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Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Titel: Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
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Evan Sullivan. »Wenn es nicht zu lange dauert, fahrt anschließend zum Lagerhaus A 0334 nördlich von Pier 16! Dort steht ein total vergammelter Chevy mit der Lizenznummer 3 H 6667. Insasse ist ein Mensch, vor dem es euch grausen wird. In Wirklichkeit ist es unser lieber Kollege Jerry. Sagt ihm, daß sein Einsatz beendet ist! Er soll einrücken.«
    »Verstanden. Ich hoffe, daß wir in zehn Minuten bei ihm sein können«, antwortete Bedell.
    »Meldet euch, wenn es länger dauert!« sagte Sullivan noch.
    ***
    »Stopp!« sagte die kalte Stimme.
    »Wird auch Zeit, ich bin nämlich kein Krebs und gehe nicht gern rückwärts!«
    Mein neuer Bekannter schien ein wortkarger Mensch zu sein. Auf meine Bemerkung ging er überhaupt nicht ein. »Wie heißt du?« fragte er nur kurz.
    »Cotton«, sagte ich ebenso einsilbig. »Hast du keinen Vornamen?«
    »Jerry!« ergänzte ich.
    »Was machst du hier? Was stehst du hier rum? Suchst du einen Job?«
    »So kann man es auch sagen«, knurrte ich unwillig. Die Situation gefiel mir nicht. Irgendwo hinter mir stand in der Dunkelheit ein Fremder, der sicher eine Schußwaffe in der Hand hatte. Er fragte mich aus, und ich konnte nichts dagegen machen. Unsichtbare Gegner sind immer unangenehm.
    Er lachte jetzt, weil er meine Antwort falsch verstanden hatte. »Den Job kannst du haben. Was kannst du denn alles?«
    »Pokern, Whisky trinken und auf dumme Fragen Antwort geben«, behauptete ich.
    Daraufhin wurde er gesprächiger. »Wenn du so weitermachst, dann kriegst du gleich einen Schuß ins Genick. Ich kann es nicht vertragen, wenn ein so verlauster Typ wie du ein freches Maul hat. Verstanden?«
    »Ist ja schon gut«, lenkte ich ein. »Kannst du einen erwachsenen Mann umlegen?« fragte er.
    »Vielleicht«, sagte ich vorsichtshalber. »Okay«, knurrte er, »dann wirst du einen Mann umlegen. Du bekommst 300 Dollar dafür. Außerdem sorgen wir dafür, daß du anschließend hier aus der Gegend verschwindest. Du kannst dir aussuchen, wohin du willst.«
    »Nein«, sagte ich. »Ich kann mir nämlich denken, wo ich hinkommen werde. In den Hudson wahrscheinlich. Oder?«
    »Unsinn«, sagte er ganz ruhig. »Ein guter Killer kann Gold wert sein. Hier…«
    Dieses eine Wort schien mir eine Einladung zu sein, mich endlich herumzudrehen. Ich war darauf vorbereitet, in der Drehung meinen 38er — bei diesem Auftrag einen ohne FBI-Kennzeichen — her-.luszuziehen und dem Mann, der mich zu einem Mord anstiften wollte, zu erzählen, daß das Spiel jetzt aus sei.
    Ich hatte ihn unterschätzt, denn er erkannte meine Absicht schneller, als ich sie verwirklichen konnte. »Stopp!« zischte er wieder. »Ich habe nichts davon gesagt, daß du dich herumdrehen darfst. Ich lege dir hier 20 Dollar hin. Kauf dir dafür etwas anderes zum Anziehen und laß dir mal die Haare schneiden, damit dich die Bullen nicht als Landstreicher einsperren! Heute abend um zehn Uhr bist zu wieder hier.«
    »Mal sehen!« sagte ich.
    »Du bist hier. Ich weiß genau, wie du aussiehst, und ich kenne deinen Wagen. Wenn du nicht kommst…« Er machte eine bedeutungsvolle Pause.
    Als sie mir zu lange dauerte, erkundigte ich mich: »Was ist, wenn ich nicht komme?«
    Keine Antwort.
    »He, was ist dann?« drängte ich.
    Es dauerte noch ein paar Sekunden, bis ich begriff, daß er unser Gespräch beendet hatte. Ich drehte mich um. Zwei Schritte waren es von mir bis zu dem dunklen Tor eines Lagerhauses, dessen Tor offen war. Dort mußte der Fremde gestanden haben.
    Mit einem Sprung war ich dort. Auf der schmalen Rampe, die etwa in Brusthöhe um das Lagerhaus läuft, lag ein Stein. Unter dem Stein bemerkte ich eine 20-Dollar-Note. Die nahm ich erst einmal an mich, ehe ich mich auf die Rampe schwang. Im Lagerhaus war es stockfinster. Es erschien mir unbegreiflich, wie in dieser Dunkelheit jemand so schnell entkommen konnte. Ich blieb stehen und hielt den Atem an. Sekundenlang lauschte ich in die Dunkelheit.
    Nichts war zu hören.
    Ich griff in die Tasche und spürte meine nur lippenstiftgroße Speziallampe zwischen den Fingern. Und in diesem Augenblick hörte ich doch etwas. Ein ganz leises Rascheln.
    Es war zu spät.
    Irgendein schweres, aber elastisches Ding traf mich mit unheimlicher Wucht an der linken Kopfseite. Mein Kopf wurde nach rechts geschleudert. Meine Halswirbel knackten. Ich taumelte. Mehr spürte ich nicht.
    ***
    Der dunkle Wagen bog von der Fletcher Street ab. Er schleuderte dabei und geriet weit auf die linke Fahrbahnseite, wobei er gerade

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