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Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Titel: Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
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später keinem von uns einfallen, den anderen zu verpfeifen.«
    »Nun leg mal eine Sendepause ein. Warum sollte das einem von uns in den Sinn kommen?«
    »Weiß ich nicht. Ihr wißt ja, was Pferden vor. Apotheken manchmal zustößt. Ich bin für Sicherheit«, meinte Tomley spöttisch.
    »Jemand muß doch Schmiere stehen«, wandte der Gangster mit der belegten Stimme ein.
    »Ich denke, es ist niemand in der Nähe?« fragte Tomley barsch.
    »Ich habe keinen Menschen gesehen, aber das Gelände ist zu unübersichtlich, als daß wir leichtsinnig werden dürfen«, meinte der Gangster.
    »Ich fange an«, entschied Tomley. »Du gehst auf den Hügel und gibst uns ein Zeichen, falls sich irgendwo etwas regen sollte.«
    »Okay«, sagte der Gangster. »Ich trabe schon mal los.«
    Ich hörte, wie er sich entfernte.
    »Hast du die Kanone dabei?« rief Tomley ihm hinterher. Der Gangster bejahte.
    »Wir werden sie nicht töten«, sagte Tomley. Seine Stimme kam näher. Er ging mit seinem Gesprächspartner zur Rückseite des Lieferwagens. »Wir überprüfen die Fesseln und legen sie dann in irgendein Versteck, wo sie so schnell keiner findet. Wenn sie später entdeckt werden, läßt sich kein Mord nachweisen — höchstens Entführung mit Todesfolge.«
    »Ist das denn so wichtig?«
    »Es bedeutet unter Umständen den kleinen Unterschied zwischen Gefängnis und Elektrischem Stuhl.«
    Meine Muskeln spannten sich. Die Tür wurde von außen geöffnet. Ich hechtete hinaus und riß Tomley mit mir zu Boden. Ich war auf den Beinen, noch ehe sich der andere Gangster von seinem Schock .erholt hätte, und setzte ihn mit einem Handkantenschlag außer Gefecht.
    Mir blieb keine andere Wahl, als mit unbarmherziger Härte zuzuschlagen. Ich konnte mich diesen Gegnern gegenüber auf keine Auseinandersetzung einlassen, die die Spielregeln der Boxbehörde respektierte.
    Der Gangster fiel um wie ein gefällter Baum. Innerhalb der nächsten drei oder vier Minuten bildete er für mich kein Problem mehr.
    Ich zuckte herum. Tomley lag noch immer auf dem Boden. Seine Hand zuckte nach der Schulterhalfter. Ich warf mich auf ihn und riß in letzter Sekunde die Hand mit dem Revolver zur Seite. Ein Schuß löste sich und weckte in dem Kalksteinbruch ein donnerndes Echo.
    Der dritte Gangster befand sich noch in unmittelbarer Nähe. Es kam darauf an, Tomley schnellstens außer Gefecht zu setzen. Ich riß das Knie hoch und traf ihn hart. Er zuckte zusammen, hielt aber die Waffe fest, als sei er mit ihr verwachsen. Ich praktizierte einen Judogriff, der Tomley einen verquetschten Schmerzenslaut entlockte.
    Er ließ den Revolver los. Ehe ich mich von ihm lösen konnte, drehte er den Spieß um. Sein Knie traf meinen Unterleib. Ein verrückter, heißer Schmerz schoß bis in die äußersten Spitzen meiner Nervenstränge.
    Ich wälzte mich zur Seite und jumpte hoch. Ich war etwas zittrig in den Knien, und vor meinen Augen tanzten Kreise von einem leuchtenden Violett. Durch diese Farbenshow hindurch sah ich Tomley, der mit haßverzerrten Zügen auf mich zu hechtete. Ich wich ihm mit einem Sidestep aus und riß die Hand mit der Pistole herunter.
    Ich traf seinen Nacken. Mit einem dumpfen Grunzlaut brach Tomley zusammen. Er versuchte nochmals hochzukommen, aber das mißlang.
    In diesem Moment fiel der Schuß.
    Eine Kugel peitschte dicht an meinem Kopf vorbei. Mir schien es fast so, als hätte sie meine Haut versengt. Ich ging hinter dem Wagen in Deckung.
    Stille. Sogar die Vögel hatten vorübergehend ihr Zwitscherkonzert gestoppt, aber eine Sekunde später setzte es mit doppelter Lautstärke wieder ein.
    Wieder krachte es. Die Kugel traf ein Türscharnier des Lieferwagens und kreischte dann als Querschläger davon.
    Ich mußte weg vom Wagen, um bei dem Feuergefecht nicht die wehrlos im Fahrzeug liegenden Gefangenen zu gefährden.
    Ich richtete mich auf und peilte um die Wagenecke. Etwa zwanzig Yard von mir entfernt blitzte es hinter einem Busch auf. Ich riß den Kopf zurück. Der Kastenaufbau des Wagens bekam eine Kugel ab.
    Der Schütze war erstaunlich treffsicher. Es war nicht leicht, über diese Entfernung hinweg so zielgenau zu feuern.
    Der Gangster, den ich mit einem Handkantenschlag zu Boden geschickt hatte, begann sich zu rühren. Stöhnend wälzte er sich auf den Rücken. Ich durfte nicht warten, bis er seine Benommenheit abgeschüttelt hatte.
    Mit einem Sprung war ich bei ihm. Ich spekulierte dabei darauf, daß sein Freund es nicht wagen würde, in diesem Augenblick

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