war jetzt unschuldig wie ein neugeborenes Baby.
    Ich riskierte es und nahm den Fuß vom Gaspedal.
    »Was ist los?« fragte er.
    »Tut mir leid, Partner«, sagte ich. »Es geht nicht. Ich kann nicht fahren und reden und aufpassen und ’ne Kanpne im Genick haben…«
    »Schon gut, Cotton. Bleiben wir also hier einen Moment stehen. Aber dreh dich nicht um, sonst knallt’s! Es würde mir verdammt leid tun, aber du mußt mich verstehen.«
    »Und ich? Wer küßt mich?«
    Er lachte. »Du bekommst deinen Auftrag und ’ne angemessene Anzahlung. Das reicht doch, was?«
    »Falschgeld als Anzahlung?«
    »Ich habe dir angeboten, daß ich dir den Schein umtausche. Was willst du noch mehr?«
    »Und was ist mit dem Alten?« fragte ich und drehte mich unwillkürlich um.
    Der harte Druck zwischen den Schulterblättern bremste mich sofort. »Du sollst das lassen!« zischte mein Passagier. »Welchen Alten meinst du?«
    »Den Trödler in der Bowery!«
    »Welchen Trödler? Ich weiß nicht, wovon du redest, Cotton! Ich kenne keinen Trödler, und ich gehöre nicht zu den Leuten, die in der Bowery einkaufen!«
    »Du hast gesagt, ich soll mir einen Anzug kaufen. Dafür hast du mir die 20 Dollar gegeben. Den falschen Schein…«
    »Laß das doch!«
    »Ich habe mit dem falschen Schein den Trödler bezahlt«, fuhr ich fort. »Er kannte diese Sorte Scheine schon.«
    »Ist ja möglich«, knurrte er hinter mir. »Trotzdem, es war keine Absicht.«
    »Das andere war auch keine Absicht?« fragte ich lauernd.
    »Was?« '
    »Daß der alte Trödler tot ist? Erschossen?«
    »Der mit dem falschen Schein? Woher weißt du denn das?«
    »Ich hatte mit dem Schein bezahlt, und der Trödler zog mir beim Herausgeben einen Risikozuschlag ab. Nach ein paar Stunden habe ich es mir überlegt. Ich wollte den Schein Umtauschen. Deshalb bin ich nochmal hin zu ihm. Er war nicht im Laden. Deshalb suchte ich ihn in den Nebenräumen. Ich fand ihn auch. Tot!« Wieder wollte ich mich umdrehen, aber erneut bremste mich der Druck zwischen den Schulterblättern. »Laß das endlich sein, Cotton! Und damit du Bescheid weißt: Wir haben nichts damit zu tun, daß irgendein Trödler erschossen wurde. Ich will auch nichts mehr davon hören. Es geht um etwas anderes.«
    »Um einen Mord«, nickte ich.
    »Ich habe dich heute nacht gefragt, ob

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