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Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Titel: Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
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den ich mit allen Kräften niederzwang. Ich durfte nicht husten, wenn ich den Gangstern nicht verraten wollte, daß einer ihrer Gefangenen es geschafft hatte, seinen Knebel loszuwerden.
    Der Wagen stoppte abermals. Jetzt wurde auch der Motor abgestellt. Draußen herrschte völlige Stille. Die Gangster trafen zunächst keine Anstalten, die Fahrerbox zu verlassen. Offenbar zogen sie es vor, die Gegend erst einmal zu betrachten.
    Ich wußte nicht, wie viele Männer sich in der Fahrerbox befanden, war aber davon überzeugt, daß Andy Cornell sich nicht zu ihnen gesetzt hatte. Er hatte es vorgezogen, Vivian Lollan wegzufahren.
    Ich mußte mit zwei, vielleicht auch mit drei Gangstern fertig werden. Diese Männer waren bewaffnet und zu allem entschlossen. Mein Vorteil lag darin, daß sie nicht ahnen konnten, was sie beim Öffnen der hinteren Tür erwartete. Das Überraschungsmoment lag auf meiner Seite.
    »Das ist der Platz«, hörte ich einen der Gangster in der Fahrerbox sagen. »Genau, wie ihn der Boß beschrieben hat. Da drüben ist die ehemalige Verwaltungsbaracke, und das da ist der Kalksteinofen.«
    »Das soll ’n Ofen sein?« fragte ein anderer. »Das Ding ist doch so groß wie ’n Haus.«
    »Quatsch keine Opern und schau dich erst mal in der Gegend um«, sagte der Mann, der zuerst gesprochen hatte. »Wir müssen sicher sein, daß uns niemand beobachten kann.«
    »Warum werfen wir sie nicht einfach in die Kiesgrube?« fragte eine dritte Stimme. Sie gehörte Tomley. Ich hatte es also mit drei Gangstern zu tun. »Wir fesseln sie aneinander«, fuhr er fort. »Die ganze Ladung ist dann schwer genug, um nie wieder hochzukommen.«
    »Dem Boß ist es egal, ob man sie findet oder nicht«, meinte einer der beiden Fünfundzwanzig jährigen. »Das hat er gesagt. Hauptsache, sie können nicht mehr reden.«
    »Das mit den Kindern geht mir gegen den Strich«, sagte Tomley düster.
    »Ausgerechnet von dir hätte ich keine Gewissensbisse erwartet«, meinte einer der Männer.
    »Ich habe keine«, sagte Tomley, »aber ich kann mir ausrechnen, was los sein wird, wenn sie die Toten finden. Zwei tote Kinder mit ihren Eltern, McKay und ein G-man. Das ganze Land wird verrückt spielen.«
    »Wenn wir die Nerven behalten, kommen sie nicht an uns heran«, behauptete einer der Gangster.
    »Sei dir dessen nicht so sicher«, zweifelte Tomley. »Die Bullen wissen, daß Fred zu unserem Syndikat gehörte. Sie haben daraus längst ihre Schlüsse gezogen und werden uns entsprechend unter Druck setzen. Vergeßt nicht, daß wir uns für die Tatzeit Alibis kaufen müssen…«
    »Das Geld dafür berappen die anderen, Ben. Die Familien Lollan und McKay. Der Boß wäre verrückt, wenn er nicht auch die McKays rupfen würde.«
    »Ihr denkt immer nur ans Geld. Was nützt es euch, wenn ihr’s nicht ausgeben könnt? Eine Todeszelle ist keine Nachtbar.«
    »He, was ist denn auf einmal in dich gefahren? Willst du uns Angst einjagen?«
    »Ich möchte nur, daß ihr das Risiko kennt. Ihr seid noch neu in diesem Geschäft.«
    »Der Boß vertraut uns, das genügt. Kümmere dich lieber um deinen eigenen Hals«, spottete einer der Gangster und stieg aus. Er schlug die Tür zu und schlenderte davon.
    Während der kurzen Unterhaltung hatte ich der Versuchung widerstehen müssen, Dean Harrow McKay von seinen Fesseln zu befreien. Er lag auf der anderen Wagenseite. Um zu ihm zu gelangen, hätte ich über die Storms hinwegklettern müssen. Das wäre nicht ohne ein Schwanken des Aufbaus abgegangen, deshalb mußte ich darauf verzichten.
    Die Männer in der Fahrerbox schwiegen. Ich stellte mir vor, wie sie mit ihren Blicken die Umgebung absuchten und gelegentlich zu ihrem Komplicen hinschauten, um festzustellen, ob er etwas Ungewöhnliches bemerkte.
    Die beiden Fünfundzwanzigjährigen waren keineswegs so kalt und selbstsicher, wie sie sich gaben. Es war keine Kleinigkeit, sechs Menschen zu töten, und sie spielten sich nur deshalb so burschikos auf, weil sie sich auf diese Weise Mut machen mußten.
    Offenbar stand der Kastenlieferwagen in einer verlassenen Kalksteingrube. Es war nicht anzunehmen, daß hier Kinder spielten, denn die in der Nähe wohnenden Eltern wußten genau, wie gefährlich diese stillen, tiefen Wasserlöcher waren, die jetzt das Zentrum der Grube bildeten.
    Fünf Minuten später kam der Gangster zurück. »Alles klar«, sagte er. Seine Stimme klang irgendwie belegt.
    »Jeder schnappt sich zwei«, sagte Tomley. »Es ist besser so. Und fairer. Dann wird es

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