Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Titel: Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Haft- und Haussuchungsbefehl bewilligt. Ich lasse die Papiere sofort ausfertigen.«
    »Danke, Euer Ehren«, sagte ich.
    Der Richter nickte nur. Er gab dem Gerichtsstenografen die nötigen Anweisungen. Dann wandte er sich schon dem nächsten Polizisten zu, der einen Mann zu einem Haftprüfungstermin vorgeführt hatte. Tag und Nacht wird in diesem alten Gebäude verhandelt. New Yorks Polizeigerichte arbeiten vierundzwanzig Stunden täglich, und nur an den wichtigsten Feiertagen bleiben die Türen hier einmal geschlossen.
    Ich erhielt meine gewünschten Papiere und verließ das Gerichtsgebäude wieder. Als ich in den Jaguar stieg, ertönte der Rufsummer der Sprechfunkanlage. Ich meldete mich.
    »Der Wachhabende vom 62. Revier sucht Sie, Jerry«, sagte ein Kollege aus der Funkleitstelle im Distriktgebäude. »Ich verbinde.«
    Es war der Sergeant, mit dem ich gerade erst gesprochen hatte, bevor ich zum Gericht gefahren war.
    »Eine Streife von uns hat gerade einen Raubüberfall verhindert«, sagte er. »Ein Kerl namens Timmy Elderly. Jetzt will er die ganze Sache zwei anderen in die Schuhe schieben. Die hätten ihn dazu angestiftet. Einer heißt Slim Brodder. Und der andere ist allem Anschein nach dieser Glatzen-Johnny, von dem wir vorhin gesprochen haben.«
    »Halten Sie den Mann fest«, bat ich. »Ich komme sofort!«
    ***
    Die Revierdetektive des 62. Reviers sahen sich sprachlos an, nachdem Captain Milton ihnen einen kurzen Vortrag gehalten hatte.
    »Wenn an der Sache etwas dran ist, wird es die verrückteste Geschichte, die mir je untergekommen ist«, brummte der Älteste.
    »Damit wir uns recht verstehen«, sagte Milton: »In einer halben Stunde dürfte es ausreichend dunkel sein. Es waren zwei Männer von uns, die gestorben sind, weil sie unbrauchbare Munition in ihren Waffen hatten. Deshalb möchte ich die Sache nicht der Mordkommission überlassen. Wir haben nichts Brauchbares in der Hand. Ich muß also auf den Busch klopfen. Wir können nicht wissen, was dabei herauskommen wird. Aber wir können auch ohne Haussuchungsbefehl auf dem öffentlichen Geländestück links von dem Haus bis auf die Rückseite Vordringen, so daß wir das Haus praktisch unter Kontrolle haben.«
    »Und was sollen wir da?« wollte einer der Detektive wissen.
    Milton zuckte mit den Achseln.
    »Das ist es ja«, seufzte er und fuhr sich über die geröteten, tief in den Höhlen liegenden Augen. »Genau weiß ich es selber nicht. Ich werde hineingehen und mit der alten Frau sprechen. Ich werde auf den Busch klopfen. Aber ich kann nicht wissen, wem sie da Unterschlupf gewährt. Vergessen Sie nicht, daß hinter diesem Haus ein G-man angeschossen wurde. Der Schuß kann aus dem Haus gekommen sein. Vor eineinhalb Stunden hat Cotton mit mir telefoniert und konnte noch nichts über den Zustand seines Kollegen sagen. Wir wissen also nicht, woher der Schuß auf den G-man kam. Wenn er aus dem Haus kam, wer hat ihn dann abgefeuert? Ich glaube nicht, daß eine alte Frau schneller schießt als ein G-man.«
    »Völlig ausgeschlossen«, brummte einer der Detektive.
    »Eben«, meinte Milton trocken. »Und deshalb glaube ich, daß sich jemand in diesem Haus verbirgt. Ein Verbrecher. Vielleicht jemand, der die Munitionskiste austauschte, als unsere beiden Männer die Truhe für Mrs. Collins transportierten. Ich werde versuchen, im Haus etwas zu provozieren. Falls Sie Lärm oder gar Schüsse hören, wären Sie berechtigt, auch ohne Haussuchungsbefehl einzudringen, um eine akute Gefahr für Leib und Leben abzuwenden. Und deshalb sollen Sie sich in der Dunkelheit neben dem Haus verbergen, bis ich entweder wieder herauskomme oder bis Grund zum Einschreiten gegeben ist.«
    ***
    Als ich den Wachraum des 62. Revier betrat, war es draußen schon fast dunkel. Über dem Reviereingang brannten die beiden Lampen in den gläsernen Kugeln, die die Zahl des Reviers trugen. Über der Tür hing ein großes Schild, das das Haus als Polizeirevier auswies. Im Wachraum saßen zwei Portorikaner, die mit Handschellen aneinandergekettet waren. Zwei Cops leerten ihnen gerade die Taschen aus. Weiter hinten stritt sich ein Trunkenbold mit einem Cop herum, dem er angeblich klarzumachen versuchte, daß er als Fußgänger soviel Alkohol in sich hineinschütten könne wie er wolle. Der Cop war anderer Meinung.
    Ich trat an das Pult des Desk-Sergeants und präsentierte meinen Ausweis.
    »Nicht nötig, Sir«, sagte der Sergeant. »Wir kennen Sie. Möchten Sie zum Captain? Er hat gerade irgendeine

Weitere Kostenlose Bücher