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Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Titel: Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
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wir zur Sache. Ich wollte lediglich sehen, ob du bei diesem Trödler versehentlich den falschen Schein aus der Tasche genommen hast.«
    »Soll das bedeuten, daß…«
    Er nickte. »Ja, Jerry. Ich bin sofort nach deinem Anruf losgefahren, bin in das Geschäft, habe mich ausgewiesen und dem alten Trödler meinen Spruch aufgesagt, daß wir einen Mann beobachtet haben, der aus seinem Laden kam. Und daß dieser Mann unter dem Verdacht steht, Falschgeld zu verbreiten. Er regte sich sehr über diese Mitteilung auf, öffnete seine Kasse und warf alles Geld auf die Theke. Es waren zwei 20-Dollar-Scheine dabei.«
    »Falsche?«
    »Ein falscher Schein«, verbesserte mich Phil. »Er hat mir sofort gesagt, daß er den Schein von einem Mann erhalten hat, der einen Anzug kaufte. Die Beschreibung paßt auf dich, Jerry.«
    »Und dann nahmst du an, daß ich mich tatsächlich geirrt habe!«
    Er schob die Unterlippe vor und schüttelte den Kopf. »Im Gegenteil. Ich fürchte, daß du recht hast. Diese falschen Scheine sind in New York anscheinend schon bekannt. Nur wir haben bis vor wenigen Stunden noch keine Ahnung davon gehabt. Was machen wir jetzt?«
    »Es gibt nur einen Weg«, sagte ich nach kurzer Überlegung. »Du sagtest ja schon, daß ich angeblich unter dem Verdacht stehe, Falschgeld zu vertreiben.«
    »Ja. Und?«
    »Ich werde hingehen und ihm sagen, daß ich den falschen Schein zurückhaben möchte. Es wird ihm einleuchten, daß ich ihn haben muß. Er weiß ja inzwischen, daß das FBI hinter mir her ist.«
    »Er hat ihn doch nicht von dir!« wunderte sich Phil.
    »Eben«, nickte ich. »Und deshalb will ich von ihm wissen, von wem er ihn wirklich bekommen hat und weshalb er mir die Sache anhängen will.«
    »Niemand konnte wissen, daß du ausgerechnet bei diesem Trödler Kleidung kaufen würdest«, überlegte Phil. »Die andere Seite hätte das nur unter einer Voraussetzung rechtzeitig erfahren können.«
    »Unter welcher Voraussetzung?«
    »Man hätte dich auf deinem Weg zu diesem Trödler verfolgen müssen.«
    »Unmöglich«, überlegte ich laut. »Sie hätten mich von hier aus verfolgen müssen. Mit anderen Worten: Die Gegenseite würde wissen, wer ich bin.«
    »Vielleicht wissen sie es auch«, meinte Phil.
    »Ich glaube nicht, daß sie es wissen«, erwiderte ich. »Dafür weiß der Trödler etwas über das umlaufende Falschgeld und möglicherweise auch über die Leute, die mit diesem bedruckten Sandwichpapier dem Schatzamt Konkurrenz machen.«
    Ich wandte mich um und wollte gehen. »Moment«, sagte Phil. »Während du unterwegs warst, ist eine Nachricht vom Schatzamt gekommen. Auch dort liegt eine Fälschung vor, die zwar auf sehr schlechtem pergamentartigem Papier gedruckt ist, im übrigen aber völlige Übereinstimmung mit echten Noten aufweist.« Ich machte mich auf die Socken, wobei ich unser Gebäude so verließ, daß mich ein Beobachter bestimmt nicht sehen konnte. Auch unterwegs paßte ich auf. Niemand folgte mir. Das wußte ich endgültig, als ich mich in der Bowery erst einmal blitzschnell in einen dunklen Hauseingang verdrückte und aus sicherer Deckung minutenlang die Umgebung des Trödlerladens beobachtete.
    Die Ladentür gab einen scheppernden Ton von sich.
    »Hallo!« rief ich laut in das zwielichtige Geschäft.
    An der Wand tickte eine altmodische Uhr. Sonst war nichts zu hören. Ich ging bis zur Theke und betrachtete die Sachen, die unter der schlecht geputzten Glasscheibe lagen. Nach zwei Minuten wußte ich genug über das Sortiment des Alten. Es war Trödelkram.
    »Hallo!« rief ich noch einmal.
    Die Uhr tickte weiter. Langsam wurde ich ungeduldig. »Hallo, Mister - kommen Sie heraus, hier ist Kundschaft!«
    Er kam nicht.
    Ich ging also ein Stück weiter und kam an eine offene Tür, die in einen langen, schmalen Gang führte. »Mister!«
    Jetzt sah ich auch das Telefon, das auf einer Konsole stand, etwa drei Schritte von der Tür entfernt. Ich sah, daß der Hörer abgenommen war. Er hing an der Schnur. Ich ging am Telefon vorbei. Zwei Schritte weiter befand sich eine Tür. Sie war geschlossen. Ich klopfte. Nichts.
    »Hallo!« rief ich noch einmal laut.
    Wenn der alte Trödler irgendwo in seinen hinteren Räumlichkeiten war, mußte er mich jetzt hören.
    Er antwortete nicht.
    Ich überlegte, was ich machen sollte, schaute mich dabei suchend um und sah noch einmal das Telefon, dessen Hörer an der Schnur hing. Jemand hatte ihn abgenommen. Warum?
    Ich traf meine Entscheidung, indem ich zum Türknauf griff und

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