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Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Titel: Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Gangster scharf. »Wir nehmen den Weg durch den Garten, Mister.«
    Ich machte kehrt und marschierte an ihm vorbei. Wieder wich mein Gegner vor mir zurück. Ich betrat die Küche. Der Griff der glühendheißen Pfanne streckte sich mir geradezu einladend entgegen, aber ich durfte nicht leichtsinnig werden.
    Meine Chancen waren nicht so schlecht, wie es im Moment aussah. Phil wußte, wo ich mich befand und mit welchem Wagen ich unterwegs war. Wenn ich mich bis zehn Uhr nicht gemeldet hatte, würde er Verdacht schöpfen und in Englewood eine diskrete Suchaktion starten. Es war anzunehmen, daß er auch mit dem Milchmann sprechen, und bei dieser Gelegenheit erfahren würde, wohin ich mich gewandt hatte.
    Wir verließen das Haus und betraten den Nachbarbungalow durch dessen Kücheneingang. Der Gangster dirigierte mich in das Wohnzimmer. Hier saß Andy Cornell und starrte ziemlich finster auf den Bildschirm des ohne Ton laufenden Fernsehgerätes.
    »Da ist er, Boß«, sagte mein Begleiter überflüssigerweise.
    Cornell schwang die Füße, die er auf einen Polsterhocker gelegt hatte, herum und erhob sich. Er trug einen Glencheckanzug mit sehr markantem Karo und roch nach einem aufdringlichen Rasierwasser. Eine gewisse Blässe und die Andeutung von Augenringen machte deutlich, daß fehlender Schlaf und die allgemeine Lage an seinen Nerven zerrten.
    »Wie kommen Sie in diese Gegend?« fuhr er mich an.
    »Ich habe mir erlaubt, Ihre Immobilienagentur anzurufen, und habe bei dieser Gelegenheit einige wertvolle Hinweise bekommen«, antwortete ich.
    »Lyndell, dieser Idiot!« stieß Cornell hervor. »Was hat er Ihnen gesagt?«
    »Der Idiot waren Sie«, sagte ich. »Wir erfuhren von dem Taxifahrer, daß Sie gestern abend von Englewood nach New York gefahren sind, und zogen daraus unsere Schlüsse.«
    »Englewood ist kein Dorf«, zischte der Syndikatsboß. »Wie haben Sie das Haus gefunden?«
    »Das war nicht schwierig«, sagte ich. »Sie müssen noch eine Menge lernen, Cornell. Das gilt auch für Ihre Leute. Wenn man sich in einem Vorort verbirgt, darf man nicht die Spielregeln seiner Umgebung außer acht lassen. Sie hätten die Milchflaschen von der Tür des Nebenhauses entfernen sollen.« Cornell schüttelte den Kopf. »In diesem Beruf muß man wirklich an alles denken«, sagte er. Er zog plötzlich eine Pistole aus dem Anzug und entsicherte sie.
    »Geh ’raus und laß den alten Dodge verschwinden«, befahl er dem Mann an der Tür. »Er darf nicht vor dem Haus gesehen oder gefunden werden.«
    Der Gangster verließ das Zimmer. Ich spürte, wie meine Zuversicht schwand. Cornell war gewarnt worden und wollte jeden weiteren Fehler ausschalten. Immerhin blieb mir noch die Hoffnung auf Phil, der sicherlich schon bald mit Billy Tompkins sprechen würde.
    »Wo halten Sie Ihre Gefangenen versteckt?« fragte ich ihn.
    Cornell lachte spöttisch. »Im Keller dieses Hauses. Der Raum ist ziemlich knapp. Ich mußte Vivian Lollan und Dean McKay zusammensperren. Es sollte mich nicht wundern, wenn sie sich gegenseitig umbringen.«
    »Was ist mit den Storms?«
    »Die sind noch gesund und munter. Lange werden sie es nicht mehr sein. Ich kann sie nicht aui freien Fuß setzen — ebensowenig wie Sie oder McKay.«
    Ich hörte, wie der Motor des Dodge ansprang. Der Gangster fuhr damit los. »Das ist deutlich«, sagte ich.
    Der Syndikatsboß zuckte mit der Schulter. »Ich halte nichts von Massenbeerdigungen«, meinte er, »aber es geht um fünf Millionen, und ich kann nicht mehr zurück. Diesem Umstand muß ich McKay, die Storms und auch Sie opfern.«
    »Glauben Sie im Ernst, damit durchzukommen?«
    »Ja, das glaube ich«, nickte Cornell. »Ich baue dabei auf Vivian. Sie wird mich entlasten und meine Verbündete sein, selbst wenn es ihr das Herz zerreißen sollte. Die Puppe hat keine andere Wahl.«
    Ich hörte das Kreischen von Autobremsen und sah, wie vor dem Haus ein Kastenlieferwagen stoppte. Der Kasten trug die Aufschrift einer Gartenbaufirma. »Das ist für uns«, sagte Cornell zufrieden.
    Meine Augen wurden schmal. »Sie wollen Ihre Gefangenen abtransportieren lassen?«
    »Sicher«, sagte er. »Hatten Sie etwas anderes erwartet? Hier können wir nicht bleiben. Es kann nicht lange dauern, und man wird die Storms vermissen und suchen. Schon deshalb müssen wir von hier verschwinden. Ich habe schon im Laufe der Nacht alles Notwendige in die Wege geleitet.«
    Ein Mann kam auf das Haus zu. Durch die nur ahlb geöffneten Jalousielamellen konnte ich

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